Vorfall am 11. Oktober in Bruckmühl
Entführungsversuch oder Streit zwischen Kind (11) und unbekanntem Mann? Das sagt die Polizei
In sozialen Medien war von einer „versuchten Kindesentführung“ die Rede. Die Polizei sprach dagegen von einer „Auseinandersetzung“ zwischen einem Unbekannten und einem Kind (11). Zum Vorfall kam es am 11. Oktober in Götting bei Bruckmühl. Was die Ermittlungen ergaben.
Bruckmühl – Es war eine Nachricht, verbreitet via sozialer Medien wie Facebook, Instagram und WhatsApp, die viele Eltern im Mangfalltal in Angst und Schrecken versetzt hatte: Nach Angaben eines bislang unbekannten Verfassers soll ein Mann am 11. Oktober in Götting bei Bruckmühl versucht haben, ein elfjähriges Mädchen zu entführen. In einer Pressemitteilung inklusive Zeugenaufruf, die die Polizei in Bad Aibling am Tag darauf verschickt hatte, sprachen die Beamten hingegen von einer „verbalen Auseinandersetzung“ zwischen einem Mann und dem Kind. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sieht die Polizei „aktuell keine Gefahr“, wie ein Ermittler auf Anfrage des OVB mitteilte.
Unbekannter soll laut Post-Verfasser versucht haben, Kind in ein Auto zu locken
„Versuchte Kindesentführung an der Mangfall! Göttinger Seite - Fußgängerbrücke“ – so begann der Wortlaut des Posts, den ein bislang unbekannter Verfasser abgesetzt hatte und der in zahlreichen sozialen Medien geteilt worden war. Der Verfasser beschrieb darin einen Vorfall, bei dem ein bislang unbekannter Mann am Mittwoch, 11. Oktober, offenbar versucht hatte, ein Kind in ein Auto zu locken.
Deutlich unaufgeregter dann die Pressemitteilung, die die Polizei Bad Aibling am Donnerstagnachmittag, 12. Oktober, verschickt hatte. Die Beamten teilten darin mit, dass es gegen 15.20 Uhr an der Mangfallbrücke in Götting bei Bruckmühl zu einer „verbalen Auseinandersetzung“ zwischen einem elfjährigen Kind und einem Mann im Alter zwischen 40 und 50 Jahren gekommen war.
Polizei widerspricht Behauptungen in den sozialen Medien
Zum genauen Inhalt des Wortwechsels wollte sich Bernhard Völkl, Polizeihauptkommissar bei der Inspektion Bad Aibling, auf Nachfrage des OVB nicht äußern. Aber: „Dass es in ein Auto gelockt werden sollte, das hat das Mädchen bei der Vernehmung so auf keinen Fall geäußert.“ Zwischen dem Unbekannten und der Elfjährigen habe es „überhaupt keinen körperlichen Kontakt“ gegeben, die verbale Auseinandersetzung habe auf Distanz stattgefunden.
In den Folgetagen hatte die Polizei nach Angaben des Ermittlers immer wieder den vermeintlichen Tatort bestreift – ohne aber den Unbekannten anzutreffen. Auch ein Zeugenaufruf habe keine weiteren Erkenntnisse gebracht, nachdem sich niemand bei der Polizei gemeldet hatte. Dennoch werde die Polizei rund um die Mangfallbrücke bei Götting weiterhin die Augen offen halten, wie Völkl gegenüber dem OVB betonte.
Zudem hoffen die Ermittler immer noch darauf, dass sich Zeugen oder bestenfalls der unbekannte Mann bei der Polizei melden könnten, um den Vorfall vollständig aufklären zu können. Der Unbekannte wurde von dem Mädchen als 40 bis 50 Jahre alt und zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß beschrieben. Er habe blonde, sehr kurz geschorene Haare und eine normale Statur gehabt. Zum Zeitpunkt des Vorfalls soll der Mann, der deutsch mit bayerischem Dialekt gesprochen habe, ein Poloshirt getragen haben, dessen Farbe jedoch unbekannt ist. Hinweise nimmt die Polizei in Bad Aibling unter Telefon 08061/9073-0 entgegen.
