Fazit der Polizei und des Bauernverbands
680 Traktoren, 750 Teilnehmer: Wie die Bauernproteste an den Autobahnen der Region verliefen
Die Landwirte sind wieder auf die Straße gegangen. Am Mittwoch (31. Januar) machten sie an Autobahnzufahrten ihrem Ärger Luft. Wie der Protest in der Region verlief, was die Polizei dazu sagt und wie die Autofahrer reagierten.
Rosenheim/Rohrdorf – „Wir haben unser Anliegen kundgetan. Jetzt kommt es darauf an, was in Berlin passiert“, sagt Josef Andres am Mittwoch, 31. Januar. Das erste Fazit zum erneuten Bauernprotest fällt beim Kreisobermann des Rosenheimer Bauernverbands positiv aus. „Das Wichtigste ist, dass niemandem etwas passiert ist. Das ist immer das oberste Gebot“, sagt Andres am Telefon.
Bauerndemo: Verband zufrieden mit Beteiligung
Andres selbst war an der Autobahnauffahrt in Rohrdorf vor Ort. Mit der Beteiligung der Landwirte ist er sehr zufrieden. Er schätzt alleine in Rohrdorf 50 Schlepper, die mit Blockaden gegen die Abschaffung der Agrardiesel-Steuerbefreiung demonstriert haben. In der ganzen Region waren laut Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd um 10 Uhr etwa 680 Traktoren, Zugmaschinen und Pkw an den Protesten beteiligt, die mit Schildern und Hupkonzerten auf ihre Lage aufmerksam machten. Das Präsidium spricht von rund 750 Teilnehmern.
Nennenswerte Zwischenfälle gab es nicht, erklärt Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. „Durch die hohe Anzahl von Traktoren gab es vereinzelt Verkehrsbeeinträchtigungen. Zeitweise mussten Fahrbahnen gesperrt werden, die dann aber wieder freigegeben werden konnten“, sagt Sonntag auf OVB-Anfrage. Im Großen und Ganzen sei alles planmäßig verlaufen. Insgesamt waren über 300 Beamte im Einsatz. Darunter die Polizisten der verschiedenen Dienststellen, aber auch Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei und des Einsatzzuges.
„Hervorragende“ Zusammenarbeit von Bauern und Polizei
Mit dem Zwischenfazit ist Sonntag „sehr zufrieden.“ Und auch Andres spricht von einer „hervorragenden Zusammenarbeit“ mit der Polizei. Nicht ganz so zufrieden waren die Autofahrer, die von den Protesten eingeschränkt wurden. Zwar sei die Stimmung überwiegend noch positiv, allerdings wirkten einige Betroffene in Bad Aibling deutlich gereizter. Und auch in Rohrdorf war der ein oder andere Verkehrsteilnehmer etwas angespannter: „Natürlich hat man immer wieder einen, dem das nicht gefällt. Aber 100 Prozent Zustimmung gibt es nirgends“, sagt Andres. „Von dem her passt das.“
Auf der Autobahn hingegen haben es sich einige Verkehrsteilnehmer nicht nehmen lassen, ihre Unterstützung für die Bauern deutlich zu machen. Insbesondere Lkw-Fahrer bezeugten ihre Solidarität durch Hupkonzerte. Außerdem verlangsamten sie auf dem Autobahnabschnitt in Bad Aibling aus Rosenheim kommend ihr Tempo und fuhren nebeneinander und sorgten so für ein dichteres Verkehrsaufkommen.

