Was wurde aus den Plänen des Bauamtes?
Staatsstraße 2078 ein Crash-Brennpunkt? Dauerthema erhitzt Gemüter – Bruckmühl fordert Antworten
Immer wieder sorgen Unfälle auf der Staatsstraße 2078 bei Bruckmühl für hitzige Diskussionen. Dabei besteht nicht überall gleichermaßen Handlungsbedarf. Warum die Kommune nun dennoch Bewegung fordert.
Bruckmühl – Die Staatsstraße 2078 bei Bruckmühl bietet weiterhin Zündstoff. Nachdem es dort Ende Januar gleich zu drei teils schweren Unfällen binnen einer Woche gekommen war, geriet das Thema abermals in den Fokus – und der Ruf nach Veränderung wird lauter. Auch im vergangenen Jahr sorgten zwei schwere Zusammenstöße binnen vier Monaten, einer davon mit tödlichem Ausgang, für Aufsehen. Neben vielen Verkehrsteilnehmern, die sich untere anderem in den sozialen Netzwerken besorgt zeigen, blickt auch die Marktgemeinde Bruckmühl selbst seit Langem kritisch auf den Straßenabschnitt und fordert erneut, dass sich etwas ändert.
Insbesondere der Abschnitt bei Heufeld zwischen der Einfahrt zu einem großen Geschäft für Tierbedarf und der Zufahrt zu einem großen Modegeschäft erschien zuletzt vielen Autofahrern als Unfall-Hotspot. Dabei hatten die Behörden bereits vor dem tödlichen Unfall im Juni 2024 reagiert und das Tempolimit von 80 km/h auf 60 km/h heruntergesetzt. Zudem wurden im Juli spezielle Tempolimit-Schilder mit dem Zusatzhinweis „Unfallstelle“ aufgestellt, um die Verkehrsteilnehmer für dort drohende Gefahren zu sensibilisieren.
Ampel? Kreisel? Höhenfreier Knotenpunkt?
Weitere Maßnahmen wurden dort bislang nicht als notwendig erachtet. Auch weil die Statistiken hier keinen Unfallschwerpunkt erkennen lassen. Anders sieht es aus, wenn man die Staatsstraße weiter in Richtung Feldkirchen-Westerham fährt. So hatten bereits vor Jahren Auswertung verdeutlicht, dass es vor allem an der Kreuzung der Staatsstraße 2078 zur Kirchdorfer Straße vergleichsweise häufig zu Unfällen, teilweise auch zu schweren Zusammenstößen, kommt. Da man zudem von einer Zunahme des Verkehrs ausgeht, hatte das Staatliche Bauamt Rosenheim zusammen mit einem beauftragten Ingenieurbüro vor gut einem Jahr drei bauliche Varianten ins Spiel gebracht, die den Ist-Zustand künftig verbessern könnten.
Dabei war von einer Ampelanlage, einem Kreisverkehr und einem sogenannten höhenfreien Knotenpunkt, also eine Kreuzungsgestaltung mit unterschiedlichen Höhenniveaus der Straßen, wie es beispielsweise an Autobahnkreuzen bekannt ist, die Rede. Doch was ist aus diesen Überlegungen geworden? Gegenüber dem OVB teilte eine Sprecherin der Marktgemeinde Bruckmühl mit, dass zuletzt zwar keine neuerlichen Anfragen zu dem Thema von Bürgerseite eingegangen seien. Jedoch poche die Kommune seit Längerem darauf, dass bezüglich der behördlichen Pläne Bewegung in das Thema kommt.
Gibt es im Februar Neuigkeiten?
Nun hat es ein Gespräch zwischen Bürgermeister Richard Richter und dem Staatlichen Bauamt gegeben. Dabei wurde vereinbart, dass ein Mitarbeiter zu einer der nächsten Sitzungen des Marktgemeinderats, im besten Falle bereits am 20. Februar, vor Ort sein wird, um über den aktuellen Planungsstand zu informieren. Um deutlich zu machen, dass die Kommune sowie der Marktgemeinderat in dieser Angelegenheit nicht untätig sind, meldete sich kürzlich auch Gemeinderat Wolfgang Huber (Grüne) gegenüber dem OVB zu Wort.
Aufgrund der vermehrten Unfallhäufung habe er sich jetzt auch mit einem Schreiben an Landrat Otto Lederer gewendet und erhoffe sich dadurch, dass dieses Thema wieder mehr in den Fokus gerückt wird und dass die Kommune schnellstmöglich Antworten und Lösungen erwartet. Laut Huber seien die bisher durchgeführten Maßnahmen an der Ortseinfahrt Bruckmühl und im Bereich Heufeld „ganz offensichtlich nicht ausreichend“. Insbesondere ältere Mitbürger ab 60 Jahren würden mittlerweile nicht mehr gerne zu diesem Modehaus fahren, weil eine Ausfahrt in Richtung Bruckmühl zu bestimmten Uhrzeiten und schlechten Witterungs- und Lichtverhältnissen „sprichwörtlich einem Todeskommando gleichkommt“.
Noch sind keine neuen Details des Staatlichen Bauamts zum aktuellen Planungsstand der Varianten bekannt. Dem Termin beim Marktgemeinderat möchte man inhaltlich auch nicht vorgreifen, teilte Ursula Lampe, Pessesprecherin des Staatliches Bauamts Rosenheim auf OVB-Nachfrage mit. Klar ist aber, dass das Thema rund um bauliche Verbesserungen der Staatsstraße bei Bruckmühl sowohl Behörden als auch Verkehrsteilnehmer noch länger beschäftigen wird.