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Bürgerversammlung in Bruckmühl

Bruckmühler Millionen-Schulden: Droht eine Verdoppelung? Das sagt Bürgermeister Richter

Die Container-Wohnanlage für Geflüchtete an der Wernher-von-Braun-Straße in Bruckmühl war eines der Themen bei der Bürgerversammlung in der Marktgemeinde.
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Die Container-Wohnanlage für Geflüchtete an der Wernher-von-Braun-Straße in Bruckmühl war eines der Themen bei der Bürgerversammlung in der Marktgemeinde.

Noch mehr Millionen-Schulden? Laut Bürgermeister Richard Richter droht Bruckmühl bei der Verschuldung sogar eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr. Welche Gründe der Rathauschef dafür anführt.

Bruckmühl – Eine facettenreiche, informative Präsentation mit 117 Seiten Umfang, vier großflächige Konferenzbildschirme zum Verfolgen des Sitzungsablaufes, 94 Minuten detaillierter Sachvortrag und ein sichtlich gut aufgelegter Bürgermeister: Die zahlreichen Bruckmühler bekamen bei der diesjährigen Bürgerversammlung in der Kulturmühle einiges zu sehen und zu hören. Themenschwerpunkte waren: Die Haushaltssituation, der Hochwasserschutz, die Kindertagesstätten, die Unterbringung von Flüchtlingen sowie Investitionen 2025.

Gleich zu Beginn seines detaillierten Sachvortrages sprach Rathauschef Richard Richter (CSU/PW) beim Thema Haushaltssituation „Klartext“. So wird sich nach den derzeitigen Prognosen der Kämmerei die Verschuldung von 10,6 Millionen Ende 2023 in diesem Jahr Richtung 22,7 Millionen Euro bewegen. Trotz einer guten Einnahmensituation bereiten aber die Ausgaben der Marktgemeinde großes Kopfzerbrechen.

Bürgermeister Richard Richter spricht von „deutlichem Negativtrend“

„Dieser deutliche Negativtrend basiert aber nicht auf unserem Missmanagement, sondern ist der Tatsache geschuldet, dass Bund und Länder immer mehr Aufgaben auf die Kommunen delegieren, ohne die dafür erforderlichen Finanzmittel bereitzustellen“, machte Richter sichtlich angefasst deutlich. Im Hinblick auf die kommenden Jahre und Aufgaben wird dieses Szenario nach seiner Bewertung zu einer Herkulesaufgabe für alle Städte und Gemeinden.

Mit 748 Kindertagesstätten-Plätzen (Kita) zeigt sich der Markt Bruckmühl gut und modern aufgestellt. Als Indiz hierfür verwies Richter auf den Neubau einer achtgruppigen Kita auf der Rösnerwiese mit 148 Plätzen. Einziger Wermutstropfen: 60 Kindern konnte trotz intensivster Bemühungen kein Platz zur Verfügung gestellt werden. „Was uns fehlt, ist das dafür notwendige Fachpersonal. Hier zeigt sich leider auch der Bundestrend“, machte der Bürgermeister deutlich. Doch war er optimistisch, dieses Problem mittelfristig „im engen Schulterschluss“ mit entsprechenden externen Bedarfsträgern lösen zu können.

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Waith können sich über eine Erweiterung und Modernisierung ihres Gerätehauses mit einem Finanzvolumen von 600.000 Euro freuen.

Ein weiterer Schwerpunkt war der Hochwasserschutz: So hätten unter anderem die jüngsten Hochwasser-Ereignisse vom Juni und September dafür gesorgt, dass bereits Ende Oktober schon die Wasserniederschlagsmengen zu verzeichnen ist, die sonst in den Jahren 2020 bis 2023 erst zum Jahresende gemessen werden. Dementsprechend hat die Gemeinde mit dem Konzept eines Sturzflutrisiko-Managements für die südlichen Gemeindeteile bereits erste wegweisende und weitreichende Maßnahmen in die Wege geleitet.

In diesem Jahr sind dafür weitere 662.000 Euro eingeplant. Erfreut zeigte sich der Bürgermeister, dass der Marktgemeinderat seine Hochwasserschutz-Überlegungen auch auf die nördlichen Gemeindebereiche, wie den Ortsteil Ginsham,, ausweiten will. Für den Bürgermeister war klar: „Der Schutz von Leib, Leben und Eigentum hat oberste Priorität. Dieser kann aber nicht nur in Händen der Gemeinde liegen, hier sind auch die Grundstücks- und Hauseigentümer in der Eigenverantwortung.“

Weiter griff Rathauschef Richter das in der Region viel, kontrovers und teils emotional diskutierte Thema Flüchtlingsunterbringung auf. So ist die Marktgemeinde dem Landkreis Rosenheim mit der Bereitstellung von Grundstücksflächen an der Wernher-von-Braun-Straße zur Erstellung von zwei größeren Unterkunftsgebäuden entgegengekommen.

Appell an die Kommunen im Landkreis Rosenheim

„Leider hat sich unsere damit verbundene Hoffnung, dass dadurch die Turnhalle des Gymnasiums wieder für den Schul- und Vereinssport freigegeben wird, nicht erfüllt“, zeigte er sich enttäuscht. In dem Zusammenhang appellierte er mit einer deutlichen Wortwahl an den Solidaritätsgedanken unter den Kommunen: „Nur wenn wir hier gemeinsam handeln, jeder nach seinen individuellen Möglichkeiten, können wir diese prekäre Situation für alle Beteiligten in geordnete Bahnen lenken.“

Ein weiterer Eckpfeiler des Sachvortrages waren die Investitionen 2025 mit einem Gesamtvolumen von 10,2 Millionen Euro. Hauptposten sind hier: 4,3 Millionen für die Kita Rösnerwiese, 2,5 Millionen für Erweiterungsmaßnahmen an den Schulen Bruckmühl, Götting und Heufeld, 600.000 Euro für die Waither Wehr (bauliche Erweiterung), 250.000 Euro für die Sanierung der Kindervilla Kunterbunt (PV-Anlage) und 377.000 Euro für Neuanschaffungen für den gemeindlichen Bauhof.

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