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Auf den gemeindlichen Friedhöfen

Bad Feilnbach hebt Gebühren für Bestattungen an: Das sind die Gründe

Auf dem Friedhof in Lippertskirchen gibt es sehr unterschiedliche Bestattungsformen. Auch hier ziehen die Preise jetzt an.
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Auf dem Friedhof in Lippertskirchen gibt es sehr unterschiedliche Bestattungsformen. Auch hier ziehen die Preise jetzt an.

Bestattungen auf den gemeindlichen Friedhöfen in Bad Feilnbach werden ab 1. Juli teurer. Und dafür nennt die Kommune gleich mehrere Gründe.

Bad Feilnbach – Der Gemeinderat Bad Feilnbach änderte in jüngster Sitzung die Friedhofsgebührensatzung. Grund für die Anpassung war die notwendige Neuausschreibung der Bestattungsdienstleistungen.

Ende April hatte das Gremium beschlossen, die Bestattungsdienstleistungen auszuschreiben und an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Denn Wast Gasteiger, der die Bestattungen seit über 30 Jahren durchführte, wird nicht mehr zur Verfügung stehen. Nach der Ausschreibung, die zusammen mit dem Kommunalen Dienstleistungszentrum Oberland (KDZ) Bad Tölz durchgeführt wurde, war die Firma Lagler aus der Gemeinde Samerberg der wirtschaftlichste Anbieter, der den Zuschlag erhielt.

Tatsächlicher Aufwand höher als gedacht

Die Gemeinde schätzte einen jährlichen Aufwand von 100.000 Euro netto – eine Berechnung, die auf dem Durchschnitt der letzten Jahre basierte. Dennoch ergab die Ausschreibung einen Angebotspreis von rund 142.000 Euro (netto). Bürgermeister Anton Wallner teilte die Einschätzung des KDZ mit: „Es ist bekannt, dass neben den Kraftstoff- und Maschinenpreisen auch die Materialkosten bei Bestattungen massiv gestiegen sind, ebenso auch die Lohnkosten, also auch die Lohnnebenkosten. Preissteigerungen in diesem Rahmen sind bei vergleichbaren Ausschreibungen gängig“, so die Begründung des KDZ.

Neben den Preisen wurde auch die Kostenstruktur der Satzung angepasst. Während die bisherige Fassung lediglich neun Kostenpositionen enthielt, umfasst das neue Werk insgesamt 21 Positionen. So werden beispielsweise bei einer Sargbeisetzung künftig 666,40 Euro für das Ausheben und Verfüllen eines Grabes bis zwei Meter Tiefe fällig, eine Grabtiefe von 2,50 Metern kostet 714 Euro. Hinzu kommen noch Kosten in Höhe von 142,80 Euro für den fachgerechten Grabverbau mit Randsicherung, dem Verlegen von Bohlen, die Anlage eines vorläufigen Grabhügels, die Einweisung der Sargträger und die Überwachung der Trauerfeier und des Bestattungsvorgangs, des Transports des Sarges zum Grab und das Versenken des Sarges.

Urnenbeisetzungen mit Angehörigen kosten ab Juli 178,50 Euro, ohne Angehörige 119 Euro. Beisetzungen in Grabkammern kosten für Särge 571,20 Euro, Urnenbeisetzungen in Grabkammern schlagen mit 261,80 Euro zu Buche. Für den Einsatz von vier Leichenträgern in einheitlicher Kleidung müssen die Bestattungspflichtigen künftig 190,40 Euro bezahlen, ein Urnenträger kostet 47,60 Euro.

Neu in der Satzung aufgenommen ist ein Verzögerungszuschlag von 47,60. Dieser wird „pro angefangener Stunde bei Terminverzögerung ab einer halben Stunde ohne Verschulden der Gemeinde Bad Feilnbach“ verlangt. Auch für die Annahme von Särgen und Urnen werden künftig Gebühren fällig: 119 Euro kostet die Annahme eines Sarges, 71,40 die Annahme einer Urne.

Zusatzleistungen kosten mehr

Wenn die Bestattung an einem Samstag stattfinden soll, kommen 59,50 Euro Samstagszulage hinzu, der Friedhofsdienst der die Leichenhalle für Trauerfeiern, zur persönlichen Abschiednahme oder für Blumenlieferung auf- und zusperrt, kostet 119 Euro. Auch eine Frostzulage ist im neuen Gebührenwerk enthalten: 59,50 Euro können bei einer Erdbestattung 23,80 Euro für eine Urnenbestattung fällig werden. Überdies haben sich auch die Gebühren für die alternativen Bestattungsformen im Gedenkwaldgarten in Au geändert. 290 Euro kostet künftig die Entgegennahme der Urne, 150 Euro beträgt die Samstagszulage.

„Müssen die Kosten 1:1 weitergeben“

Dass sich die Kosten für eine Bestattung deutlich erhöhen, war dem Gremium bewusst: „Uns holt jetzt ein, dass Wast Gasteiger immer so günstig war, aber wir müssen die Kosten eins-zu-eins weitergeben, da kommen wir nicht drum rum“, resümierte Sieglinde Angermaier (Grüne). Einen Vergleich mit den Gemeinden Hausham und Bruckmühl stellte Thomas Forster (Grüne) an: „Die Preise sind üblich“, so Forster.

„Eine Bestattung kostet erheblich mehr, da sind wir schnell bei 10.000 Euro für eine Bestattung, da sind unsere Bestattungsgebühren im Verhältnis nicht viel

Bürgermeister Anton Wallner

Die Kosten für eine Bestattung rechnete Anton Wallner vor: „Eine Bestattung kostet erheblich mehr, da sind wir schnell bei 10.000 Euro für eine Bestattung, da sind unsere Bestattungsgebühren im Verhältnis nicht viel“, so der Rathauschef. „Wir können froh sein, dass die Firma Lagler auch kostengünstig arbeitet, große Bestatter haben da ganz andere Positionen“, ist Wallner überzeugt. Der Bürgermeister zeigte sich überdies zufrieden mit der Vergabe an die Firma Erd- und Grabarbeiten Lagler: „Wir haben den richtigen Mann gefunden. Er wird auch Wast Gasteiger und seine bisherige Mannschaft übernehmen“, so Wallner.

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