28-Jähriger „will gestalten“
Bürgermeister-Wahl in Kolbermoor: Diesen Kandidaten schickt die CSU ins Rennen
Während der amtierende Kolbermoorer Bürgermeister Peter Kloo (SPD) 2026 nicht mehr zur Wahl antritt, schickt die CSU Leonhard Sedlbauer (28) ins Rennen. Was der „Kolbermoorer durch und durch“ zu seiner Kandidatur sagt und was er bewirken will.
Kolbermoor – Klar war bislang nur, dass sich der amtierende Kolbermoorer Bürgermeister Peter Kloo (SPD) 2026 nicht noch einmal zur Wahl stellen wird. Einen möglichen Nachfolger für den Posten des Rathauschefs schickte jetzt die CSU ins Rennen. Denn kaum war die Wahl des neuen Papstes Leo XIV. beschlossene Sache, wählten die Christsozialen bei ihrer Aufstellungsversammlung Leonhard Sedlbauer zu ihrem Bürgermeisterkandidaten für das kommende Jahr.
Und der 28-Jährige ist kein Unbekannter, geschweige denn ein Neu- oder Quereinsteiger in die Politik. Sedlbauer blickt auf viele Jahre als JU-Ortsvorsitzender, als JU-Kreisschriftführer, CSU-Ortsvorsitzender und mittlerweile als CSU-Fraktionsvorsitzender im Kolbermoorer Stadtrat zurück. Zudem ist er in zahlreichen Vereinen aktiv und trat bereits im Jahr 2020 als Bürgermeisterkandidat an. Nun will er es erneut wissen, nachdem er von der Versammlung mit 32 Ja-Stimmen (eine Nein-Stimme) zum CSU-Bürgermeisterkandidaten gewählt wurde.
„Bin Kolbermoorer durch und durch“
„Ich bin Kolbermoorer durch und durch und das schon immer sehr gerne“, erklärt Sedlbauer gegenüber dem OVB. „Ich darf bis heute auf fünf Jahre Stadtrat zurückblicken und gerade das Gestalten macht mir sehr viel Spaß.“ In der Kommunalpolitik könne man die erarbeiteten Ergebnisse regelrecht anfassen. Beispielhaft nennt der Lehrer etwa das Arbeiten an städtischen Bauprojekten, bei denen man vom Bebauungsplan bis hin zur detaillierten Errichtung eine Menge bewirken könne.
Sein vergleichsweise junges Alter spiele in seinen Überlegungen, als Bürgermeisterkandidat antreten zu wollen, im Übrigen keine Rolle. „Ich arbeite ja auch seit Jahren als Lehrer und habe schon etwas von der Welt gesehen“, betont Sedlbauer. Es sei schlicht „Typsache“, wer in welchem Alter welchen Posten anstrebe. Und bei ihm ist dies nun eben der des Bürgermeisters, wenngleich er seine Tätigkeit als Lehrer im Falle eines Wahlsieges freilich auch vermissen werde. „Gleichzeitig ist es auch schön, etwas Neues zu machen und vielleicht lässt sich das ein oder andere aus dem jetzigen Beruf dann auch in die Tätigkeit des Bürgermeisters einbauen“, so der CSU-Kandidat.
Aiblings Bürgermeister Schlier lobt Sedlbauer
Sedlbauer freue sich, dass man in seiner Partei auf ihn gekommen ist. Nach einigen Worten des Ortsvorsitzenden Fabian Artmann hielt die Versammlung Grußworte von MdL Sebastian Friesinger, Bezirksrat Matthias Eggerl und Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier bereit. Schlier kennt den 28-jährigen Sedlbauer bestens aus der gemeinsamen Zeiten bei der Jungen Union. Er beschreibt Sedlbauer als feinen Menschen, der persönlich wie fachlich das richtige und notwendige Rüstzeug für ein Bürgermeisteramt mitbringe.
Er sei Kolbermoorer durch und durch, in Lohholz aufgewachsen und in der Stadt daheim. Er habe hier nicht nur seinen Wohnort, sondern seine Wurzeln, sei bekannt und bei den Kolbermoorern geschätzt. Es gehe ihm stets um die Sache, nicht um Befindlichkeiten oder Eitelkeiten. In Zeiten von Populismus und „Hau drauf“ sei dies sehr wohltuend. Mit seinem festen Wertekompass lasse sich Sedlbauer nicht vom Zeitgeist wie ein Fähnchen im Wind hin und her treiben.
Er sei Teamplayer und kein Einzelkämpfer, verfüge über den nötigen Biss und Durchhaltefähigkeit. Nach Sedlbauers Wahl wurde für Staatssekretärin Daniela Ludwig, die ihre Einladung wegen ihrer Tätigkeit in Berlin nicht wahrnehmen konnte, ein Grußvideo unter großem Beifall der Anwesenden gefilmt.
Was Sedlbauer bewegen will
Wie Sedlbauer dem OVB erklärt, wolle er sich als Bürgermeister für eine „verlässliche und gute Zusammenarbeit“ auf Augenhöhe mit dem Kolbermoorer Stadtrat einsetzen. „So wie es jetzt eben auch schon ist“, so der 28-Jährige. Für sein mögliches Amt ab 2026 gebe es viele Themen, die er vorantreiben möchte. Dazu gehöre neben der Innenstadt- und Sportentwicklung auch beispielsweise ein intensiver Dialog mit den Kolbermoorer Gewerbetreibenden.