Bürger haben viele Fragen
„Katastrophale“ Parkplatz-Situation – Nur eine von vielen Sorgen der Bernauer
Von Schnecken-Umkleide bis A-8-Ausbau - Die Bernauer hatten viele Fragen an ihre Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber.
Bernau – Tourismus, Infrastruktur, Allgemeines: Unter diesen Themenblöcken gab es für die knapp 70 Besucher der Bernauer Bürgerversammlung 2023 im neuen Kampenwand-Saal Gelegenheit, Fragen an Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber (CSU) zu richten. Die Moderation übernahm Dritter Bürgermeister Franz Praßberger. Hier ein Auszug aus den Anfragen.
Die ersten Fragen zielten auf Problemsituationen rund um den Chiemseepark Bernau-Felden ab. Peter Kasperczyk verwies auf einen Bericht der Chiemgau-Zeitung zum Thema Kiosk-Neubau am Strandbad. In dem Artikel habe es geheißen, dass es in dem Gebäude keine Umkleidekabinen gebe werde. Im „Bernauer“ sei dies nicht erwähnt worden. Der Fragesteller wollte wissen, was nun geplant sei.
Die Bürgermeisterin Biebl-Daiber bestätigte den Bericht der Zeitung, wonach der Bernauer Gemeinderat sich in seiner Maisitzung einstimmig für sogenannte Umkleide-Schnecken im Bereich der Liegewiese ausgesprochen hatte.
Parkplatzsituation ist „eine Katastrophe“
Florian Lackerschmid, der unter anderem in der Birkenallee eine Fischerhütte mit Biergarten betreibt, kritisierte die Parkplatzsituation in Felden und bezeichnete sie in den zurückliegenden Monaten als „eine Katastrophe“, auch für die Anrainer. Die Situation sei so nicht zumutbar. Bis zu 200 Wohnmobile hätten über eine Woche kreuz und quer geparkt, Tickets seien kaum gelöst worden. Er bat darum, mit Blick auf große „Lkw-Wohnmobile“ die Höhenbegrenzung von zwei Metern auch in der Sommersaison an den Parkplatzzufahrten aufzustellen.
Die Situation sei der Verwaltung bekannt, bestätigte Biebl-Daiber. Allerdings müsse den Wohnmobilfahrern ermöglicht werden, auf Parkplätzen zu rasten, um ihre Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen. Eine dauerhafte Höhenbegrenzung auf zwei Metern würde dies erheblich einschränken. Die Begrenzung sei nur in der Nebensaison angebracht, um Konkurrenz zu den Betreibern von Wohnmobil-Stellplätzen zu vermeiden.
Mitarbeiter des Zweckverbands Oberland würden aber morgens wie abends kontrollieren und Verstöße ahnden. Die Bürgermeisterin kündigte an, dass der Gemeinderat nochmals über mögliche Lösungen zur Abhilfe diskutieren werde.
Zudem gab sie zu bedenken, dass Tickets auch online gelöst werden könnten und so am Fahrzeug nicht sichtbar seien.
Laut Barbara Dienhart entsteht vor allem in den Sommerferien im Bereich des Wohnmobil-Stellplatzes in der Buchenstraße oftmals ein Verkehrschaos. „Ab 12 Uhr ist nur noch das Hinauffahren zur Rottauer Straße möglich“, so Dienhart. Das gleiche Problem gebe es bei Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle (MZH).
Die Gemeindeverwaltung sei schon mehrfach mit dem Betreiber im Gespräch gewesen, um ihn von der Installation einer Belegungs-Anzeigentafel an der Rottauer Straße zu überzeugen; bislang aber ohne Ergebnis. „Wir werden das noch mal versuchen“, kündigte die Bürgermeisterin an. Zu den Veranstaltungen in der MZH werde derzeit intern nach einer Lösung gesucht. „Das Problem, dass teilweise in die Felder gefahren wird, ist bekannt und ist auch den betroffenen Landwirten ein Dorn im Auge.“
„Die Neumühlstraße hat sich zu einer „Schlagloch-Rallyestrecke“ entwickelt“, sagte Christian Kuchel. Zwar sei die Brücke saniert worden, aber leider nicht der Rest. „Wer ist für diese Straße zuständig?“ Zuständig sei die Gemeinde, so Biebl-Daiber. Das Thema werde im Ratsgremium besprochen. „Auch die Frage, ob die Straße asphaltiert werden soll.“
„Wann kann mit der Sanierung der Chiemseestraße gerechnet werden?“, fragte Günter Frey an. Und: „Wer haftet für Schäden, wenn Lkw über die schlechte Straße fahren und die Vibrationen das Haus beschädigen?“
Das Landratsamt Rosenheim sei über den Zustand der Chiemseestraße informiert, so Bürgermeisterin Biebl-Daiber. „Leider gibt es noch keinen Maßnahmenzeitplan. Aktuell läuft eine Klage wegen Setzungsschäden im unteren Teilbereich der Chiemseestraße.“ Solange das Verfahren nicht abgeschlossen sei, könne mit einer Maßnahme nicht begonnen werden, da sonst die Klage gefährdet sein. Biebl-Daiber: „Dennoch wird dem Landratsamt erneut der aktuelle Zustand mitgeteilt.“
Pläne liegen in der Schublade
Günter Obermaier hatte gleich mehrere Fragen zum Thema „Ausbau der A 8“. „Wann wir der beginnen? Wie wird das ganze Projekt gehandhabt? Vor allem in punkto Lärmschutz?“
Das Planfeststellungsverfahren werde derzeit bis Hötzing geführt, sagte die Bürgermeisterin. Es sei ein fester Lärmschutz in Planung. „Der Ausbau der Autobahn wird Jahrzehnte dauern, aber die Pläne liegen aktuell in der Schublade. Der Zeitraum ist noch offen; eine Feinplanung oder ein Planfeststellungsverfahren ab Hötzing bis Felden gibt es noch nicht.“ Ulrich Nathen-Berger/awo