Mitten in den Ferien
Vom Container ins 58-Millionen-Euro-Domizil: So läuft der Umzug der Aiblinger St. Georg-Schule
Es ist noch ein letzter großer Kraftakt, doch alle packen mit an: Mitten in den Weihnachtsferien zieht die Grund- und Mittelschule St. Georg um. Raus aus den Containern im Westend, rein in das neue 58-Millionen-Euro-Domizil an der Sonnenstraße. Das OVB war dabei.
Bad Aibling – So hoch die Wellen um die Kosten der neuen Grund- und Mittelschule St. Georg in den vergangenen Jahren geschlagen haben, so still und von der Öffentlichkeit unbemerkt geht nun der Umzug vonstatten. Einige Monate später als ursprünglich geplant, dafür aber ziemlich reibungslos, wie ein Besuch auf der fast fertigen „Baustelle“ zeigt.
Für Rektorin Kathrin Baumeister, Konrektorin Anabel Metz und einen Teil des Kollegiums verlaufen diese Weihnachtsferien ganz anders als sonst: Viele finden sich vor Ort ein, helfen mit, die Container-Schulräume aus- und die neue Schule an der Sonnenstraße einzuräumen. Die Stimmung: gut gelaunt und voller Vorfreude.
Die Klassenzimmer sind ausgestattet mit modernen Möbeln und neuester Technik. Ein Vorzeigestück ist der PCB-Raum, in dem Physik, Chemie und Biologie unterrichtet werden. Hausmeister Joachim Haase demonstriert begeistert die einzelnen Funktionen. Er ist auch eine der Personen der ersten Stunde des Schulhausneubaus. Er war von Anfang an die Besprechungen mit einbezogen, kennt sozusagen fast jeden Kabelschlitz und jede Steckdose und natürlich die komplette technische/elektrische Ausstattung. Er war und ist als Ansprechpartner immer zur Stelle, vor allem jetzt, da es um die letzten Details vor Ort geht.
Bürgermeister Schlier lobt alle am Umzug Beteiligten: „Es ist schon ein gewaltiger Kraftakt. Und wie Schulleitung, Lehrkräfte und Hausmeister hier anpacken, einräumen, putzen und alles auf Hochglanz bringen, ist hoch anzurechnen.“ Auch der städtischen Verwaltung und dem Bauhof zollt er sein Lob. So haben die Bauhofmitarbeiter beispielsweise die Werkbänke, die aus der alten Schule übernommen werden, so aufbereitet hat, „dass man erst auf den vierten oder fünften Blick erkennt, dass das keine neuen sind“.
Die einzelnen Etagen des neuen Schulhauses sind in den Farben des Schullogos gehalten. So sind die Flächen im Erdgeschoss vorwiegend in einem hellen Rot gestrichen. Im ersten Stockwerk, in dem die Schulverwaltung, das Lehrerzimmer, die Klassen 8 bis 10 und die Vorbereitungsklassen 1 und 2 untergebracht sind, herrscht die Farbe Grün vor. Ganz in Blau gehalten ist das zweite Stockwerk, das die Grundschüler am 8. Januar in Beschlag nehmen werden.
Das dritte und oberste Stockwerk erstrahlt in Gelb. Von dort aus gelangt man auch auf die beiden großen Freiterrassen – im Osten mit Blick auf die heimische Bergkette, im Westen Richtung oberes Mangfalltal mit Irschenberg. Von hier aus wiederum sind die Fluchttreppen und -balkone zu erreichen.
In den breiten Gängen des Schulgebäudes werden gerade noch die Tische und Sitzgruppen für das freie Lernen außerhalb der Klassenräume arrangiert. Für viel Helligkeit sorgen der große Lichthof gleich beim Eingang sowie die kleineren Lichthöfe, die jeweils vom Dach bis ins Erdgeschoss durchgehen.
Bis einschließlich Freitag, 5. Januar, wird im Gebäude noch gearbeitet, damit einem regulären Unterrichtsstart am Montag, 8. Januar, für die rund 350 Schüler nichts mehr entgegensteht. Auch der Sportunterricht in der Zweifach-Turnhalle kann stattfinden.
Ganz fertig ist die Schule dann allerdings noch nicht: In Aula mit Bühne und Mensa sowie in den Mittagsbetreuungsräumlichkeiten gehen die letzten Arbeiten noch weiter. Diese Bereiche werden aber ebenso wie die noch unfertigen Außenanlagen komplett abgetrennt, sodass die Sicherheit für Lehrer und Schüler im restlichen Gebäude gewährleistet ist, betont Bürgermeister Stephan Schlier.
Etwas Besonderes für diesen ersten Schultag ist laut Baumeister und Metz im Übrigen nicht geplant: „Jetzt stehen erst einmal der Unterricht und der Schulbetrieb im Mittelpunkt. Wir wollen alle erst einmal in der neuen Schule ankommen und in unseren normalen Rhythmus finden.“ Eine große, offizielle Einweihungsfeier soll Schlier zufolge etwa Mitte des Jahres stattfinden, wenn wirklich alles fertig ist.
Lunchpakete, bis die Mensa fertig ist
Bei der Mensa soll dies bereits Ende Februar der Fall sein. Bis dahin werden die Schüler der offenen Ganztagsschule und der Mittagsbetreuung durch eine Catering-Firma mit Lunchpaketen versorgt. Als Pausenhof kann vorerst zudem der Hartplatz hinter dem Schulgebäude genutzt werden. Auch der Lehrerparkplatz ist noch nicht fertiggestellt. Der Zugang zur Schule sei für die Schüler sicher, betonen Bürgermeister und Schulleitung.
Der Betrieb des 57,9 Millionen-Euro teuren neuen Schulhauses samt Zweifachsporthalle hätte eigentlich schon nach den Sommerferien im Herbst 2023 aufgenommen werden sollen, der Termin konnte jedoch nicht gehalten werden. Doch angesichts der „drei großen Stolpersteine Corona, Architektenwechsel und Auswirkungen des Ukraine-Kriegs“ sei der Einzug nun am 8. Januar „ja eigentlich doch fast noch eine Punktlandung“, meint Schlier dennoch zufrieden.
Während an der Sonnenstraße nun alle Zeichen auf Neuanfang stehen, werden die ausgeräumten Container an der Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Straße, die in den vergangenen Jahren als Ausweichquartier der St. Georg-Schule fungierten, abtransportiert und in einer anderen Kommune verwendet.






