Behörden sehen Pläne kritisch
Aus für Bauplan in Steingassen: Regierung von Oberbayern schiebt Ramerberg den Riegel vor
Die Gemeinde Ramerberg wollte in Steingassen einen Bauplan aufstellen. Doch daraus wird wohl nichts. Die Regierung von Oberbayern ist dagegen.
Ramerberg - Schlechte Nachrichten für einen Bauwerber im Ortsteil Steingassen in Ramerberg: Aus der geplanten Wohnbebauung wird wohl nichts. Die Regierung von Oberbayern stemmt sich dagegen. Bauamtsleiter Peter Pertl erläuterte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats den Hintergrund des Problems: Ein Anlieger aus Steingassen möchte auf einer angrenzenden Fläche ein Haus bauen. Aufgrund der bestehenden Ortsabrundungssatzung ist dies jedoch nicht möglich. Zweimal war sie von der Gemeinde erweitert worden, das Landratsamt Rosenheim hatte die beiden Beschlüsse jedoch 2016 für nichtig erklärt.
Im Januar hatte der Anlieger angefragt, ob stattdessen ein Bauleitplanverfahren gestartet werden könne. Dem hatte der Gemeinderat grundsätzlich zugestimmt. Jedoch mit der Bedingung zuvor die überörtlichen Behörden um eine Stellungnahme zu bitten.
Deren Antworten lagen dem Gremium nun vor und waren niederschmetternd für den Bewerber. Wie erwartet, sorgte sich die Immissionsschutzbehörde um den Verkehrslärm durch die nahe Kreisstraße. Vor der Aufstellung eines Bebauungsplans müsse deshalb dringend ein Gutachten erstellt werden. Zudem sei nach Meinung der Behörde auch zu beachten, dass die landwirtschaftlichen Betriebe im Ortsteil ebenfalls zu Immissionen für die geplante Bebauung führen könnten.
Nicht mit Landesentwicklungsplan vereinbar
Die größte Kritik kam allerdings von der Regierung von Oberbayern. „Der bauliche Bestand von Steingassen verfügt nicht über ein ausreichendes bauliches Gewicht“, so die Meinung der Behörde. „Die Aufstellung eines Bebauungsplans für das vorgeschlagene Gebiet würde damit dem Anbindungsziel des Landesentwicklungsplans widersprechen.“ Zumal die Gemeinde über reichlich unbebaute Flächen in den Ortsteilen Zellerreit, Eich und Sendling verfüge, die entsprechend dem Landesentwicklungsplans zuerst erschlossen und genutzt werden sollten.
Auch das Landratsamt Rosenheim sprach sich gegen eine Erweiterung in Steingassen aus. Sowohl eine kleinere Erweiterung des Bestands, wie vom Bauwerber gewünscht, als auch eine großflächige Bauleitplanung sei ortsplanerisch und rechtlich kritisch.
Einstimmig entschloss sich der Gemeinderat daraufhin, den Grundsatzbeschluss vom Januar zurückzunehmen und von einer weiteren Bauleitplanung abzusehen.