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Aiblinger Familie organisiert Charity-Golf-Turnier

„Mit Liebe gehen, nicht mit Angst“: So kämpft Carol P. (55) bis zum letzten Atemzug gegen Krebs

Eine starke und lebenslustige Frau, die dem Krebs den Kampf angesagt hat: Carol P. (links) aus Bad Aibling leidet an einem unheilbaren Tumor und ist mittlerweile auf der Palliativstation einer Klinik untergebracht. Das hindert die 55-Jährige aber nicht daran, weiterhin Spenden für die Krebsforschung zu sammeln. Unter anderem durch ein Golfturnier, das am 8. Juni in Maxlrain steigt.
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Eine starke und lebenslustige Frau, die dem Krebs den Kampf angesagt hat: Carol P. (links) aus Bad Aibling leidet an einem unheilbaren Tumor und ist mittlerweile auf der Palliativstation einer Klinik untergebracht. Das hindert die 55-Jährige nicht daran, weiter Spenden für die Krebsforschung zu sammeln. Mit einem Golfturnier, das am 8. Juni in Maxlrain steigt.

Ob es Monate, Wochen oder Tage sind – Carol P. (55) aus Bad Aibling will die ihr noch verbleibende Zeit für die Organisation eines Charity-Golf-Turniers in Maxlrain (Free-Artikel) zugunsten der Krebsforschung nutzen. Trotz ihrer Krankheit im Endstadium. Über den Einsatz und den Kampf einer außergewöhnlichen Frau.

Bad Aibling – „Das ist der einzige Platz, an dem ich begraben werden will.“ Diesen Gedanken hatte die gebürtige US-Amerikanerin Carol P. (55), als sie vor Jahren über den Friedhof ihrer „neuen“ Heimat Bad Aibling schlenderte. Ein Wunsch, der für sie sicherlich in Erfüllung gehen wird. Allerdings viel zu früh. Denn die lebenslustige Ehefrau und Mutter hat Krebs im Endstadium. Was sie jedoch nicht davon abhält, viel zu lachen – und von der Palliativstation aus an ihrem Vermächtnis an die Menschheit mitzuwirken. Denn Carol sammelt gemeinsam mit Familie und Freunden Geld für die Krebsforschung, damit anderen Betroffenen, wie ihr selbst, Zeit geschenkt und die tückische Krankheit irgendwann sogar besiegt werden kann.

Europa-Tour führte sie von Schweden bis nach Italien

Im Rückblick muss es der 55-Jährigen wie ein Märchen vorkommen: Nach der Jahrtausendwende hatte sie das dringende Bedürfnis, Europa zu erkunden und – im wahrsten Sinne des Wortes – zu erfahren. So startete die US-Amerikanerin 2004 ihre Europa-Tour in Schweden, wo sie sich Auto mietete und bis nach Cinque Terre, einem Küstenstreifen an der italienischen Riviera, reiste.

Die schicksalhafteste Begegnung sollte auf die junge Journalistin und Marketing-Expertin aber nicht in Schweden oder Italien, sondern in Deutschland warten. Genauer gesagt im Münchner Hirschgarten, wo sie 2005 an einem Business-Event teilnahm und dort Sebastian P. begegnete. Der Startschuss für eine einzigartige Liebesgeschichte. „Ich hatte dann die Möglichkeit, entweder zum Arbeiten nach London zu gehen, oder bei meinem neuen Freund in München zu bleiben“, erzählt die 55-Jährige mit einem Lächeln auf den Lippen.

Die Entscheidung war schnell getroffen – und die nächsten gemeinsamen Meilensteine ließen nicht lange auf sich warten: „2005 haben wir uns verlobt, im selben Jahr in Bad Aibling ein Grundstück gekauft, 2006 dann dort gebaut und geheiratet“, erzählt Carols Ehemann Sebastian (52). „Wir haben hier in Bad Aibling wirklich ein neues und perfektes Zuhause gefunden“, erinnert sich die 55-Jährige zurück. Die Krönung des glücklichen Ehelebens dann 2010, als der gemeinsame Sohn die Familie komplettierte.

