Kommentar
Nach Bad Feilnbacher Bürgermeister-Wahl: Schnell raus aus der „Schockstarre“
Bürgermeister Anton Wallner nach sechs Jahren klar abgewählt: Das fast schon schockierend deutliche Wahlergebnis von Bad Feilnbach hat so niemand kommen sehen. Ein Kommentar der Leitenden Redakteurin Eva Lagler.
Bad Feilnbach hat sich in Sachen Gemeindeführung ganz klar für den „Neustart“ mit Max Singer entschieden. Und das, obwohl dem bisherigen Bürgermeister Anton Wallner mannigfach bescheinigt wird, für die Gemeinde gute Arbeit geleistet zu haben.
Über die Gründe für die Deutlichkeit dieser Wahlklatsche rätseln jetzt sogar seine politischen Gegenspieler. Denn dass es – bei allen bisherigen Debatten um Trogerhaus, neues Rathaus, Wellness-Hotel oder Pro-Kopf-Verschuldung – letztlich wenig an den Sachthemen gelegen haben dürfte, war schon am Wahlabend vielfach zu hören. Doch klare Äußerungen oder Positionierungen: Fehlanzeige.
Warum Wallner außer in seinem Heimatort Litzldorf nur in einem weiteren der neun Wahlbezirke punkten konnte, bleibt offen – und lässt nicht nur ihn, sondern auch seine Mitstreiter vorerst in Schockstarre zurück. Aus der gilt es, baldmöglichst zu entkommen, denn in Bad Feilnbach stehen viele Projekt an. Singer selbst hatte bekundet, „in der Sache“ gar nicht so weit mit Wallner auseinander zu liegen. Allerdings sei seine „Herangehensweise eine ganz andere“.
Nun ist es an ihm, zu beweisen, dass diese eine ist, von der sich nicht nur der Bürger mehr mitnehmen und überzeugen lässt als von Wallner, sondern zudem der gesamte Gemeinderat und die Verwaltung. Und wie er es schafft, mit frischem Wind die Segel auch tatsächlich „neu“ zu setzen.