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Bauprojekt „Rosengärten“ weiter stark diskutiert

„Total gelungen“ oder „Katastrophe“? – Wie geht‘s weiter mit Bad Aiblings „Tor zur Stadt“?

Die Visualisierung der Architekten zeigt das geplante Wohn- und Geschäftshaus „Rosengärten“ am „Tor der Stadt“.
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Die Visualisierung der Architekten zeigt das geplante Wohn- und Geschäftshaus „Rosengärten“ am „Tor der Stadt“.

Zu wuchtig, zu modern, zu heftig? – Direkt neben Bad Aiblings Kellerberg-Terrassen soll ein weiteres großes Wohn- und Geschäftshaus im Zentrum entstehen. Das sorgt im Stadtrat weiter für viel Diskussionsstoff. Wie geht‘s weiter mit dem „Rosengärten“-Projekt?

Bad Aibling – Die Meinungen zum geplanten Großbauprojekt „Rosengärten“ könnten verschiedener nicht sein. Die Bandbreite reicht von „großer Katastrophe“ bis zu „total gelungen“. Erneut lag das Bauvorhaben auf dem Tisch der Aiblinger Stadträte und erneut nutzen vor allem die Kritiker die Gelegenheit, sich klar zu positionieren. Geplant ist von der „Rosengärten Projektentwicklungs GmbH“ westlich der Kellerstraße ein Wohn- und Geschäftshaus. Das mehrgeschossige Gebäude soll sich optisch an der Gestaltung des im Osten der Kellerstraße fertig gestellten Neubaus (Kellerbergterrassen) orientieren.

Denkbar knapp gab der Bauausschuss dem Bauvorhaben im Juni grünes Licht (6:5 Stimmen), nun musste der Stadtrat final über das weitere Vorgehen abstimmen. Dazu stellte Sebastian Schropp, einer der verantwortlichen Geschäftspartner des Projektes, das Vorhaben erneut vor und nahm dabei gleich die Kritik der vergangenen Monate mit auf. „Das Gebäude hatte ja den netten Namen ‚Klotz‘ erhalten. Wir haben das Konzept nochmal überarbeitet und wollen den Namen natürlich gerne loswerden“, sagte Schropp mit einem Schmunzeln.

Planer setzen auf Nachhaltigkeit

Bei dem Bauprojekt, welches immer wieder als das „neue Tor zu Stadt“ bezeichnet wird, setzen die Planer auf Nachhaltigkeit – mit Dachbegrünung, „Schwammstadt-Prinzip“, PV-Anlagen. Nach der anfänglichen Kritik aus dem Rathaus wurde etwa die Gebäudehöhe reduziert, aus fünf wurden vier Obergeschosse. Auch der Gestaltungssatzung und einer geforderten „Kleinteiligkeit“ versuchten die Planer nun gerechter zu werden. Doch wie bereits im Bauausschuss reichten auch im Stadtrat die vorgenommenen Änderungen nicht aus, um die Kritiker zufrieden zu stellen.

Die Visualisierung zeigt auf der rechten Seite die Kellerbergterrassen, auf der linken Seite die geplanten Rosengärten.

Florian Weber (Bayernpartei) etwa meinte, er sei „sprachlos“, die Höhenentwicklung sei nach wie vor „heftig“ und das Gebäude passe „überhaupt nicht mit den Nachbargebäuden zusammen“. Er hält die „Wuchtigkeit“ an dieser Stelle für ungeeignet. Ähnlich ging es Anita Fuchs (Grüne), die die „historischen und städtebaulichen Qualitäten in Bad Aibling“ durch das Projekt gefährdet sieht. So gehe einerseits eine wertvolle Sichtachse durch die Höhe verloren, andererseits füge sich das Vorhaben nicht in die Umgebung ein. „Das ist hier eine ganz große Katastrophe“, so Fuchs.

Kritiker: „Wie konnte es so weit kommen?“

„Ich weiß nicht, wie es so weit kommen konnte“, wunderte sich auch Dieter Bräunlich (ÜWG) und kritisierte, dass die Aiblinger Gestaltungssatzung nicht eingehalten werde. Dachform, Höhe und Ort des Vorhabens könne er nicht zustimmen. Während Richard Lindl (Grüne) die Fassadengestaltung kritisierte, bemängelte Anna Maria Kirsch (ÖDP), dass die Stadt offensichtlich keinen Wert darauf lege, Historisches zu bewahren. Und auch Christian Schönberger (CSU) konnte sich dem Bauvorhaben „überhaupt nicht anschließen“, die Kombination aus Rosengärten und Kellerbergterrassen sei einfach „too much“.

Doch es gab nicht nur kritische Stimmen. Während man laut Markus Stigloher (CSU) auch etwas Neuem eine Chance geben sollte, zeigte sich Grünen-Stadträtin Martina Thalmayr ebenfalls offen. „Ich finde es total gelungen“, sagte sie und ging dabei vor allem auf „die Öffnung in die Rosenheimer Straße“ ein. Auch ein gelungener Übergang zu den Kellerbergterrassen sei den Plänen zu entnehmen. Bei allem Verständnis für die Sorgen ihrer Parteikollegin Fuchs befürwortete Thalmayr das Konzept.

Zustimmung für SPD-Vorschlag

Bereits im Juni hatte Stadtrat Richard Lechner (SPD) einen Kompromiss hinsichtlich der Geschosse angeregt. Zwar hätten die Planer ein Geschoss wie gefordert reduziert, die dadurch verloren gegangene Nutzfläche jedoch mehr oder weniger in die beiden obersten Geschosse „hinzugepackt“. Lechner schlug vor, dass man es bei den beiden Geschossen bei ihrer ursprünglichen Dimension belassen sollte. In der jüngsten Sitzung beantragte er nun, dass eben besagte Fläche beider Geschosse auf das Maß des ursprünglichen Entwurfes zurückgesetzt werden. Der Reduzierung stimmte das Gremium mit 15:7 Stimmen zu. Der grundsätzlichen Weiterführung des Konzeptes gab der Stadtrat schließlich mit 13:9 Stimmen grünes Licht.

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