Drei Großeinsätze in drei Tagen
Brennendes Dach, Gas-Leck, Frontal-Crash: Einsatzkräfte im Wasserburger Land stark gefordert
Drei Großeinsätze in drei Tagen: Die Feuerwehren im Wasserburger Land sind zurzeit schwer gefordert. Am Donnerstag (18. April) hielt ein Dachstuhl-Brand die Einsatzkräfte in Atem. Warum die Feuerwehrler bei den Löscharbeiten kreativ werden mussten, berichtet Einsatzleiter Thomas Lerch.
Wasserburg/Griesstätt – Viel Arbeit haben zurzeit die Einsatzkräfte im Wasserburger Land: Zu drei Großeinsätzen mussten Polizei, Feuerwehren und Rettungsdienst in den drei vergangenen Tagen (15., 16. und 17. April) ausrücken.
Am Donnerstagnachmittag (17. April) geriet in Kornberg bei Wasserburg ein Dachstuhl in Brand. Ursache war eine Photovoltaik-Anlage, teilt die Polizei Wasserburg auf Anfrage mit. Der Hausherr habe das Feuer bemerkt, den Notruf abgesetzt und das Feuer mit einem hauseigenen Löschgerät bekämpft, bis die Einsatzkräfte eintrafen, so die Beamten. Sie gehen von einem technischen Defekt aus. Grundsätzlich würden sich Löscharbeiten bei Photovoltaik-Anlagen immer schwieriger darstellen, da die Feuerwehrler dadurch „schlechter an die Balken hinkommen“ würden.
Feuerwehreinsatz in Kornberg bei Wasserburg am 17. April 2025
Das bestätigt Thomas Lerch, Erster Kommandant der Feuerwehr Attel-Reitmehring, der die Einsatzleitung innehatte. „Das Haus hat eine einfache Schalung, die Photovoltaik-Anlage war direkt auf die Dachplatte draufgesetzt“, erklärt er. Das Löschen per Drehleiter habe zwar „einigermaßen funktioniert“, trotzdem mussten die Einsatzkräfte dem Feuer noch „von innen“ – also im Dachstuhl – zu Leibe rücken. Von dort aus wurde das Dach mit einer Spezialsäge aufgemacht und weiter gelöscht. Sobald das Feuer aus sei, beobachte die Wehr noch die Glutnester mit der Wärmebildkamera, damit es nicht erneut ausbreche. „Beispielsweise speichert die Dach-Isolation Wärme. Deswegen ist es gar nicht so selten, dass es nochmal anfängt zu brennen, obwohl eigentlich schon gelöscht ist“, erklärt Lerch.
Anschließend hätten die Einsatzkräfte noch eine Behausung, eine rund 200 Quadratmeter große Plane, über das Dach gelegt, bevor der Einsatz nach rund vier Stunden beendet war. Dem Hausherren selbst sei es zu verdanken, dass die Situation einigermaßen glimpflich ausgegangen sei, so Lerch. „Er hat geistesgegenwärtig reagiert, den Notruf abgesetzt und selbst gelöscht, bis der Rauch so stark wurde, dass er den Dachstuhl verlassen musste“, berichtet er. Dadurch habe der Hausbesitzer einige wichtige Minuten gewonnen, bis die Einsatzkräfte vor Ort waren, so Lerch. In diesem speziellen Fall sei dies gutgegangen, grundsätzlich rät die Feuerwehr aber dazu, den Notruf abzusetzen und sich in Sicherheit zu bringen.
Verletzt wurde bei dem Dachstuhlbrand laut Polizei niemand. Nach dem Einsatz habe aber eines der Familienmitglieder einen Kreislaufzusammenbruch erlitten und wurde ins Krankenhaus gebracht, teilen die Beamten mit. Die Polizei beziffert den Sachschaden auf rund 45.000 Euro für die Photovoltaik-Anlage, ohne den Schaden, den die Löscharbeiten verursacht haben. Die Summe konnten die Beamten noch nicht benennen. Mit der Feuerwehr Attel-Reitmehring waren auch die Wehren aus Wasserburg, Edling, Rott, Ramerberg und Penzing mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort.
Zu einem weiteren Großeinsatz rückten die Einsatzkräfte am Mittwochmorgen (16. April) aus. Dort kam es zu einem Gasaustritt im Burgerfeld, wie Georg Reinthaler von der Bachmehringer Wehr mitteilte. Ein Bagger habe bei Bauarbeiten eine Leitung beschädigt, teilte der Feuerwehrler mit. Die alarmierten Wehren aus Bachmehring, Wasserburg und Attel-Reitmehring sperrten den Gefahrenbereich mitten im Wohngebiet großräumig ab.
Mehrere Atemschutztrupps stellten den Brandschutz rund um die Austrittsstelle an der Leitung sicher, nahmen Messungen der Gaskonzentration vor und konnten das Leck schließlich mittels Spezialwerkzeug abdichten, so Reinthaler. Verletzt wurde laut der Bachmehringer Wehr niemand.
Der dritte Großeinsatz in dieser Woche war am Dienstagnachmittag (15. April). Dort ereignete sich am Nachmittag auf der Staatsstraße 2079 in Kolbing bei Griesstätt ein schwerer Verkehrsunfall mit drei beteiligten Fahrzeugen, so die Polizeiinspektion Wasserburg. Der 63-jährige Unfallverursacher befuhr die Staatsstraße von Griesstätt kommend in Richtung Schonstett. Aus bisher nicht geklärter Ursache, womöglich handelte es sich um eine medizinische Ursache, kam der Unfallverursacher auf die Gegenfahrbahn, touchierte zuerst seitlich einen entgegenkommenden Opel und stieß daraufhin im Gegenverkehr frontal mit einem VW zusammen, wie die Beamten mitteilten.
Unfall auf St2079 in Griesstätt am 15. April
Der Unfallverursacher und seine 52-jährige Beifahrerin, beide aus dem Landkreis Rosenheim, wurden schwer verletzt, so die Polizei. Ebenfalls wurde der 27-jährige Fahrer des VW, aus dem Raum Dresden, schwer verletzt. Der 67-jährige Fahrer des Opel, aus dem Landkreis Mühldorf, wurde bei dem Unfall leicht verletzt, teilten die Beamten weiter mit. Durch den Verkehrsunfall entstand laut Polizei insgesamt ein Sachschaden in Höhe von rund 34.000 Euro.
Verkehrsunfall bei Gabersee
Ein weiterer Unfall geschah ebenfalls am Donnerstag (17. April) auf der B15 an der Abzweigung Gabersee. Eine 62-jährige Frau aus dem Landkreis Rosenheim fuhr mit ihrem Pkw auf der B 15 in Richtung Haag, als ein 57-jähriger Lkw-Fahrer aus Serbien beim Abbiegen nach links in die Bundesstraße die vorfahrtsberechtigte Pkw-Fahrerin übersah, so die Polizei. Die Frau wurde bei dem Unfall leicht verletzt, wohingegen der Lkw-Fahrer unverletzt blieb, teilen die Beamten weiter mit. Die Polizei beziffert den Sachschaden auf insgesamt 11.500 Euro.
