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60. Jubiläum

Bau der Rosenheimer Müllverbrennung 1964: „Für Generationen der Sorge um Müllbeseitigung entledigt“

Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.
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Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.

Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.

Rosenheim - „Wir müssen etwas tun, denn wir werden in keiner Gemeinde mehr einen Müllplatz finden“, zitiert das Oberbayerische Volksblatt (OVB) in seiner Ausgabe vom 20. Oktober 1962 den damaligen Stadtrat Pelzl. „Die Müllgrube der Stadt Rosenheim befindet sich in der Kastenau. Aber in spätestens zwei Jahren ist diese Grube voll, und dann steht die Stadt wieder vor der Frage, wohin weiterhin mit dem Müll? Eine neue Grube zu finden, ist eine schier unlösbare Aufgabe. Ein neuer Müllplatz müßte aus hygienischen Rücksichten abseits von bewohnten Gebieten und damit natürlich weit außerhalb der Stadt liegen. Damit würden sich die Anfahrkosten wieder wesentlich erhöhen“, schreibt die Zeitung weiter.

Bilder: Umbau Heizkraftwerk und Errichtung und Einweihung Müllverbrennungsanlage Rosenheim 1962-1964

Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück. © Stadtarchiv Rosenheim
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück. © Stadtarchiv Rosenheim
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück. © Stadtarchiv Rosenheim
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück. © Stadtarchiv Rosenheim
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Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück. © Stadtarchiv Rosenheim
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück. © Stadtarchiv Rosenheim
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück. © Stadtarchiv Rosenheim
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück.
Heuer sind es nun 60 Jahre, seit die Müllverbrennungsanlage in Rosenheim im September 1964 eingeweiht wurde. Damals erregte sie internationales Interesse und Aufmerksamkeit. Wir blicken darauf zurück. © Stadtarchiv Rosenheim

All dies habe Stadtdirektor Dr. Steinbeißer, den späteren Oberbürgermeister, zu einem Antrag veranlasst, bei der Erweiterung des städtischen Heizkraftwerks auch noch eine Müllverbrennungsanlage mit einzuplanen. „Dr. Steinbeißer betonte ausdrücklich, daß die Durchführung Zeit habe und daß es sich zunächst nur darum handle, die Verbrennungsanlage im Heizkraftwerk einzuplanen.“ Dagegen gab es auch Widerspruch, doch die Zustimmung überwog.

Bau der Rosenheimer Müllverbrennung 1964: „Für Generationen der Sorge um Müllbeseitigung entledigt“

Fast drei Millionen Mark sollte das Projekt schließlich kosten und zwei Jahre Bauzeit benötigen, wie das Stadtarchiv berichtet. „Die Anlage wurde dem 1955 gebauten Heizkraftwerk angeschlossen. Durch die Verbrennung des in großen Mengen angelieferten Mülls wurde die Energiezufuhr im Heizkraftwerk bedeutend vergrößert. Die Wärme, die auf dem Umweg über die Verbrennung zusätzlich gewonnen wurde, konnte in vollem Umfang in der Fernheizung und bei der Stromerzeugung des Heizkraftwerks benutzt werden. Die Zustimmung des Stadtrats zu dem teueren Projekt geschah auch vor dem Hintergrund, dass die Rosenheimer Anlage ebenfalls für die Randgemeinden von Interesse sei. Die Müllbeseitigung sollte durch den 80 Meter hohen, weit über die Dächer hinausragenden Kamin völlig geruchlos erfolgen.“

Noch bevor es überhaupt fertiggestellt war, erregte es schon internationele Aufmerksamkeit: Wie das OVB am 15. April 1964 berichtete, besuchte eine Delegation von Teilnehmern des in München gerade stattfindenden 18. Kongress für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik, „die Stadt Rosenheim, um sich besonders über das Heizkraftwerk und die sich im Bau befindende Müllverbrennungsanlage unterrichten zu lassen.“ Die Besucher „unter denen sich auch Techniker aus England, Frankreich, Österreich und Italien befanden“ hätten sich sehr interessiert gezeigt und Dr. Steinbeißer geradezu „ausgepreßt“. Am 29. jenen Monats ließ sich außerdem ein Professor aus Tokio die Anlage zeigen. „Der japanische Fachmann äußerte sich sehr befriedigt über das Gesehene.“

„Beweis kommunalpolitischen Verantwortungsbewußtseins“

„Rosenheimer Müllverbrennung im Blickfeld Europas“, war dann auch ein Bericht zur feierlichen Eröffnung am 12. September 1964 überschrieben. „Nicht weniger als acht Schreibmaschinenseiten umfaßte das Verzeichnis der Gäste, die gestern zur Inbetriebnahme und Einweihung der Müllverbrennungsanlage in Rosenheim aus Bayern, dem Bundesgebiet und dem Ausland gekommen sind“, heißt es darin. Die Stadt habe „weit vorausblickend diese moderne Anlage geschaffen, die sie für Generationen hinaus der Sorge um die Müllbeseitigung entledige“, zitiert die Zeitung Oberbürgermeister Heindl.

