Ein Blick hinter die Gemeinde-Kulissen
Teisendorfer Rathaus öffnet seine Türen: Einblicke in 30 Jahre Geschichte
Das Rathaus Teisendorf feierte seinen 30. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür. Bürgerinnen und Bürger konnten einen Blick hinter die Kulissen werfen und die Gemeindeverwaltung näher kennenlernen. Ein besonderes Highlight war die Ausstellung von Inflations- und Notgeld aus den 1930er Jahren.
Teisendorf – Zu seinem 30. Geburtstag hat das Rathaus Marktgemeinde am vergangenen Sonntag bei einem Tag der offenen Tür für die Bürgerinnen und Bürger einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht. Neben der eigentlichen Verwaltung wurden verschiedene Einrichtungen vorgestellt, die zur Gemeinde gehören oder mit dieser auf die eine oder andere Weise eng verwoben sind. Viele Menschen haben die Gelegenheit genutzt, das Rathaus näher kennenzulernen. Am selben Tag feierte das Amt für Waldgenetik (AWG) anlässlich seines 60-jährigen Bestehens einen Tag der offenen Tür und feierte am Pfarrheim in der Poststraße, zwischen Rathaus und AWG, das Pfarrfest. An diesem Tag war in Teisendorf einiges los. Selbst der Wettergott hatte ein Einsehen und schickte der Marktgemeinde strahlenden Sonnenschein.
Im Rathaus selbst konnten die Bürger bei einem Rundgang die Büros der verschiedenen Stellen wie Hauptamt, Ordnungsamt, Bauamt, Finanzverwaltung, Standesamt, Tourismusbüro besichtigen. Interessant auch die Arbeitsplatzausstattung früher und heute, die im Vorzimmer des Bürgermeisters zu vergleichen war. Zugänglich war auch das Zimmer des Bürgermeisters. „Ich war noch nie hier, aber es ist schon interessant zu wissen, wo der Bürgermeister sitzt“, meinte eine Besucherin.
Tag der offenen Tür zum 30. Geburtstag
Im Korridor neben dem Bürgermeisterbüro gab die Galerie ehemaliger Bürgermeister Auskunft darüber, wer in der Gemeinde Teisendorf seit 1906 das Sagen gehabt hat. Im 1. Stock war ein Holzmodell von Teisendorf ausgestellt, das auf viel Interesse stieß. Im Büro der Leiterin des Finanzamtes war diesmal viel Geld zu sehen – Millionen, Milliarden, Billionen – leider alles nur Inflations- und Notgeld aus den 1930ern, als beispielsweise „ein paar Kartoffeln“ zwanzig Milliarden Mark kosteten oder „ein Sack Kohle“ sogar fünfzig Milliarden. Die Gemeinde bewahrt solche Scheine in ihrem Archiv auf. Über die Städtepartnerschaft mit Frankreich hat der Deutsch-Französische Freundschaftskreis in einem der Sitzungszimmer informiert, während der Förderverein Bergbaumuseum Achthal zu Umbau und Neueröffnung der Dauerausstellung Frage und Antwort stand.
Im Foyer informierte der Generationenbund und das Landratsamt zu diversen Themen. Quartiersmanagerin Elisabeth Lauber stand Frage und Antwort zur Seniorenarbeit in der Gemeinde und zur Woche der Demenz. Ebenfalls im Foyer waren unter anderem zwei Bilder des Teisendorfer Künstlers Eugen Eckert, ein Römischer Grabstein und ein Burgfried zu bestaunen.
Informationen zum Bau des neuen Rathauses gab eine Diashow, die im großen Sitzungssaal im 2. Stock lief. Dort konnte auch die Sitzordnung der Gemeinderäte während der Gemeinderatssitzung anhand von Namensschildern nachvollzogen werden. Viele der Gemeinderäte waren anwesend und standen für Fragen zur Verfügung. Um Punkt 13 Uhr fand im Sitzungssaal die Prämierung des Malwettbewerbes für Kinder anlässlich 30 Jahre Rathaus statt.
Auch vor dem Rathaus war einiges los. Der Wirtschaftskreis Teisendorf war mit einem Stand vertreten. Er informierte über seine Arbeit. Zudem wurde eine Befragung mittels QR-Code zur Marktrundschau, dem „Winter-Zamm kema“ und der Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger mit den Einkaufsmöglichkeiten in Teisendorf sowie dem Gesamtangebot an Leistungen in der Gemeinde durchgeführt. Ein Glücksrad für die Kinder und eine Tafel mit Fragen zur Gemeinde machten den Stand noch bunter und attraktiver. An einem weiteren Stand stellte die Teisendorfer Tafel ihre Arbeit vor.
Auch auf dem Marktplatz war einiges los. Die BRK-Bereitschaft Teisendorf informierte zu Erster Hilfe und Reanimation und ließ die Kinder an einer Wiederbelebungspuppe üben. Die Biospärenregion Berchtesgadener Land stellte sich vor, die Verkehrswacht hatte am Parkplatz vor dem Schuleingang einen Zweirad-Parcour aufgebaut. Für Mutige ging es hoch hinaus mit der Drehleiter der Feuerwehr Teisendorf, um das Rathaus von oben zu sehen. Die Feuerwehr Weildorf hatte ihr neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) mitgebracht und gab bereitwillig Auskunft über die komplexe Ausstattung. Die Kinder durften sogar in die Fahrkabine, was sie sichtlich mit Stolz erfüllte.
Der Bauhof Teisendorf hatte zwei besondere Einsatzfahrzeuge mitgebracht – einen Sinkkastenreiniger, mit dem die über 2.300 Gullys in der Gemeinde effektiv gereinigt werden können, und einen Schneestangenbohrer, der zum Setzen der rund 8.000 Schneestangen im ganzen Gemeindegebiet gebraucht wird. Den ganzen Tag über riss der Strom der Besucher nicht ab. Es war für die Bürgerinnen und Bürger eine willkommene Gelegenheit, ihr Rathaus und ihre Gemeinde besser kennenzulernen und mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Die Resonanz bei den vielen Besuchern war durchaus positiv. (kon)