Ein engagierter Aiblinger Mitbürger wird 85
Von der Tafel bis zur Feuerwehr: So lang ist die Liste der Ehrenämter von Sebastian Grünwald
Die Liste der Ehrenämter, die er im Verlauf seines Lebens bekleidet hat, ist lang. Unter anderem war Sebastian Grünwald aus Ellmosen als Stadtrat, Vorsitzender der Feuerwehr oder Leiter der Bad Aiblinger Tafel aktiv. Am 17. Juni feiert er seinen 85. Geburtstag. So vielfältig war sein Engagement für die Menschen in der Stadt.
Bad Aibling/Ellmosen - Die Wiege des Jubilars stand in Feldkirchen-Westerham, wo er zusammen mit seiner zwei Jahre jüngeren Schwester die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte. Gleich nach Kriegsende zog die Familie 1945 nach Ellmosen, wo Grünwald in die Grund- und Hauptschule ging.
Nach einer Schreinerlehre arbeitete er zunächst einige Jahre in der Schreinerei Walter in Bad Aibling, später auch kurzzeitig bei der Zimmerei Glas in Ellmosen. Eine Wende in seinem Berufsleben setzte ein, als er danach für vier Jahre als Berufssoldat zur Luftwaffe wechselte.
„Da habe ich meine Liebe zur Technik entdeckt“, sagt das Geburtstagskind rückblickend. Sie gipfelte in einem erfolgreich abgeschlossenen Ingenieurstudium für Elektrotechnik. Sein weiterer beruflicher Weg führte ihn unter anderem zum Siemens-Konzern und zur Firma Fritzmeier nach Großhelfendorf, wo er zum Leiter der EDV-Abteilung und zum Personalchef aufstieg.
Wechsel zur Caritas nach München
1987 wechselte Grünwald zur Caritas nach München und arbeitete dort bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2004 als Personalchef. Sein ehrenamtliches Wirken blieb davon unberührt. Der Jubilar engagierte sich auch danach weiterhin noch etliche Jahre in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.
„Er hat in seinem Leben wirklich viel Freizeit für die Allgemeinheit geopfert. Ich habe das immer gerne unterstützt“, sagt seine Frau Maria, mit der er seit 1967 verheiratet ist. Zwei Söhne gingen aus der Ehe hervor.
Erst kürzlich wurde der Jubilar für seine 60-jährige Mitgliedschaft bei der CSU geehrt. Für sie saß er von 1986 bis 2004 im Bad Aiblinger Stadtrat. Manch zukunftsweisende Weichenstellung wurde in den drei Amtsperioden vorgenommen, in denen Sebastian Grünwald Mitverantwortung trug. Als herausragende Projekte, die das Gremium damals beschäftigten, nennt der den Bau der Therme oder die Fertigstellung der Südumgehung mit dem Willinger Tunnel. „Wir hatten ein gutes Verhältnis untereinander. Wenn wir auch nicht immer einer Meinung waren, stand für uns stets das Wohl der Stadt im Vordergrund,“ erinnert er sich.
Vier Jahre an der Spitze der Tafel
Das Wohl der Mitmenschen leitete ihn auch bei seinem langjährigen Engagement für die Bad Aiblinger Tafel. Die letzten vier Jahre bis zu seinem Ausscheiden 2018 fungierte er als deren Leiter. Noch heute erinnert er sich an die Anfänge der Einrichtung in der Bahnhofstraße. Den Bezug der neuen Räume im ehemaligen Gasthaus Neugarten in der Rosenheimer Straße wertet er nach wie vor „als einen Glücksfall“ für die Tafel.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Grünwald auch Mitglied der Bad Aiblinger Kolpingfamilie, an deren wichtige Rolle für die Tafel er ebenfalls gerne erinnert. Aus ihren Reihen stammte auch Helmut Maier, der bei deren Aufbau Pionierarbeit geleistet und zusammen mit engagierten Kolping-Mitstreitern die entscheidenden Fundamente geschaffen hat, die auch heute noch von elementarer Bedeutung für die Versorgung bedürftiger Mitbürger sind.
Ehrenvorsitzender der Ellmosener Feuerwehr
Grünwald war außerdem Gründungsmitglied er Pfadfinderschaft St. Georg in Bad Aibling. Sein kirchliches Engagement umfasste außerdem eine 20-jährige Tätigkeit als Pfarrgemeinderat in Mariä Himmelfahrt sowie 70 Jahre Dienst als Lektor und 40 Jahre als Kommunionhelfer. Seit seinem 15. Lebensjahr ist er Mitglied der Ellmosener Feuerwehr, an deren Spitze der Jubilar einige Jahre stand. Heute ist er Ehrenvorsitzender der Wehr.
Mit zunehmendem Alter hat Grünwald zwar seine zahlreichen Ehrenämter nach und nach abgegeben, am aktuellen Tagesgeschehen ist er allerdings noch heute sehr interessiert. So ist die tägliche Lektüre der Heimatzeitung für ihn eine Selbstverständlichkeit.
Familien-Stammbaum erstellt
War er in früheren Jahren ein begeisterter Bergwanderer und Skifahrer, beschränkt er sich heute eher auf den ein oder anderen Spaziergang in der Natur und hält sein Gedächtnis unter anderem mit Sudoko fit. Viel Zeit hat Grünwald auch für die Erstellung des Familien-Stammbaums verwendet, den er bis ins Jahr 1763 zurückverfolgen konnte.
Ich finde schon, dass Bad Aibling dringend das geplante Hotel an der Therme benötigt
Zu seinem Geburtstag wünscht er sich vor allem Gesundheit - und der Stadt Bad Aibling, für deren Bürgerschaft er sich jahrzehntelang in vielfältiger Weise engagiert hat, eine gute Zukunft. Und da blitzt dann auch gleich wieder ein wenig der Kommunalpolitiker Sebastian Grünwald durch. „Ich finde schon, dass Bad Aibling dringend das geplante Hotel an der Therme benötigt. Es wäre toll, wenn das klappen würde“, hat er eine klare Meinung zu einem Projekt, über das gerade viel diskutiert wird.
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