Am Marienplatz in Bad Aibling
So geht es in Bad Aibling mit der Renovierung der Sebastiani-Kirche voran
Die Innenrenovierung der Sebastiani-Kirche im Herzen von Bad Aibling läuft bisher nach Zeitplan. Über die Gründe, warum Verbund-Kirchenpfleger Ludger Goedecke von der Stadtkirche das Projekt „im grünen Bereich“ ansiedelt. Und: Was als nächstes geplant ist.
Bad Aibling - Die Erneuerung des morschen Dachgebälks über der Sakristei ist die erste von mehreren Baumaßnahmen, die in den nächsten Jahren in der Kirche durchgeführt werden müssen. Mit ihr wurde im Oktober vergangenen Jahres begonnen. Goedecke geht davon aus, dass die Arbeiten wie vorgesehen im Februar zum Abschluss kommen. „Ich habe vom zuständigen Architekturbüro und der beauftragten Zimmerei jedenfalls noch nichts Gegenteiliges gehört“, so der Kirchenpfleger.
Bisher keine größeren Probleme
Größere Probleme habe es während der Arbeiten bisher nicht gegeben. Lediglich etwas mehr Mauerwerk, als ursprünglich gedacht war, musste abgetragen werden. Derlei kleinere Unwägbarkeiten seien aber durchaus normal. Goedecke kennt sie jedenfalls noch von der Innenrenovierung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zur Genüge - eine deutlich umfangreichere Maßnahme als die jetzige, die vor ein paar Jahren abgeschlossen wurde.
Der Kirchenpfleger geht davon aus, dass neben dem Zeitrahmen auch der Kostenplan für das Projekt eingehalten werden dürfte. „Wir haben zwar die in der Summe einkalkulierten Reserven mittlerweile großteils aufgebraucht, aber das neue Dachgebälk steht bereits. Jetzt geht es nur noch um das Abdichten und Verschließen. Da dürfte es eigentlich keine Überraschungen mehr geben.“
Ursprünglich 180.000 Euro für Maßnahme veranschlagt
Ursprünglich waren Kosten in Höhe von 180.000 Euro für diesen Bauabschnitt kalkuliert, die die Auftraggeber gerne noch unterschritten hätten. Da das Landesamt für Denkmalschutz einem kostengünstigeren Austausch des Dachgebälks jedoch nicht zustimmte und bei seiner fachlichen Beurteilung des Projekts auf dessen Sanierung bestand, ging die Kirchenverwaltung zuletzt sogar von einer leichten Verteuerung der Maßnahme aus - vor allem auch wegen der allgemeinen Preissteigerungen auf dem Bausektor.
Klarheit herrscht mittlerweile auch, was mit der kleinen Glocke der Kirche geschieht, die rund drei Zentner schwer und etwa seit Mitte 2022 stillgelegt ist. Grund ist eine Beschädigung an der Aufhängung. Die Kirchenverwaltung hat sich dafür entschieden, die Ende des 15. Jahrhunderts gegossene Glocke wegen ihrer historischen Bedeutung reparieren zu lassen und nicht durch eine neue zu ersetzen.
Kranausleger auf 41,6 Meter hochgefahren
Im März 2023 hatte sie eine Spezialfirma mit Hilfe eines Krans aus dem Turm gehoben. Rund zwei Stunden dauerte die Aktion. Auf 41,6 Meter musste der Ausleger des Krans hochgefahren werden, um das Bronzegebilde in Millimeterarbeit über die Dächer der benachbarten Gebäude hinweg auf den Boden zu bringen. Damit es durch die Schallluke des Kirchturms passte, musste diese zuvor etwas ausgestemmt werden.
Die Glocke befindet sich jetzt bei einer Spezialfirma in Nördlingen, die als einzige in Deutschland die beschädigte Halterung instandsetzen kann. Wann ihr Geläut in Bad Aibling wieder zu hören sein wird, ist allerdings noch unklar. „Wir wissen im Moment noch nicht“, wann die Firma mit der Reparatur beginnt“, sagt Goedecke. Was die Kosten hierfür betrifft, zeigt er sich optimistisch. „Ich gehe davon aus, dass die veranschlagte Summe von rund 10.000 Euro ausreicht.“
Das geht alles sehr zügig voran
Zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten zeigt sich auch Bad Aiblings Altbürgermeister Felix Schwaller, der an der Spitze des Fördervereins zur Sanierung der Sebastianikirche steht. „Das geht alles sehr zügig voran. Wenn das Wetter nicht total verrückt spielt, sind die Arbeiter rechtzeitig fertig“, zeigte er sich nach seinem jüngsten Besuch auf der Baustelle überzeugt.
Benfizkonzert erbringt 846 Euro Reinerlös
Was die Arbeit des Fördervereins betrifft, kann Schwaller gleich zu Beginn des Jahres mit zwei erfreulichen Nachrichten aufwarten. Mittlerweile steht fest, dass das Benefizkonzert der Stadtkapelle Rosenheim, das kurz vor Weihnachten zugunsten der Renovierungsmaßnahmen in der Georgskirche stattgefunden hatte, einen Reinerlös in Höhe von 846 Euro erbrachte. Besonders erfreulich: Aufgrund des starken Besucherinteresses will die Stadtkapelle laut Schwaller auch heuer wieder ein Konzert in Bad Aibling geben und dessen Erlös erneut für die Sebastianikirche zur Verfügung stellen.
Ebenfalls sehr gefreut hat ihn ein Anruf von einem Privatmann aus der Stadt, der die Arbeit des Vereins mit einer Spende unterstützen will. 500 Euro hat der Anrufer dem Vorsitzenden in dem Telefonat gleich zu Beginn des neuen Jahres zugesichert. Erst im Herbst 2023 hatte der Förderverein beschlossen, als erste Zahlung eine Summe in Höhe von 25.000 Euro für die Renovierung des Gotteshauses zu überweisen.