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Bauhofmitarbeiter im Dauereinsatz

Aufkleber auf Verkehrsschildern und Ampeln: Schaden geht in die Tausende – Nun reicht‘s Prien!

Aufkleber auf einem Haufen Verkehrsschildern
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Aufkleber auf Verkehrsschildern sind ein zunehmendes und kostspieliges Ärgernis

Es ist ärgerlich, teuer und strafbar, kommt aber immer öfter vor: Verkehrsschilder oder Ampeln werden mit Aufklebern „verziert“. Jugendsünde? Kavaliersdelikt? Mitnichten. Strafbar als Sachbeschädigung. Dem Markt Prien reicht‘s jetzt.

Prien – Zwei Bauhofmitarbeiter tun seit zwei Wochen nichts anderes, als beklebte Schilder von Aufklebern zu befreien. Und sie gegebenenfalls auszutauschen. „Wir brauchen sicher noch eine weitere Woche“, sagt Klaus Kollmannsberger, Chef des Priener Bauhofes. Was ihn und seine Leute frustriert: „Kaum ist der Aufkleber mühsam abgemacht, pappt der nächste dort.“ Auch Trafokästen und ähnliches werden immer häufiger dekoriert. „Es wird deutlich schlimmer, einfach furchtbar“, stellt Kollmannsberger fest.

Das Entfernen dieser Sticker ist oft nur schwer oder gar nicht mehr möglich – selbst mit Spezialmitteln. Besonders problematisch: Die reflektierende Beschichtung der Verkehrsschilder wird durch die Aufkleber – nach Beobachtung des Bauhofes überwiegend Fußballsticker, unter anderem von Ultras – beschädigt, was ihre Funktionalität und damit die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigt.

„In einigen Fällen bleibt uns nichts Anderes übrig, als die betroffenen Schilder komplett auszutauschen“, so Kollmannsberger. Ungefähr ein Drittel muss ersetzt werden, schätzt der Bauhofleiter. Das verursacht hohe Kosten und bindet wertvolle personelle Ressourcen. Zwischen 150 und 230 Euro kostet ein Verkehrsschild laut der stellvertretenden Kämmerin Katharina Messerer. Ein großes Schild wie am Kreisel Seestraße an der Bahnunterführung ist noch teurer, als der Durchschnitt.

Zudem beeinträchtigen die verschandelten Verkehrszeichen das Ortsbild und können Autofahrer sowie andere Verkehrsteilnehmer ablenken. Auch ein Grund, warum die Polizeiinspektion gern aktiver würde. Aber, so deren Chef Jürgen Thalmeier, so ganz ohne Hinweise auf die Verursacher sei das schwierig. Denn die wenigsten Schilderbekleber pappen die Sticker bei vollem Tageslicht mitten in Prien auf. Eher suchen sie den Schutz der Dämmerung oder Dunkelheit. „Da haben wir kaum Chancen“, bedauert der Polizeichef. Dennoch werde die Polizei Prien selbst tätig, wenn es in Richtung Verkehrsgefährdung gehe, so Thalmeier.

Jugendliche Dummheit oder Sachbeschädigung?

Verkehrsschilder bekleben ist eine jugendliche Dummheit? Vielleicht, aber das Anbringen solcher Sticker ist eine Sachbeschädigung und kann nach Paragraf 303 Strafgesetzbuch als Straftat geahndet werden. Hinzu kommt, dass die Marktgemeinde sich auf zivilrechtlichem Wege den entstandenen Schaden zurückholen könnte. Stand jetzt zahlen alle Priener die 5000 bis 10.000 Euro Sachschaden, die durch beklebte Schilder entstanden sind. Personalkosten nicht eingerechnet.

Auch deshalb hoffen die Verwaltung der Marktgemeinde und die Polizei auf Unterstützung der Priener: Wer Personen dabei beobachtet, wie sie Aufkleber anbringen oder Hinweise auf mögliche „Kleber“ hat, möge sich bei der Polizei melden. Und wer das nicht will, der dürfe sich auch gerne im Bauhof melden, „wenn er einen Kandidaten im Auge hat, der so etwas gerne macht.“

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