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„Wollen Patientenversorgung gewährleisten“

Bad Aiblinger Linden-Apotheke muss schließen: Was hinter der schweren Entscheidung steckt

Ulrike Bayer, Inhaberin der Linden-Apotheke und der Frühlings-Apotheke in Bad Aibling, spricht über die Zukunft.
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Ulrike Bayer, Inhaberin der Linden-Apotheke in Bad Aibling, spricht über die Zukunft.

Die Linden-Apotheke ist aus Bad Aibling seit Jahrzehnten nicht mehr wegzudenken. Trotzdem beendet Inhaberin Ulrike Bayer das Kapitel zum Ende des Jahres. Was sie dazu bewegt und wie sich der Schritt auf die Patientenversorgung auswirkt.

Bad Aibling – „Ich blicke natürlich mit Wehmut zurück“, sagt Ulrike Bayer. Die Inhaberin der Linden-Apotheke in Bad Aibling hat lange mit der Entscheidung gerungen. Nun steht fest: Die beliebte Filiale in der Lindenstraße wird zum Ende des Jahres schließen. Damit endet ein bedeutendes Kapitel Bad Aiblinger Geschichte. Schließlich gibt es die Linden-Apotheke seit den 80er Jahren. „Meine Mutter hat früher schon dort gearbeitet“, sagt die Apothekerin. Sie selbst kenne die Räumlichkeiten seit ihrem vierten Lebensjahr.

Vor 16 Jahren übernahm Ulrike Bayer dann selbst die Linden-Apotheke und baute sie zwei Jahre später um. „Klar habe ich dadurch auch eine enge persönliche Verbindung zu dem Standort“, betont sie. Umso schwerer ist Bayer, die ebenfalls die Frühlings-Apotheke in der Münchner Straße betreibt, die Entscheidung zur Schließung gefallen. Doch letztlich sei der Schritt der einzig richtige.

Welche Gründe hinter der Schließung stecken

Nicht nur der Fachkräftemangel, Medikamentenknappheit und Lieferschwierigkeiten spielten dabei eine Rolle. „Auch das Umfeld der Apotheke hat sich stark verändert“, sagt Bayer. So seien in den vergangenen Jahren immer mehr Arztpraxen in der näheren Umgebung verschwunden, Ärzte verabschiedeten sich in den Ruhestand oder zogen weg. „Zudem steht eine Großbaustelle durch den Abriss des Lindenkinos an.“ Alles Punkte, die die Situation der Apotheke erschweren.

Für Bayers Team, das wechselweise sowohl in der Linden- als auch in der Frühlings-Apotheke arbeitet, fallen durch zwei Standorte zudem sehr viele Notdienste an. „Wir haben in der Woche 110 Stunden offen, die ständigen Notdienste kommen noch dazu“, sagt Bayer, die von einer „extremen Belastung“ für ihre Mitarbeiter spricht. Um so ländlicher die Region, desto größer die Anforderungen an die Apotheker.

Ende soll gleichzeitig Aufbruch sein

Zu guter Letzt führe die inzwischen stark angewachsene Bürokratie zu einem immensen Mehraufwand. „Mein Anspruch, in beiden Apotheken Ansprechpartner für unsere Kunden zu sein, kann so auf Dauer nicht ausreichend erfüllt werden“, macht die Inhaberin deutlich. Und gerade für die vielen Stammkunden, die teilweise seit 40 Jahren in die Linden-Apotheke kommen, „tut es mir natürlich sehr leid“.

Die Linden-Apotheke in Bad Aibling wird zum Ende des Jahres schließen.

Doch das Ende in der Lindenstraße soll gleichzeitig ein Aufbruch für die Münchner Straße bedeuten. Denn Bayer will sich mit ihren Mitarbeitern nun komplett auf die Frühlings-Apotheke konzentrieren und dort die Kapazitäten bündeln, um so wieder mehr Zeit für die Patienten-Versorgung und neue Projekte zu haben. Auch dadurch wolle man die für Kunden komfortablen Öffnungszeiten – montags bis freitags 8 bis 18.30 Uhr und samstags 8 bis 12.30 Uhr – weiterhin gewährleisten.

„Wir werden niemanden entlassen“

Wichtig für alle Mitarbeiter: „Wir werden niemanden entlassen“, betont Bayer. Zum Team gehört auch Natalie Krämer, laut Bayer ein „echtes Urgestein“. Die Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) arbeitet seit 25 Jahren in der Linden-Apotheke, radelt gut und gerne auch mal schnell vom einem zum anderen Standort und steht auch jetzt, kurz vor der Schließung, in engem Austausch mit den Patienten.

Gerade jetzt erfahre man viel Wertschätzung, aufbauende Worte und Verständnis für den nahenden Schritt. „Wir haben einfach coole Kunden“, bringt es Krämer voller Dankbarkeit auf den Punkt. Um keine Gerüchte aufkommen zu lassen, werden bereits Flyer verteilt und die Kunden über die Schließung beziehungsweise die Bündelung in der Frühlings-Apotheke informiert. Dort soll es ab Januar mit einem „starken, vereinten Team“ weitergehen.

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