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Für über 1,5 Millionen Euro ausgeschrieben

Neue Pläne für das Weingartnerhäusl in Breitbrunn? Das hat der Besitzer vor 

Bild links: das Weingartnerhäusl in Breitbrunn, im Vordergrund rechts die Malerkapelle und im Hintergrund die Pfarrkirche St. Johannes.  Bild rechts: Breitbrunns Bürgermeister Anton Baumgartner
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Der Besitzer des Weingartnerhäusls hatte einen Bauantrag für das Gebäude eingereicht, die Gemeinde lehnte diesen jedoch ab. Wie Bürgermeister Baumgartner mitteilte gab es Abweichungen zum Bebauungsplan. Nun hat der Besitzer neue Pläne.

Der mögliche Abriss des Weingartnerhäusls in Breitbrunn ist derzeit vom Tisch – oder doch nicht? Im Juni wurde der Bauantrag des Besitzers abgelehnt, da es Abweichungen zum Bebauungsplan gab. Welche Pläne er jetzt hat. Und warum die Gemeinde es nicht kaufen kann.

Breitbrunn – Idyllisch in der Ortsmitte, unterhalb der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, und hinter der Malerkapelle steht es: das Weingartnerhäusl. In den vergangenen Jahren sorgte es aber für Diskussionen. Der Besitzer Daniel Winkler plant es abzureißen, und durch ein Mehrfamilienhaus zu ersetzen.

Winkler will Wohnraum schaffen

Wie Winkler jetzt auf Nachfrage der Chiemgau Zeitung erklärt, habe er das Weingartnerhäusl mit sehr viel Herzblut saniert und umgebaut. Aus beruflichen Gründen könne er es mit seiner Familie aber nicht mehr bewohnen. „Daher gab es wirtschaftliche Überlegungen, wie es mit dem Anwesen weitergeht“, teilt Winkler mit. Und so sei ihm die Idee des Mehrfamilienhauses gekommen. „Wofür auch der in Deutschland dringend benötigte Wohnraum spricht. Insbesondere ist der Bedarf auch in der Region vorhanden“, betont er.

Doch aus dem Vorhaben wurde nichts. Zuvor hatte sich die Gemeinde vier Jahre lang bemüht, einen Bebauungsplan zu erstellen. Darin wurde festgelegt, dass sich ein neues Gebäude in der Umgebung einfügen muss. Der Plan wurde damals auch öffentlich ausgelegt, wie Bürgermeister Anton Baumgartner vergangenen Oktober mitteilte. Im Juli 2022 sei der Plan auch rechtskräftig geworden.

Juni 2023 reichte Besitzer Daniel Winkler einen Bauantrag ein, der Gemeinderat Breitbrunn lehnte ihn jedoch ab. Der Grund: Es gab Abweichungen zum festgelegten Bebauungsplan. So habe er in seinem Antrag die zulässige Wandhöhe des neuen Gebäudes deutlich überschritten, weitere Abweichungen gab es bei der Gestaltung der Dachgauben oder der Fenster-Gliederung.

Dass es Abweichungen gab, bestätigt auch Winkler nochmal, jedoch betont er bezüglich der Fenster-Gliederung: „Die ist für einen Bauantrag vollkommen irrelevant, da es hierzu keine Festlegungen gibt.“ Die Bemängelung sei seiner Meinung nach mehr ein persönliches Empfinden einzelner. Auch zu den Abweichungen der Dachgauben äußert sich Winkler gegenüber der Chiemgau Zeitung. Seine Vorschläge hätten sich demnach besser in das Gesamtbild eingefügt, als die Festsetzungen des Bebauungsplanes.

Neue Planung abgeschlossen

Die Gemeinde leitete den Antrag dann an die Untere Denkmalschutzbehörde im Landratsamt Rosenheim weiter. Denn obwohl das Gebäude selbst nicht unter Denkmalschutz steht, ist für den Bau dennoch eine Erlaubnis der Unteren Denkmalschutzbehörde erforderlich. Der Grund: Die Nähe zur Kirche St. Johannes sowie der Malerkapelle, die beide unter Denkmalschutz stehen.

Das Weingartnerhäusl in Breitbrunn. Im Vordergrund rechts die Malerkapelle und im Hintergrund die Pfarrkirche St. Johannes.

Doch auch die Behörde genehmigte den Antrag nicht, da der Neubau – so teilte es eine Sprecherin des Landratsamts mit – die besonders schutzwürdige unmittelbare Umgebung beeinträchtigen würde. Das wurde Winkler auch mitgeteilt. Weiter hieß es von Seiten des Landratsamts, dass Winkler die Gelegenheit bekommen hat, in Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde eine neue Planung einzureichen. „Ich habe die Tage die neue Planung abgeschlossen, die dann wirklich alle Festsetzungen des Bebauungsplans einhält“, sagt Winkler. Liegt dieser dann der Gemeinde vor, und die Abweichungen vom Bebauungsplan sind behoben, werde die Gemeinde erneut über den Antrag entscheiden, erklärt Bürgermeister Baumgartner.

Kauf für Gemeinde nicht stemmbar

Allerdings ist das nicht die einzige Idee von Winkler. „Es ist zweifelsohne ein Idyll, was daraus entstanden ist und im Grunde würde ich es begrüßen, wenn das Weingartnerhäusl erhalten bleibt und sich ein Käufer findet“, sagt er gegenüber der Chiemgau Zeitung. Auf der Plattform immobilienscout24.de ist es derzeit für 1.650.000 € ausgeschrieben. Winkler teilt mit, dass er auch bereits Interessenten für das Anwesen habe, auch eine mögliche Käufergemeinschaft sei im Gespräch. „Ich werde hier noch etwas abwarten, aber parallel die Planung für das neue Projekt vorantreiben, sodass es hier zügig weitergeht, sofern sich kein Käufer findet“, sagt er.

Ebenfalls hat Winkler das Gebäude auch der Gemeinde Breitbrunn zu einem vergünstigten Preis angeboten. Im nicht öffentlichen Teil der Dezember-Sitzung des Gemeinderats wurde der Kauf jedoch abgelehnt. „Die angebotene Summe ist für uns leider finanziell nicht stemmbar“, betont Baumgartner. Er werde in der nächsten Sitzung am Dienstag, 16. Januar, nochmal auf das Thema eingehen. Winkler will das Angebot bis Ende Januar bestehen lassen.

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