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Beherzte Helfer retten Studenten das Leben

Schwimmer über dramatische Szenen in Gstadt: „Dachte erst, er macht nur Spaß...“

Dramatische Szenen in Gstadt. Der 23-jährige Saltuk (rechts) ging beim Schwimmen plötzlich unter. Robert Schlemer (links) sprang ins Wasser um ihn zu retten.
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Dramatische Szenen in Gstadt. Der 23-jährige Saltuk (rechts) ging beim Schwimmen plötzlich unter. Robert Schlemer (links) sprang ins Wasser um ihn zu retten.

Armin Pongs aus Rimsting war mit seinem Sohn und einem Bekannten in Gstadt beim Baden im Chiemsee. Plötzlich verschwand letzterer im Wasser und der Badespaß wurde zur Rettungsaktion. Was genau passiert ist und wie es dem Betroffenen aktuell geht. 

Gstadt am Chiemsee – „Es war erstmal nicht sicher, ob er das überlebt“, sagt Armin Pongs aus Rimsting dem OVB. Am Samstag, 15. Juli war er mit seinem siebenjährigen Sohn gegen 19.30 Uhr am Chiemsee beim Baden. Der 23-Jährige Saltuk begleitete sie. Doch der Ausflug ins kühle Nass endete mit einem Badeunfall und einem Wettlauf gegen die Zeit.

Saltuk ist der Sohn einer Freundin von Pongs Frau, er lebt eigentlich in der Türkei, ist aber seit vergangenem Oktober wegen seines Informatikstudiums in München. „Wir sind vom Steg am Strandbad in Gstadt zu einer freischwimmenden Insel geschwommen“, erinnert sich Pongs. Diese war etwa 40 Meter vom Steg entfernt. Dort hatten die drei eine Pause eingelegt. Als Pongs Sohn auf die Insel kletterte und ins Wasser sprang, verschluckte er sich jedoch, weswegen Pongs ihn kurz in den Arm nahm und dann mit ihm zum Steg zurückschwamm. Saltuk folgte ihnen.

Nur die Hand ragte noch aus dem Wasser

Am Steg angekommen, begannen die dramatischen Szenen. Pongs drehte sich um sah nur noch Saltuks Arm aus dem Wasser ragen. „Erst dachte ich, er macht einen Spaß oder wollte schauen, wie tief das Wasser ist“, sagt Pongs, doch dann wurde ihm schnell klar, dass sich der 23-Jährige in einer Notsituation befand. Er ging in dem etwa vier Meter tiefen Wasser komplett unter.

Pongs schrie in Richtung Strandbad laut um Hilfe. Zuerst eilten eine Frau und ein Mann herbei, die die Hilferufe hörten. Gleich darauf noch weitere Helfer, darunter Robert Schlemer, der sich nach der Situation erkundigte. „Ich weiß gar nicht mehr, was ich ihm dann gesagt habe oder was ich genau gerufen habe“, teilt Pongs mit, der Schock ist in seiner Stimme noch deutlich hörbar, „ich habe jedenfalls auf die Stelle gezeigt, wo er unterging und Robert sprang sofort ins Wasser.“

Trübes Wasser machte Rettung schwierig

Das Problem: Das Wasser war an diesem Tag laut Pongs trüb und aufgewühlt. Deshalb habe Robert Schlemer Schwierigkeiten gehabt Saltuk zu finden. Er konnte aber dann die Badehose dank der Sonneneinstrahlung erkennen und brachte den bewusstlosen 23-Jährigen an die Oberfläche. „In der Zwischenzeit sind vier Helfer und ich ihnen entgegengeschwommen“, erinnert sich Pongs. Sie brachten Saltuk an den Steg und begannen umgehend mit den Wiederbelebungsmaßnahmen. „Saltuk hatte keinen Puls mehr und sein Gesicht war blau“, so Pongs weiter.

Nach etwa 15 Minuten Reanimation hieß es dann bei den Anwesenden: „Aufatmen“. Denn die Maßnahmen waren erfolgreich und der Puls von Saltuk zurück. Als die alarmierten Rettungskräfte vor Ort waren, brachten sie ihn ins Krankenhaus.

Nach diesem dramatischen Erlebnis verständigte Pongs die Eltern des 23-Jährigen. Jetzt ergaben sich aber die nächsten Probleme. Die Eltern wohnen in Istanbul und konnten nicht einreisen. „Wir haben uns deswegen mit der Botschaft und dem Konsulat in Verbindung gesetzt und konnten dann doch erreichen, dass sie schnell bei ihm am Krankenhausbett stehen können.“

So ist Saltuks Zustand

Mehr als drei Tage war Saltuk im künstlichen Koma. Am Mittwoch, 19. Juli wurde er von den Ärzten geweckt. Über seinen aktuellen Gesundheitszustand sagt Pongs (Stand 24. Juli, 18 Uhr): „Die beiden Helfer Robert und Felix, und ich haben ihn gestern besucht. Es war wie ein Wunder. Er hat uns umarmt, getrunken und gegessen.“ Wenn alles gut läuft, soll er diese Woche noch aus dem Krankenhaus entlassen werden. Er muss allerdings noch einige gesundheitliche Tests machen, da noch nicht geklärt ist, warum er plötzlich unterging, erklärt Pongs. Er werde zudem keine kognitiven oder physischen Schäden davongetragen und das Studium nach der Sommerpause ohne Einschränkungen fortsetzen können.

Pongs ist überglücklich, dass sich Saltuk auf dem Weg der Besserung befindet. Jetzt will er über das OVB allen anwesenden Helfern für ihr schnelles und beherztes Handeln danken, durch das ein Leben gerettet werden konnte. Besonders hebt er den Einsatz von Robert Schlemer hervor und betont: „Dafür hat er eigentlich eine Rettungsmedaille verdient.“ Auch ohne die Arbeit der professionellen Rettungskräfte und des Klinikpersonals wäre dieser tragische Badeunfall am Ende nicht so positiv ausgegangen, sagt Pongs.

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