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Kampf gegen den Krebs

Darum kommt der Osterhase heuer später zum kleinen Maxi (4) aus Bad Aibling

Puzzlen ist eine Lieblingsbeschäftigung von Maxi Schmidt während des Krankenhausaufenthaltes.
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Puzzlen ist eine Lieblingsbeschäftigung von Maxi Schmidt während des Krankenhausaufenthaltes.

Der kleine Maxi (4) aus Bad Aibling kämpft seit rund einem Jahr gegen eine schwere Krebserkrankung an. Heuer verbringt er das Osterfest mit seinem Vater Florian (38) bereits zum zweiten Mal in Folge in der Klinik. So wollen die beiden feiern.

Bad Aibling - An den Karsamstag im Jahr 2022 erinnern sich Florian Schmidt und seine Frau Maria (35) noch genau. An jenem Tag erfuhren sie nach einer bei ihrem Kind durchgeführten Knochenmarkpunktion, dass Maxi Krebs hat. Ein sogenanntes Neuroblastom in der linken Nebenniere und Metastasen im ganzen Körper lautete die niederschmetternde Diagnose der Ärzte, die sofortiges medizinisches Handeln erforderlich machte. „Wir hatten am Anfang keine Vorstellung, was das alles für uns heißt“, bekannte Mama Maria später im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen.

Therapieplan umfasst zwei Jahre

Zwei Jahre umfasst der Therapieplan, den die Ärzte für den tapferen Buben entwickelten, an dessen Ende der Sieg über den Krebs stehen soll. Die Hälfte des Weges haben Maxi und seine Familie mittlerweile gemeinsam zurückgelegt. Er ist gepflastert von vielen belastenden Maßnahmen, die der Vierjährige in der Hoffnung auf Heilung bereits erdulden musste. Die operative Entfernung des Tumors, eine Stammzellenübertragung, Chemotherapie und Bestrahlungen sind nur einige der Therapieschritte.

Auf die mittlerweile sehr lange Kette mit Mutperlen ist Maxi Schmidt stolz. Jede Perle steht für einen belastenden Therapieschritt.

Stolz auf die Kette mit Mutperlen

Eine mittlerweile sehr lange Kette sogenannter Mutperlen legt Zeugnis von Maxis Leidensweg ab. Jedes Kind, das auf der Krebsstation der Klinik behandelt wird, erhält eine solche Kette. Eine Perle steht dabei für einen besonders belastenden Eingriff. Auf seine Kette ist Maxi ganz stolz. Sie ist letztlich auch ein Beweis dafür, welch tapferer Kerl der Bub ist. Seinen Eltern gibt sie immer wieder neuen Mut, ihr Kind im Kampf gegen den Krebs bestmöglich zu unterstützen.

Immuntherapie erhöht Überlebenschancen

Auf 60 bis 70 Prozent schätzen die Ärzte Maxis Überlebenschancen in den ersten fünf Jahren ein. Die aktuell laufende Immuntherapie, derentwegen er sich zusammen mit seinem Vater seit Beginn der Karwoche auf der Onkologie in der Haunerschen Kinderklinik in München befindet, erhöht die Prognose um weitere zehn Prozent. Die Therapie befähigt den Körper, entartete Zellen selber zu erkennen und zu bekämpfen, wenn der Krebs wieder aufflammt. Momentan ist Maxi frei von Metastasen.

Knapp zwei Wochen dauert jeder einzelne Therapie-Block, während dessen Verlauf der Bub rund um die Uhr am Tropf hängt und einen speziell auf seine Krankheit abgestimmten Medikamenten-Cocktail erhält. „Die Vitalfunktionen von Maxi müssen in dieser Zeit ununterbrochen überwacht werden, damit die Ärzte im Falle unerwünschter Nebenwirkungen sofort eingreifen können“, sagt sein Vater. Es gebe keine Möglichkeit, die Therapie über Ostern zu unterbrechen.

Puzzlen im Kampf gegen die Langeweile

Deshalb leistet Florian Schmidt seinem Sohn auch heuer Gesellschaft im Krankenhaus. Zum Kampf gegen die Langeweile gehören für Maxi Puzzlen, gemeinsames Spielen mit dem Papa und das Herumtollen mit einem Bobbycar auf dem Klinikgang. „Maxi ist im Moment physisch und psychisch gut drauf und verträgt auch die Therapie gut“, ist Florian Schmidt erleichtert.

Dass die Familie wieder zerrissen ist und Maxi sich am Ostersonntag nicht zusammen mit seinen Eltern und den beiden Geschwistern Moritz (2) und Ludwig (1) zu Hause auf die Suche nach dem Osternest machen kann, stimmt nicht nur Florian Schmidt und seine Ehefrau ein wenig traurig. Dennoch. „Jetzt wiederholt sich halt Weihnachten“, sagt der Vater gelassen in Erinnerung an die Tatsache, dass der Vierjährige den Heiligen Abend im Vorjahr in der Heidelberger Kinderklinik verbringen musste.

Versorgung mit Sauerstoff erforderlich

In Heidelberg sollte das Kind im Rahmen des Therapieplans zwölf Bestrahlungen ambulant erhalten, die in dieser Form bundesweit nur hier und in einer Klinik in Essen angeboten werden. Während dieses Behandlungszyklus‘ schnappte es einen Infekt auf und wurde so schwach, dass es stationär behandelt und vorübergehend sogar mit Sauerstoff versorgt werden musste.

Der Osterhase kommt auf jeden Fall auch bei uns zu Hause noch

Papa Florian Schmidt

Damals fiel die Bescherung aus. „Das Christkind kam halt zu einem späteren Zeitpunkt, die Freude darüber war bei Maxi dennoch groß“, erinnert sich Florian Schmidt. Wenn es die Umstände irgendwie erlauben, wollen er und seine Frau Maxi in der Klinik zumindest eine kleine einen Osterüberraschung bereiten. Egal, ob das klappt oder nicht: „Der Osterhase kommt auf jeden Fall auch bei uns zu Hause noch“, sagt der Vater. Er ist sicher, die Freude bei Maxi wird dann genau so groß sein wie bei der verspäteten Bescherung zu Weihnachten.

Die Freude bei Maxi dürfte vor allem auch aus einem anderen Grund besonders groß sein. Die Schoko- und Geleeeier gibt es nämlich in einer der sogenannten Erholungsphasen, die sein Terminplan zwischen den einzelnen Abschnitten der Immuntherapie immer wieder vorsieht. In der zweiten April-Hälfte sollte es wieder so weit sein. Die komplette Immuntherapie dauert bis in den Herbst hinein an.

Über 200.000 Euro an Spenden eingegangen

Die größte Osterfreude haben der Familie Schmidt eh längst schon mehrere tausend Spender beschert, die dazu beigetragen haben, sie von den mit Maxis Schicksal verbundenen finanziellen Sorgen zu befreien. Seit die OVB-Heimatzeitungen und ihre Online-Portale Anfang Februar erstmals über die Krebserkrankung des Buben berichtet haben, sind über 200.000 Euro auf dem Sonderkonto „Maxi“ (DE74 7115 0000 0020 1975 70) eingegangen, das die Bürgerstiftung Bad Aibling in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling errichtet hat.

Über dieses Zeichen der Verbundenheit ist die Familie sehr glücklich. „Wir können einfach nur ein herzliches Dankeschön sagen“, bekannte Florian Schmidt erst kürzlich wieder bei einer Scheckübergabe.

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