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Am 31. Dezember 2023 das letzte Mal geöffnet

Warum die Bäckerei Obermaier in Bernau wieder geschlossen ist

Die ehemalige Bäckerei Obermaier in Bernau. Sie ist seit Beginn 2024 geschlossen.
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Die ehemalige Bäckerei Obermaier in Bernau ist geschlossen. Zum Jahreswechsel haben Luitpold und Christoph Müller den Betrieb eingestellt.

Anfang 2023 folgte der Wechsel, jetzt sind die Lichter in der ehemaligen Bäckerei Obermaier in Bernau wieder aus. Warum die Betreiber den Betrieb einstellten, womit das Handwerk zu kämpfen hat, und ob es schon Pläne für die Zukunft gibt.

Bernau a. Chiemsee – Sie steht direkt an der Priener Straße in Bernau. Lila Balkone zieren die Fassade: die ehemalige Bäckerei Obermaier. Wer einen Blick durch die Fenster wirft, sieht eine Theke, Tische und Stühle. Doch diese Theke ist leer. Denn die Bäckerei ist geschlossen.

„Am 31. Dezember hatten wir das letzte Mal offen“, sagt Luitpold Müller auf Nachfrage der Chiemgau Zeitung. Er und Christoph Müller, sind beide Geschäftsführer der Bäckerei Konditorei A. Müller GmbH, die unter anderem in Prien vorzufinden ist. Sie hatten den Betrieb in Bernau im Februar 2023 übernommen.

Grund für Schließung: Kunden blieben aus

Ihre Vorgängerin Petra Obermaier hatte den Betrieb Ende 2022 aufgegeben. Seit 1903 gibt es die Bäckerei, wie auf der Fassade steht. In vierter Generation führte Obermaier über 20 Jahre lang den Laden.

Für Luitpold und Christoph Müller war daher wichtig: Die Tradition, die Gemütlichkeit, die das Café mit seinen warmen Beige- und Brauntönen, dem Stuck und den Jugendstil-Deckenlampen ausstrahlt, all das sollte bleiben. Auch den Schriftzug „Bäckerei Obermaier“ an der Außenfassade ließen sie stehen.

„Wir hatten mit Frau Obermaier einen Vertrag für ein Jahr vereinbart“, sagt Luitpold Müller. Eine Verlängerung sei auch möglich gewesen, dazu kam es nun nicht mehr. Zu den Gründen, warum sie den Betrieb einstellen mussten, erklärt Müller, dass die Bäckerei zu wenig Umsatz erbracht habe. „Das Problem ist, dass die Bäckerei ein paar Monate geschlossen war, und jeder, der es eben gewohnt war, dass er in der Früh dort seine frischen Brezen bekommen hat, hat sich da was anderes gesucht.“

Somit blieb die Kundschaft aus. Müller betont auch, dass das Thema „Einzelhandel“ in der Region immer schwieriger werde. Viele Bäckereien würden in Supermärkten zu finden sein. „Die klassischen Bäckereien und Metzger werden immer weniger. Wenn einer aufhört, dann werden aus der Bäckerei Büros oder Praxen.“

Wertschätzung des Handwerks fehle

Auch Personalmangel sei für viele eine Herausforderung. „Wir haben da zwar eine starke Mannschaft, aber aufgrund des fehlenden Umsatzes konnten wir diese in Bernau nicht richtig einsetzen“, sagt Müller. Zudem spiele auch die Inflation eine wichtige Rolle, warum klassische Bäcker weniger würden. Wir stellen Handwerksprodukte her. Die sind nun mal teurer.“ In Discountern seien Backwaren billiger, wenn auch nicht mehr mit der traditionellen Handwerkskunst hergestellt.

Ebenso vermisst Müller auch die Wertschätzung von Lebensmitteln. „Die sollte wieder mehr gegeben sein. Aber wenn die klassischen Handwerks-Bäckereien weniger werden, vielleicht kommt die Wertschätzung wieder zurück“, erklärt Müller.

Das Geschäftsverhältnis mit Frau Obermaier sei „im Reinen“ auseinandergegangen, sagt Müller. Ob es eine Nachfolge gibt, dazu konnte er keine Auskunft geben. Und auch wenn die Bäckerei Müller nicht mehr an der Priener Straße in Bernau zu finden ist, teilt Müller mit: „Wir haben den Bernauer Vereinen zugesichert, dass wir sie weiterhin mit rabattierten Semmeln und Backwaren bei Vereinsfesten unterstützen werden.“

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