Große Missverständnisse um Fest-Programm
„Die Leute sind ausgehungert“: So verlief das erste Wochenende des Volksfestes in Bad Aibling
Der Hunger nach Feiern wird gestillt: Musik im Zelt, Karussells und jede Menge Gaudi. Allerdings gab es einen Organisations-Fehler im Programm, der zu großen Missverständnissen führte.
Bad Aibling – Nach dem gelungenen Re-Start des Pfingstvolksfestes am Freitag ist jetzt das erste Wochenende vorbei. Der späte Sonntagnachmittag war von einem heftigen Gewitter geprägt, der den Biergartenbetrieb und die Fahrgeschäfte für einige Zeit zum Erliegen brachte. Doch der Regen war nur kurz, nur dunkle Wolken blieben. Keine geschäftlichen „dunklen Wolken“ hat der Mangfall-Bote in seinen Gesprächen über das Auftakt-Wochenende mit einigen „Wiesn-Unternehmern“ erlebt.
Michael Staudenrausch vom Karussellbetrieb Robert Staudenrausch aus Memmingen, der in Bad Aibling den „Musikexpress“ fahren lässt, erklärte: „Wir waren zuletzt vor 21 Jahren hier und haben gedacht: Nach der langen Corona-Zeit könnten wir es hier mal wieder versuchen.“ Seine bisherige Bilanz lautet: „sehr zufriedenstellend“.
„Die Leute nehmen das Fest gut an“
Die Familie Krimplstötter ist mit der vierten Generation auf dem Volksfest vertreten. „Mein Großvater hat das Geschäft 1933 gegründet und seit 1960 gibt es bei uns gebrannte Mandeln“, schildert Heinz Krimplstötter. „Die Leute nehmen das Fest gut an. Man merkt, dass sie ausgehungert sind.“
Sehr angetan vom Verlauf der ersten vier Wiesn-Tage ist Claudia Fahrenschon, die mit ihrem Mann Christian das Volksfest managt. „Es ist sehr gut gelaufen, der Freitag war schon narrisch, der Samstag war noch einen Tick besser, auch der Sonntag war sehr gut.“ Auf Personalengpässe angesprochen, sagt sie: „Wir haben genügend Personal, wir konnten zu unseren Stammkräften viele tüchtige junge Leute dazugewinnen.“
Keine Personalsorgen haben auch die Musikkapellen. Am Samstagabend hat die „Harthauser Musi“ die Zeltgäste unterhalten. Am Pfingstsonntag hat zum Frühschoppen die „Willinger Musi“ zünftig aufgespielt.
Zum „musikalischen Abendprogramm“ ist die „Dreder Musi“ angetreten mit Polkas, Märschen und Schlager-Medleys. Es gab auch „Jazziges“ wie den „White Cat Blues“ mit dem Klarinettensolo von Dirigent Roland Merk. Tradition hat das Gastspiel der „Aiblinger Bigband“ mittags am Pfingstmontag. Die „Swing-Spezialisten“ servierten im vollen Zelt ein Wunschkonzert an Klassikern wie „In The Mood“. Doch die Band bot nicht nur Instrumentalnummern, sondern auch Gesangsauftritte von Anna Maria Müller und Tobias Simon, auch als Duett mit „Things“. Den Pfingstausklang gestaltete am Abend die „Dreder Musi“. Nicht zuletzt wegen des Musikprogramms herrschte an allen Tagen beste Stimmung im Festzelt.
„Fehler in der Organisation“
Da hatte sich wohl ein Fehler eingeschlichen: Beim offiziellen Flyer des Volksfest-Programmes war für Pfingstsonntag „Gottesdienst mit Stadtpfarrer Georg Neumaier“ im Zelt angekündigt. Allerdings fand der dort gar nicht statt. Was war passiert? Christian Fahrenschon von der Festwirt-Familie erklärt auf Nachfrage, „dass es ein Organisationsfehler“ war.
Man hatte vor zwei Jahren diesen Gottesdienst geplant – und damals auch alles mit dem Pfarrer abgesprochen. Heuer fanden aber keine Absprachen zwischen Festwirt und Geistlichkeit statt, da Fahrenschon für heuer gar keinen Gottesdienst im Zelt geplant hatte. „Als die Flyer dann gedruckt waren, war es zu spät.“ Er erklärt, dass er am Sonntag am Eingang des Zeltes ein großes „Schild“ mit Hinweisen auf den Gottesdienst-Ausfall im Zelt aufgestellt und auf den Gottesdienst in der rund 200 Meter entfernten Kirche hingewiesen habe.
Am Dienstag, 7. Juni, beginnt das Pfingstvolksfest um 14 Uhr mit dem Nachmittag der Senioren mit der „kloanen Harthauser Blosmusi“. Ab 17 Uhr startet der Altbayrische Abend mit Kesselfleisch und „Böfflamott“. Bayrisch aufspielen wird dazu „de Bicha Briada“.

