Im Alter von 96 Jahren gestorben
Als helfende Hand immer zur Stelle: So viel Gutes hat Anna Kilger für die Bad Aiblinger getan
Pfarrgemeinde, Rotes Kreuz, Frauenbund, Kolpingfamilie, Arbeiterwohlfahrt: So vielfältig war das Engagement von Anna Kilger aus Bad Aibling. Jetzt starb sie im Alter von 96 Jahren. Ein Nachruf.
Bad Aibling - Die Verstorbene wurde 1927 in Grokau im heutigen Tschechien geboren und kam nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zusammen mit ihrer Mutter als Flüchtlingskind in die Stadt. Sie arbeitete nach dem Schulabschluss zunächst in einer Fabrik, die Damenbekleidung herstellte, und später einige Jahre bei der Baufirma Hüttig in Bad Aibling.
Bis zum Eintritt ins Rentenalter war sie zuletzt viele Jahre im Labor der Kurklinik Wendelstein in Bad Aibling tätig. „Das war ihr Traumberuf“, erinnert sich ihr Ehemann Karl, den sie 1976 geheiratet hat. Zuvor hatte Anna Kilger viele Jahre alleine in der Kurstadt gelebt. Freude an gemeinsamen Reisen zu finden, war dem kinderlosen Ehepaar bis ins höhere Alter vergönnt.
Beim Trauergottesdienst in der Kirche St. Georg, den Pfarrer Philipp Kielbassa zelebrierte, hob Diakon Bernd Schmitz in seinem Nachruf auf die Verstorbene vor allem auch ihren tiefen Glauben hervor, der ihr das Leid klaglos zu tragen half, das sie in ihren letzten Lebensjahren schultern musste.
Schmitz würdigte Kilger als „einfache, fleißige und hilfsbereite Person“ und erinnerte nicht nur an ihre jahrelange Mithilfe bei den Seniorennachmittagen der Pfarrgemeinde St. Georg in Bad Aibling. Sie war auch beim katholischen Frauenbund, der Frauengemeinschaft Willing, der Bad Aiblinger Kolpingfamilie und der Arbeiterwohlfahrt aktiv und gerne zur Stelle, wenn ihre helfende Hand gebraucht wurde.
Sanitätsdienste beim Roten Kreuz
Den Aiblingern ist auch ihr jahrelanges Engagement beim örtlichen Roten Kreuz unvergessen. Viele ehrenamtliche Stunden opferte sie bei der Hilfsorganisation im Rahmen von Sanitätsdiensten und der Breitenausbildung.
Eine große Stütze während ihrer Leidenszeit war ihr Ehemann für sie, der sich fürsorglich um seine Frau kümmerte und ihr trotz fortschreitender Demenz so viel Teilhabe wie möglich am Leben ermöglichte. In den letzten Monaten schwanden die Kräfte der Verstorbenen zusehends, sie schlief schließlich im vertrauten Zuhause des Ehepaares in der Georgssiedlung friedlich ein. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und Diakon Bernd Schmitz hatte sie wenige Tage vor ihrem Tod noch um eine gute Sterbestunde gebetet.
Ein letzter Fahnengruß am offenen Grab
Schmitz sprach auch die Gebete am Aiblinger Friedhof und übergab den Sarg von Anna Kilger der geweihten Erde. Mit einem letzten Gruß an ein treues Mitglied verabschiedeten sich die Fahnen der Willinger Frauengemeinschaft, des Frauenbundes und der Kolpingfamilie am offenen Grab.
Nicht nur eine Träne floss bei der beachtlichen Schar der Trauernden, die die Verstorbene auf ihrem letzten Erdenweg begleitet hatten, als Solotrompeter Peter Gasser mit seinem Instrument unter anderem das Feierabendlied und zum Schluss der Trauerfeier „Il Silenzio“ anstimmte. Es herrschte große Stille bei diesem musikalischen Dankeschön für das Leben einer Frau, die meist im Stillen viel Gutes für die Menschen in der Stadt getan hat.
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