Carol P. lässt sich nicht mit der Diagnose „Migräne“ abspeisen

Pures Glück, das sich im Jahr 2022 für die Bad Aiblinger Familie aber schlagartig änderte. Weil sie seit Monaten Kopfschmerzen plagten, suchte Carol ärztlichen Rat. Mit der Diagnose „Migräne“ ließ sie sich nicht abspeisen, sondern forderte weiterführende Untersuchungen wie beispielsweise eine Computertomographie ein. Untersuchungen, die letztlich die traurige Gewissheit brachten: Carol leidet an unheilbarem Lungenkrebs, der bereits in weite Teile des Körpers gestreut hat. So fanden die Ärzte Metastasen in Hüfte, Oberschenkel und Lymphdrüsen, alleine zwölf Geschwüre im Kopf, die letztlich auch die ständigen Kopfschmerzen erklärten.

Eine starke Frau: Carol P. aus Bad Aibling auf dem Golfplatz. Die 55-Jährige leidet an Krebs im Endstadium und sammelt nun per Golfturnier Spenden für die Krebsforschung.

„Ich war zu dieser Zeit superfit, eigentlich in der Form meines Lebens“, erinnert sich die Marketing-Expertin an das Schicksalsjahr 2022 zurück. „Und dann kam diese Art der Überraschung.“ Ein Schock für die ganze Familie, der aber bei der gebürtigen US-Amerikanerin eine „Jetzt erst recht“-Mentalität auslöste. „Letztlich gibt es ja zwei Wahlmöglichkeiten: Es zu akzeptieren und das Beste draus zu machen, oder sich jeden Tag zu vergraben und zu hadern“. Sie wählte den ersten Weg und bekam auf sie und ihre Krebsart abgestimmte Medikamente, die sofort anschlugen und den Krebs deutlich zurückdrängten.

Zusätzliche Zeit durch die Medikamente „ein absolutes Geschenk“

„Diese zusätzliche Zeit, die mir durch die Medikamente gegeben worden ist, war ein absolutes Geschenk“, sagt die 55-Jährige, die ihren Mann Sebastian durch ihren Lebensmut und ihre Fröhlichkeit immer wieder zum Staunen bringt. „Carol ist einfach eine sehr positive Frau.“ Was sicherlich auch dazu beigetragen hat, dass die Bad Aiblinger Familie in den vergangenen zwei Jahren zumindest weitgehend ein fast normales Familienleben führen konnte.

Doch nicht nur das: In dieser Zeit war bei der krebskranken Frau auch der Wunsch gereift, anderen Betroffenen zur Seite zu stehen und Hoffnung zu machen, aber auch die Menschen insgesamt fürs Thema Krebs zu sensibilisieren. So hat sie unter anderem durch Spendenläufe in den USA mehrere 10.000 Euro für die Krebsforschung in den USA organisiert. Und ein weiteres Herzensprojekt der ganzen Familie steht nun in wenigen Tagen an: Ein Golfturnier zugunsten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), das am Samstag, 8. Juni, auf der Anlage des Golfclubs Schloss Maxlrain steigt.

„golf4research“ am 8. Juni in Maxlrain: Die wichtigsten Infos zum Turnier zugunsten der Krebsforschung

Es soll nicht nur ein Golfturnier für den guten Zweck werden, sondern eine bunte Veranstaltung für die ganze golfende Familie: Am Samstag, 8. Juni, lädt die Bad Aiblinger Familie P., unterstützt durch viele Freunde, ab 12.30 Uhr zum Golfturnier „golf4research“ zugunsten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) ein. Das Turnier richtet sich dabei an alle, die einfach Spaß am Golfsport haben. Damit auch etwas schlechtere Golfer die Möglichkeit haben, am Ende auf dem Treppchen zu landen und einen der Preise einzuheimsen, haben sich die Organisatoren besondere Schmankerl ausgedacht. So gibt es an vielen Löchern die Möglichkeit, sich in gewisser Weise das Golfglück zu erspenden – sei‘s beispielsweise für fünf Euro nach einem misslungenen Abschlag einen Schlag weniger auf der Score-Karte oder den Abschlag durch einen geübten Spieler, der ebenfalls 5 Euro kostet.

