Schon viele Bewerbungen
Bezahlbarer Wohnraum für Prien: Wer die neue Wohnanlage beziehen kann - Und wie?
Prien bekommt eine neue Wohnanlage. So werden Sozialwohnungen und bezahlbarer Wohnraum geschaffen. Der Markt ist auch in der Gemeinde angespannt. Wie die Vergabe der Wohnungen genau abläuft. Und wie die Gemeinde ihren Bürgern sonst noch bei der Wohnungssuche hilft.
Prien – Zuhause ist es am schönsten. So heißt ein Sprichwort. Doch dieses Zuhause zu finden ist nicht einfach. Vor allem nicht bei den aktuellen Bau- und Mietpreisen. Die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Rosenheim mbH will dem entgegenwirken und möchte daher bezahlbaren Wohnraum in der Region schaffen. Neben Projekten in Wasserburg und Kiefersfelden ist im Jahr 2024 die Fertigstellung eines neuen Wohngebäudes in Prien geplant. Ende Juni konnte heuer bereits Richtfest gefeiert werden.
Geplant sind zwölf Wohneinheiten, davon sechs Wohnungen im sozialen Wohnungsbau. Priens erster Bürgermeister, Andreas Friedrich, sprach beim Richtfest dem Rosenheimer Landrat Otto Lederer, der zudem Aufsichtsratsvorsitzender der Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises ist, und dem Geschäftsführer Karl Seidl seinen Dank aus. Friedrich sieht darin einen Bau in einem sensiblen Bereich. Der Gemeinderat unterstützte das Bauvorhaben, weil die öffentliche Hand, Landkreis und die beiden Sparkassen, hinter der GmbH stehen. „Ich hoffe, dass es mit dem bisherigen positiven Verlauf weiter geht.“
Wohungsmarkt in Prien „angespannt“
Allgemein bezeichnet Friedrich den Wohnungsmarkt in der Markgemeinde - ähnlich wie in anderen Gemeinden und Städten in Oberbayern - als angespannt, wie er auf OVB-Nachfrage erklärt. Eine genaue Auskunft über den dortigen Mietpreis kann er aber nicht geben, da es für das Gemeindegebiet keinen Mietpreisspiegel gebe. „Mir sind aber aus verschiedenen Objekten Mietpreise zwischen rund 3,50 und rund 20 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete bekannt.“ Die genannten Grenzwerte seien aber absolute Ausnahmefälle. „Im Mittel ist unserer Erfahrung nach mit - je nach Ausstattung - zwischen 10 und 15 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete zu rechnen.“
In diesem Bereich werden sich voraussichtlich auch die Preise der neuen Anlage aufhalten. Wie Karl Seidl, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft erklärt, wird nach aktuellem Sachstand die Kaltmiete der neuen Wohnungen 12,20 € pro Quadratmeter betragen. Bei den Sozialwohnungen sind hiervon - je nach Einkommensstufe - ein Eigenanteil von fünf bis sieben Euro je Quadratmeter Wohnfläche zu tragen. Die Wohnungen sind zwischen 55 und 72 Quadratmeter groß und barrierefrei. Die Vermietung ist voraussichtlich ab Anfang Juni oder Anfang Juli 2024 geplant.
Bewerbung bis Ende des Jahres möglich
Wann sich Bürger für die Wohnungen der noch im Bau befindlichen Anlage bewerben können und inwiefern man darauf achtet, dass diese aus der Region kommen, kann Bürgermeister Friedrich nicht sagen. Er verweist dabei auch auf die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises Rosenheim.
Seidl erklärt diesbezüglich gegenüber dem OVB, dass sowohl für die Sozialwohnungen als auch für die frei verfügbaren Wohnungen bereits zahlreiche Bewerbungen bei der Wohnungsbaugesellschaft eingegangen sind und fügt hinzu: „Jeder interessierte Bürger kann sich auch weiterhin bis zum 31. Dezember diesen Jahres bewerben.“
Die Bewerbungsunterlagen können unter „wohnungsbaugesellschaft@LRA-Rosenheim.de“ angefordert und auch mögliche Fragen über diesen Weg geklärt werden. Seidl bittet auch darum, die Gesellschaft ausschließlich per Email zu kontaktieren. „Anfang 2024 erfolgt dann das Auswahlverfahren und jeder Bewerber, der in die engere Wahl kommt, wird verständigt“, informiert er. Es folgen dann die Vorstellungsgespräche sowie Wohnungsbesichtigungen.
Prien hilft mit „Bauland für Einheimische“
Zwar habe der Markt Prien keinen Einfluss auf die Vergabe dieser Wohneinheiten, doch er unterstütze bei der allgemeinen Wohnungssuche und Vermittlung, heißt es von Bürgermeister Friedrich. Zudem nutzt der Markt Prien die rechtlichen Möglichkeiten, um bei größeren Neubauvorhaben über das Modell „Bauland für Einheimische“ Bauplätze vergünstigt zur Verfügung zu stellen oder auch mittels einzelvertraglicher Regelungen Belegungsrechte und Mietpreisbindungen in neu projektierten Mehrfamilienhäusern zu erhalten.
