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Im Herbst beginnen die Arbeiten in Bad Aibling

Renovierung der Sebastianikirche: Darum spielen zehn Bohrungen eine entscheidende Rolle

Morsch ist das Dachgebälk über der Sakristei der Bad Aiblinger Sebastianikirche. Felix Schwaller, der Vorsitzende des Fördervereins zum Erhalt der Kirche (links), und Kirchenpfleger Ludger Goedecke nahmen die Holzkonstruktion kürzlich in Augenschein.
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Morsch ist das Dachgebälk über der Sakristei der Bad Aiblinger Sebastianikirche. Felix Schwaller, der Vorsitzende des Fördervereins zum Erhalt der Kirche (links), und Kirchenpfleger Ludger Goedecke nahmen die Holzkonstruktion kürzlich in Augenschein.

Im Herbst soll mit der Renovierung des maroden Dachstuhls über der Sakristei der Sebastianikirche im Herzen von Bad Aibling begonnen werden. Darum spielen zehn Bohrungen, deren Ergebnis das Landesamt für Denkmalpflege (LfD) bewertet, eine wichtige Rolle bei der Klärung der Kostenfrage.

Bad Aibling - Dass das Dachgebälk morsch ist und erneuert werden muss, darin besteht Einigkeit zwischen den Denkmalschützern, der Pfarrgemeinde und dem kürzlich gegründeten Förderverein, der Geld für den Erhalt der Kirche beschaffen will. Müssen die Holzbalken erhalten werden, fallen für diese Maßnahme Kosten in Höhe von etwa 180.000 Euro an, wie aus einer Berechnung von Fachleuten hervorgeht.

Dass es auch billiger gehen würde, das zeigten Bad Aiblings Altbürgermeister Felix Schwaller, Vorsitzender des Fördervereins, und Kirchenpfleger Ludger Goedecke bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins auf. Nämlich dann, wenn das LfD dem gewünschten Komplettaustausch des Gebälks zustimmt. „Da könnten wir uns einen fünfstelligen Betrag sparen“, sagt Schwaller und verweist darauf, dass die Dachkonstruktion über der Sakristei vom Kirchenschiff aus gar nicht sichtbar sei.

Ergebnis der Probebohrungen steht noch aus

Ob das LfD dem Ansinnen zustimmt, hängt von zehn Probebohrungen ab, die über das Alter des Holzes und dessen momentane Beschaffenheit genau Auskunft geben sollen. Deren Ergebnis steht laut Behörde noch aus. „Die derzeit abzuwägende Frage ist, inwieweit Substanzerhalt und - austausch im Falle des Daches miteinander vereinbar sind und ob es aus denkmalfachlicher Sicht vertretbar wäre, das Dach komplett zu erneuern“, heißt es in einer Stellungnahme des LfD auf die OVB-Anfrage.

LfD plant Gespräch mit allen Beteiligten

Die Behörde macht deutlich, wann sie dem Komplettaustausch auf keinen Fall zustimmen wird. Nämlich dann, wenn es sich bei den Balken um eine mehrere hundert Jahre alte Dachkonstruktion handelt, möglicherweise aus den ersten beiden Bauphasen der Kirche im 16. und 17. Jahrhundert. In diesem Fall lohne sich ein erhöhter Aufwand zu deren Erhalt, ist das Landesamt überzeugt. Die endgültige Entscheidung soll in einem Gespräch mit allen Beteiligten fallen, sobald das Ergebnis der Bohrungen vorliegt.

Wir fangen auf jeden Fall im Herbst an

Kirchenpfleger Ludger Goedecke

„Wir fangen auf jeden Fall im Herbst an“, bekräftigte Kirchenpfleger Ludger Goedecke bei der Versammlung des Fördervereins. Felix Schwaller betonte, man spüre, dass der Erhalt der Kirche vielen Menschen in der Stadt wichtig sei. Das ging auch aus dem Kassenbericht von Schatzmeisterin Andrea Kapser hervor, die darlegte, dass auf dem Konto des Vereins in der kurzen Zeit seines Bestehens bereits rund 18.000 Euro an Spenden eingegangen seien.

Mit jeweils 5000 Euro zählten die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling und die Raiffeisenbank zu den bisher größten Sponsoren, die Bad Aiblinger Kolpingfamilie steuerte 3000 Euro bei, wie Felix Schwaller auflistete. Außerdem gewährt die Stadt Bad Aibling einen Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro zu den Baumaßnahmen, vom Bezirk Oberbayern gibt es weitere 9000 Euro. „Ohne diese Kirche wäre die Stadtmitte nicht die Stadtmitte“, zeigte sich Schwaller überzeugt und sieht die Finanzierung des ersten Bauabschnittes ebenso wie der Kirchenpfleger als gesichert an. Die Pfarrei habe Rücklagen und könne auch Gelder aus der sogenannten Instandhaltungsrücklage verwenden. Die Pfarrgemeinde erhält vom Ordinariat jährlich Geld für bauliche Maßnahmen zum Erhalt von Liegenschaften, die ihr gehören.

Zuschussantrag liegt bereits vor

Ob es auch Geld vom LfD für die Maßnahme gibt, steht derzeit noch nicht fest. Ein Zuschussantrag für die Instandsetzung des Daches liege zwar vor, eine Entscheidung über dessen Berücksichtigung sei allerdings erst dann möglich, wenn entsprechende Haushaltsmittel zur Vergabe zur Verfügung stünden, so das Landesamt.

Stadtpfarrer Georg Neumaier zeigt sich jedenfalls optimistisch, dass auch das Ordinariat die geplante Baumaßnahme finanziell unterstützen werde - auch wenn es sich bei St. Sebastian um keine Hauptkirche handle, die für die Seelsorge zwingend benötigt werde. „Wenn man dort sieht, dass Leute auf den Zug aufspringen und für diesen Zweck spenden, dann wird es auch von der Kirche Geld geben“, sagte Neumaier.

Gebirgsschützen planen Benefizaktion bei Armbrustschießen

Dass man mit dem LfD grundsätzlich über den Umfang der ersten Baumaßnahme sprechen könne und bereits einige Spenden geflossen seien, wertete Kirchenpfleger Ludger Goedecke als positives Zeichen. Dass auch weitere Spendengelder für St. Sebastian fließen werden, wurde bei der Jahresversammlung des Fördervereins bereits deutlich. Uwe Hecht als Vertreter der örtlichen Gebirgsschützenkompanie gab bei dieser Gelegenheit beispielsweise bekannt, dass die Gebirgsschützen beim traditionellen Armbrustschießen im Mai eine Aktion zugunsten der Kirchenrenovierung planten (wir berichten noch).

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