Innenrenovierung beginnt
Sebastianikirche Bad Aibling: So treibt der Denkmalschutz die Kosten in die Höhe
Im Oktober beginnt die Innenrenovierung der Sebastianikirche im Herzen von Bad Aibling. Das sind die Gründe, warum die Kirchenverwaltung hierfür mehr Geld in die Hand nehmen muss, als sie ursprünglich geplant hatte.
Bad Aibling - Alles hing von zehn Bohrungen ab, die vom Landesamt für Denkmalpflege (LfD) im Frühjahr in Auftrag gegeben wurden und der Behörde Aufschluss über das Alter des morschen Dachgebälks der Sakristei geben sollten. Das LfD, die Kirchenverwaltung und der Förderverein für die Renovierung der Sebastianikirche sind sich einig, dass dessen Erneuerung der erste Schritt des Gesamtkonzeptes für die Innenrenovierung des Gotteshauses sein soll.
180.000 Euro veranschlagt
180.000 Euro an Kosten waren für die Maßnahme ursprünglich veranschlagt. Der Betrag hätte sich um eine fünfstellige Summe verringert, wenn das LfD dem Ansinnen von Kirchenpfleger Ludger Goedecke und Altbürgermeister Felix Schwaller, dem Vorsitzenden des Fördervereins, zugestimmt hätte und mit einem Komplettaustausch der morschen Holzbalken einverstanden gewesen wäre.
Den Gedanken an Einsparungen müssen die beiden jetzt verwerfen. „Das Amt hat entschieden, dass die Balken aus Sicht des Denkmalschutzes saniert und weitestgehend so erhalten werden müssen, wie sie sind“, nennt Goedecke den Grund hierfür.
Vermutlich übersteigen die Kosten sogar die ursprünglich errechnete Summe. Ein Grund sind zwischenzeitlich eingetretene Preissteigerungen auf dem Bausektor, die laut Goedecke allerdings „nicht so extrem“ sind. Hinzu komme, dass auch einige Bodenbalken im Obergeschoss der Kirche „stark verfault“ seien. „Die tauschen wir gleich mit aus“, so Goedecke.
Finanzierung ist gesichert
Auch wenn mehr Geld benötigt wird, die Finanzierung der Maßnahme ist nach Auskunft des Kirchenpflegers gesichert. Er hofft, dass die Arbeiten bis Ende Februar nächsten Jahres abgeschlossen sind.
Wie viel Geld der Förderverein zuschießen wird, ist der Kirchenverwaltung noch nicht bekannt. Vereinsvorsitzender Felix Schwaller will noch im Oktober eine Mitgliederversammlung einberufen, bei der auch über die Zuschussfrage geredet wird.
Die Kirchenverwaltung muss in den nächsten Wochen zudem entscheiden, was mit der rund drei Zentner schweren kleinen Glocke der Kirche passieren soll. Weil deren Aufhängung kaputt ist, musste sie heuer im März mit Hilfe eines Krans aus dem Turm geborgen werden und befindet sich jetzt bei einer Fachfirma in Nördlingen.
Sanierung oder Neukauf sind die zwei Optionen, zwischen denen nach Auskunft von Ludger Goedecke entschieden werden muss. Für die Reparatur und das Wiederaufhängen der Glocke müsse mit Kosten von etwas über 10.000 Euro gerechnet werden, sagt er.
Es wäre jammerschade, wenn wir die Glocke nicht erhalten würden
Seine persönliche Entscheidung hat der Kirchenpfleger bereits gefällt. „Es wäre jammerschade, wenn wir die Glocke nicht erhalten würden.“ Stimmt die Kirchenverwaltung für die Reparatur, kann die Fachfirma allerdings frühestens im ersten Quartal des nächsten Jahres damit beginnen.
