Brannenburger Trainerin startete besondere Aktion
Dreimal um die Welt gelaufen: Wie Sportler rund um das Inntal Herzenswünsche erfüllen
Mehr als drei Weltumrundungen und 120 Besteigungen auf den Mount Everest. So viele Kilometer und Höhenmeter legten rund 100 Sportler in der Region in einem Jahr zurück. Was hinter dem Projekt steckt und wie das Sammeln der Kilometer Herzenswünsche erfüllt.
Brannenburg –„Ich kann es noch gar nicht richtig begreifen“, ist das Erste, was Trainerin Diana Fuchs in den Sinn kommt, wenn sie an den Galaabend in Brannenburg denkt. Am vergangenen Freitag (26. Januar) versammelte sich der Großteil der 101 Teilnehmer der Aktion „Gemeinsam um die Welt“ bei der Firma Oelcheck, um nicht nur ihre Kilometer, sondern auch die gesammelten Spenden zu würdigen.
40.000 Kilometer als Minimalziel
Die Idee von Fuchs war ursprünglich, mit 20 Menschen in einem Jahr 2022, beziehungsweise 2023 Kilometer zu Fuß zurückzulegen, um damit symbolisch die nötigen 40.000 Kilometer zu erreichen, die es für eine Weltumrundung braucht. Doch was als „sportliche Challenge” vor zwei Jahren begann, ist mittlerweile um ein Vielfaches größer geworden. So groß, wie es sich die Brannenburgerin niemals hätte ausmalen können. Schon im Jahr 2022 waren 50 Sportler dabei, die mit gut 100 Sponsoren für jeden Kilometer Geld sammelten.
Im Jahr 2023 waren es nun doppelt so viele. Die gut 100 Teilnehmer legten zusammen circa 131.000 Kilometer und eine Million Höhenmeter zurück. Gemeinsam ging es somit nicht nur einmal, sondern gleich dreimal um die Welt – und nebenbei umgerechnet auch noch 120-mal auf den Mount Everest. „Eine unglaubliche Leistung”, schwärmt Personal Coach Diana Fuchs.
100 Erwachsene, fünf Kinder und ein Hund
Jeder Teilnehmer von „Gemeinsam um die Welt“ arbeitete erneut mit einem oder mehreren Sponsoren zusammen, die pro Kilometer einen Betrag spendeten. Auch wer die 2023 Kilometer im Jahr nicht schaffte, leistete dadurch mit der erreichten Strecke einen Beitrag. Dass jeder Meter zählte, zeigte auch die bunt gemischte Beteiligung. Fünf Kinder und sogar ein Hund wurden im dafür eingerichteten Portal angemeldet, um zu helfen. Die besten Teilnehmer hatten die erforderlichen 2023 Kilometer sogar schon zur Jahreshälfte absolviert und kamen auf einen Schnitt von mehr als zehn gelaufenen Kilometern pro Tag.
Am Ende stehen rund 33.000 Euro, die zugunsten des Herzenswunsch-Hospizmobils des Bayerischen Kreuzes gespendet werden. Mit diesem Projekt soll schwer kranken Menschen ein letzter Wunsch erfüllt werden. „Das kann von einer Fahrt nach Herrenchiemsee, über ein Rammstein-Konzert bis hin zum Familienbesuch in Sizilien alles sein”, erklärt die Orgaleiterin Gitti Baumann. Mit einem ausgebauten VW-Bus versuchen die ehrenamtlichen Helfer des BRK, die Herzenswünsche zu erfüllen.
Herzenswunschmobil des BRK
Damit das Projekt weiter bestehen kann, sind die Spenden laut Baumann ein „richtig toller Grundstock”. Denn das alte Auto hat bereits 400.000 Kilometer auf dem Tacho und gehört „dringend” erneuert. Für die große Unterstützung bekam Fuchs die goldene Henry-Dunant-Münze von Freddy Eisner, erster stellvertretender Vorsitzender des BRK Rosenheim, überreicht. „Damit habe ich niemals gerechnet”, sagt die zu Tränen gerührte Trainerin.
Fuchs hat nach einem „emotionalen Abend”, der von Vitus Reger moderiert wurde, aber noch nicht genug. Auch im Jahr 2024 will sie wieder mit „Gemeinsam um die Welt” starten. Diesmal für den Vogtareuther Verein Silberstreifen, der neurologisch kranke Kinder mit verschiedenen Therapien unterstützt. Auch die OVB-Leser haben dem Verein bei der Spendenaktion 2021 bereits geholfen.
„Das Ziel sind 40.000 Euro”, sagt Fuchs mit Blick auf die Anmeldungen für 2024. Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite von Fuchs über das Projekt informieren und jederzeit mit einsteigen. „Dabei muss nicht ausschließlich gelaufen werden”, sagt Fuchs. Auch Kilometer auf dem Rad oder im Schwimmbad werden umgerechnet und zählen in den Schnitt, der am Ende des Jahres vielleicht wieder für die Weltumrundung reicht.