„Als einen Beweis kommunalpolitischen Verantwortungsbewußtseins und als sichtbares Zeichen dafür, daß Rosenheim beispielhaft für viele bayerische Mittelstädte entschlossen sei, mutig mit einem Problem fertig zu werden, das heute alle Gemeinden sorgenvoll beschäftige, bezeichnete Staatsminister Heinrich Junker die neue Müllverbrennungsanlage“, heißt es im Bericht von der Eröffnung weiter. Auch der Autor des Artikels selbst ließ sich zu Lob hinreißen: „Wer diese mächtige Anlage sah und ihre Wirkungsweise beobachten konnte, hat ihr sicherlich den schuldigen Respekt gewährt. Sie werden wohl alle mit Minister Junker sagen: Mögen sich alle Hoffnungen, die in dieses Werk gesetzt werden, erfüllen!“

Täglich 15 bis 20 Kubikmeter Müll

„Täglich wurden 15 bis 20 Kubikmeter Müll angefahren und bis auf unwesentliche Rückstände restlos verbrannt. 1965 betrug die Gebühr pro Müllfahrzeug 7,50 Mark“, berichtet das Stadtarchiv weiter, „Mit dem 1966 beschlossenen und 1968 fertiggestellten zentralen Betriebs- und Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Am Innreit wurden erstmals alle Abteilungen, also die Strom-, Wasser- und Gasversorgung sowie Heizkraftwerk und Müllverbrennung zentral an einem Standort untergebracht. 1970 wurde ein zweiter Müllverbrennungskessel in Betrieb genommen, der es ermöglichte, dass neben den Städten Kolbermoor, Bad Aibling und Wasserburg auch 50 umliegende Landgemeinden ihren Müll nach Rosenheim bringen konnten.“

Doch schon im nächsten Jahrzehnt sollten sich neue Herausforderungen stellen, wie das Stadtarchiv in einem weiteren Beitrag erläutert. Denn zwar hatte die Stadt mit der Müllverbrennungsanlage „eine Vorreiterrolle im Landkreis übernommen, doch konnten in der Anlage nur verbrennbare Abfälle verwertet werden. Besonders der durch die Industrie anfallende Sondermüll belastete die Stadt, die sich nicht in der Lage sah, eine Sondermülldeponie einzurichten.“ Dies führte, unter anderem, zur Gründung eines Umweltausschusses im Stadtrat aber auch in den 90er-Jahren zu den ersten Diskussionen über die Einführung von Mülltrennung sowie einer Biotonne.

Stadtwerke heute: „Müllheizkraftwerk sorgt auch für sauberere Luft in Rosenheim“

Wie die OVB-Heimatzeitung schließlich anlässlich des 50. Jubiläums der Anlage 2014 berichtete, konnten die Stadtwerke an die Pionierstimmung aus den 60er-Jahre anschließen: „Auch 2013 kamen über 250 Besucher aus dem In- und Ausland an den Inn: zur Inbetriebnahme des weltweit modernsten Gasmotors, mit dem die Stadtwerke Strom und Wärme für Rosenheim erzeugen.“ Es wurde aber auch daran erinnert, dass es in den 80er, 90er und frühen 2000ern noch einmal einiger Modernisierungen der Müllverbrennungsanlage bedurfte.

„Regelmäßige Modernisierungen halten sowohl das Heizkraftwerk als auch die Müllverbrennungsanlage stets auf dem neuesten Stand. Im Vordergrund stehen dabei immer die Steigerung der Effizienz sowie die Minimierung von Umweltbelastungen.Heute ist bereits der dritte Müllkessel ‚Reinhard I‘ im Einsatz, der im Jahr 1989 in Betrieb genommen wurde“, betonen die Stadtwerke selbst, „Doch nicht nur das, was im Inneren des Kraftwerks passiert, wurde immer wieder optimiert. Auch das, was aus dem 80 Meter hohen Kamin entweicht, wurde durch kontinuierliche Investitionen in modernste Filter- und Reinigungssysteme, wie die Entstickungsanlage und die Rauchgasreinigung, auf ein Minimum reduziert. Das Müllheizkraftwerk zeichnet sich damit nicht nur durch seine Effizienz aus, sondern sorgt auch für sauberere Luft in Rosenheim.“

hs

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