Zum Welt-Backup-Tag am 31. März
Wichtige Dokumente und Fotos adé? Diese Tipps gibt Bruckmühler IT-Experte zur Datensicherung
Wenn wertvolle Daten vom Laptop oder dem Smartphone plötzlich verschwunden sind, ist der Ärger darüber meist groß. Dabei hätte ein Backup den Schaden meist verhindern können. Was ein Bruckmühler IT-Experte zum Welt-Backup-Tag am 31. März rät.
Bruckmühl – Die liebgewonnen Kinder- und Urlaubsfotos, das Video von der Hochzeit oder wichtige Dokumente vom Arbeitgeber, Banken oder Versicherungen: Was früher in Fotoalben und Aktenordnern aufwändig einsortiert aufgehoben worden ist, wird heute schnell und unkompliziert auf dem PC, dem Laptop oder dem Smartphone gespeichert oder archiviert. Dumm nur, wenn das Gerät dann plötzlich abrauscht oder ein Virus den Rechner nachhaltig lahmlegt. Denn dann sind die wertvollen Daten oftmals unwiederbringlich verloren.
Außer, der Nutzer hat sich im Vorfeld darum gekümmert, dass die Daten – aber auch das komplette System sowie wichtige Programme – regelmäßig gesichert werden. Backup heißt das Zauberwort, dem jährlich am 31. März mit dem Welt-Backup-Tag ein eigener Aktionstag gewidmet wird. Und das für den IT-Experten Andreas Goller, der 2016 das Unternehmen Goller.Networks IT-Services in Bruckmühl gegründet hat, einen Großteil seines beruflichen Alltags einnimmt.
Denn der gebürtige Österreicher, der bei Siemens Nixdorf eine Ausbildung zum EDV- und Netzwerktechniker absolviert hatte und seit Jahrzehnten bundesweit unter anderem Autohäuser in allen IT-Angelegenheiten betreut, weiß, dass eine unzureichende Datensicherung sogar die Existenz von Betrieben bedrohen kann. Auf welche Backup-Lösung ein Otto Normalverbraucher setzen sollte, wieso ein fachmännisches Backup Firmen bei Cyberangriffen aus der Patsche helfen kann und was es beim Smartphone zu beachten gibt, hat der 53-Jährige im Interview mit den OVB-Heimatzeitungen verraten.
Erst vor wenigen Wochen haben Hacker die Fritzmeier Group aus Aying, das unter anderem auch in Bruckmühl einen Standort hat, völlig lahmgelegt. Lassen sich mit einem fachmännischen Daten-Backup derartige Schäden leichter wieder beheben?
Andreas Goller: Ja, definitiv. Wir erstellen mittlerweile für sehr viele Firmen individuell abgestimmte Backup-Lösungen, die genau solche Ausfälle und die damit verbundenen Kosten so gering wie möglich halten. Bei den heute immer größer werdenden Datenmengen gibt es keine Standardlösung.
Wirtschaftliche Unternehmen sind die eine Seite. Aber wie wichtig ist ein fachmännisches Backup für Privatpersonen?
Goller: Sehr wichtig. Denn mittlerweile hat auch die digitalisierte Datenablage in vielen Haushalten an Wichtigkeit gewonnen. Angefangen von wichtigen Bildern, Erinnerungen, die nur noch digital existieren, bis hin zu allerlei Unterlagen, die im digitalen Zeitalter auch nur noch auf PCs oder zentralen Speichermedien abgelegt werden. Und genau hier ist leider ein extra Backup, das auch sicher ausgelagert wird, oft nicht vorhanden.
Cloud, externe Festplatte, USB-Stick und Co.: Was ist Ihrer Meinung nach das sinnvolle Speichermedium für ein Backup und wieso?
Goller: Cloud-Lösungen werden immer beliebter. Hier sollte jedoch nur ein seriöser und großer Anbieter genommen werden. Die Datenmenge ist auch hier ein entscheidender Faktor. Externe Festplatten bleiben bei vielen Anwendern einfach am PC stecken. Im Falle eines Angriffs werden hier natürlich neben den Originaldaten auch die Backupdaten zerstört oder verschlüsselt. Ein Wechselmedium, wie zum Beispiel RDX-Laufwerke mit Medien, die sich nach einem Backup selbständig auswerfen, sind sicherer und können auch außerhalb des Firmengebäudes oder Hauses aufbewahrt werden, was unter anderem von diversen Versicherungen mittlerweile vorgeschrieben wird.
Beim Thema Backup denkt jeder zunächst einmal an den PC oder den Laptop. Doch wie sieht es mit dem Smartphone oder dem Tablet aus?
Goller: Hier haben die Hersteller – egal ob IOS oder Android – sehr gute Lösungen bereits in den Smartphones und Tablets integriert. Die Backups werden sehr sicher und regelmäßig auf deren Cloudplattformen abgespeichert. Dennoch haben die wenigsten Besitzer eine gute Virenschutzsoftware auf ihren Geräten. Was aber nötig wäre. Denn intelligente Viren können auch ein Backup mitinfizieren.
Wohin sollte sich ein Laie für ein fachmännisches Backup wenden und mit welchen Kosten muss er rechnen, um gut gesichert zu sein?
Goller: Wie bereits erwähnt, gibt es hier keine 0-8-15-Lösung. Die sollte von einem IT- Experten individuell auf die Anforderungen und die Abläufe eines Kunden erarbeitet werden. Man kann die Kosten nicht pauschalisieren, da die vernünftigen und sicheren Lösungen genau darauf abgestimmt werden.