Doch nicht nur auf, auch neben dem Rasen ist jede Menge geboten: So können Besucher bereits im Vorfeld des Turniers eine 18-Loch-Runde mit Elisabeth Esterl, Deutschlands erster Solheim-Cup-Gewinnerin, oder ein handsigniertes Trikot von FC-Bayern-Star und Nationalspieler Thomas Müller ersteigern. Für beiden Versteigerungen können bereits jetzt Gebote per E-Mail an golf4research@icloud.com abgegeben werden, wobei für das Trikot auch während des Turniers noch geboten werden kann, die Gebote für die Esterl-Aktion jedoch bis 6. Juni eingegangen sein müssen.

Neben zahlreichen weiteren Angeboten wird während des Golfturniers, bei dem unter anderem auch Promis und Sportstars wie Ex-Biathlet Ricco Groß oder Bob-Weltmeister Manuel Machata an den Start gehen wollen, auch ein Vertreter des Krebsforschungszentrums vor Ort sein, der die Arbeit des DKFZ vorstellen und die Spenden entgegennehmen wird.

Anmeldungen zum Turnier sind bis zum Vortag des Turniers beim Golfclub Schloss Maxlrain unter www.golfclub-maxlrain.de sowie unter Telefon 08061/1403 möglich. In der Startgebühr von 100 Euro, Mitglieder des GC Maxlrain zahlen 85 Euro, ist bereits ein Verzehrgutschein enthalten. Weitere Infos zum Turnier gibt es unter https://maxlrain4u.cio.golf/competitions/2024-06.

Und wer am Samstag, 8. Juni, keine Zeit hat oder nicht selbst golft? Der kann trotzdem für das Deutsche Krebsforschungszentrum spenden: Beispielsweise per Online-Formular unter www.dkfz.de sowie per Banküberweisung an die DKFZ, IBAN DE98 6725 0020 0005 0000 50, BIC: SOLADES1HDB, Verwendungszweck „golf4research“.

Ein Projekt, in das die ganze Familie gemeinsam mit Freunden und Bekannten seit Monaten nahezu ihre komplette Freizeit investiert hat. „Ich möchte sicherstellen, dass genug Geld für die Krebsforschung gesammelt wird“, sagt die 55-Jährige, der es aber auch eine Herzensangelegenheit ist, jedem Krebserkrankten zu zeigen, „dass das Leben trotz der Diagnose weitergeht“. Wichtig ist ihr zudem, die Menschen für die tückische Erkrankung zu sensibilisieren und zur Vorsorge aufzurufen. „Letztlich kann es nämlich jeden treffen“, weiß Carol, was laut ihrem Ehemann, gerade beim Thema Lungenkrebs, aber wohl nicht allen Menschen klar ist. „Viele denken, es trifft nur Raucher“, sagt der 52-Jährige. „Aber meine Frau ist Nichtraucherin, hat vor 30 Jahren vielleicht mal eine Zigarette geraucht.“

Seit gut zwei Wochen auf der Palliativstation der Romed-Klinik Bad Aibling untergebracht

Themen – die, neben dem Spaß am Golf, auch beim Charity-Event am Samstag, 8. Juni, im Fokus stehen sollen. Sie selbst will an diesem Tag natürlich unbedingt in Maxlrain anwesend sein. Auch wenn es bei der 55-Jährigen in den vergangenen Wochen „leider gesundheitlich rapide bergab“ gegangen ist, wie ihr Mann unverblümt berichtet. So ist die Bad Aiblingerin seit gut zwei Wochen auf der Palliativstation der Romed-Klinik Bad Aibling untergebracht, hat viel an Gewicht und Kraft verloren. Doch auch davon lässt sich die 55-Jährige nicht ihre Lebensfreude nehmen: „Jeden Tag habe ich Familie und Freunde hier, wir lachen, machen Spaß und haben eine gute Zeit.“

Dennoch ist der todkranken, aber lebenslustigen Frau natürlich bewusst, dass ihr nur noch eine begrenzte Zeit bleibt, die letzte Phase für sie angebrochen ist. Eine Phase, in der sie sich aber nicht „in ein Loch eingraben“, sondern, wie eben mit der Organisation des Golfturniers, „noch etwas tun will“. Und wenn die Zeit zu gehen dann gekommen ist? „Dann ist es wichtig für mich, dass ich mit Liebe gehe, nicht mit Angst.“ Und mit einem Vermächtnis, das unzähligen Krebspatienten Hoffnung geben und Mut machen kann.

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