Inbetriebnahme wird bald realisiert
280 Parkplätze überdacht: E-Tankstelle am Königssee bald einsatzbereit
Ein ganz neues Bild bietet sich dem Besucher des Königssees bei der Ankunft: 280 der insgesamt 2400 Parkplätze sind nach knapp drei Monaten Bauzeit überdacht. Bayerns größte öffentliche Photovoltaik-Carportanlage ist mittlerweile mit Sonnenkollektoren ausgestattet. Ein entscheidendes technisches Detail fehlt an der künftigen E-Tankstelle aber noch, bevor bald der Startschuss erfolgen kann.
Schönau am Königssee - Sonnenspender bei Sommerhitze: Da ist es logisch, dass die überdachten Parkplätze am Königssee die ersten sind, die an sonnigen Tagen bereits am frühen Vormittag weg sind. „Es bleibt zumindest einigermaßen kühl im Auto”, sagt ein Gast aus Hessen, der seinen schwarzen VW Passat bereits jetzt unter dem Sonnenschutz geparkt hat. Er fährt einen Benziner. Jeder der weiteren Schattenplätze ist ebenfalls belegt.
Zwei Leute haben es sich im Schatten gemütlich gemacht, an eine Stahlstütze lehnend, die immer wieder aus ihren Wasserflaschen trinken. Denn Besucher des Königssees kennen das Problem am Großparkplatz: Die meisten Stellflächen boten bislang keinen Schatten.
Dach als Schattenspender
Die Fahrzeuge heizten sich auf Saunatemperaturen auf. Zumindest zehn Prozent davon sind künftig unter schattenspendendem Dach. Der Grund dafür ist die Millioneninvestition des kommunalen Energieanbieters Watzmann Natur Energie, der gemeinsam mit den Berchtesgadener Talkesselgemeinden und den Stadtwerken Bad Reichenhall die bislang größte Photovoltaikanlage weit und breit installiert und damit vor allem den mittlerweile vielen Urlaubern mit E-Autos gerecht werden will. 72 Ladepunkte gibt es nun am Königssee.
In den vergangenen Wochen gab es viele Fortschritte in baulicher Hinsicht, als die Überdachungen aufgebaut und 14.000 Quadratmeter Untergrund erneuert wurden. Ohne größere Probleme ging der Bau vonstatten: Die Installation der 1250 Photovoltaik-Module ist ebenfalls bereits abgeschlossen. Die Solarmodule warten nun mit einer Gesamtleistung von 550 kWp (Kilowatt Peak) auf. Bis zu 180 Haushalte pro Jahr könnten mit dieser Leistung, rein rechnerisch, mit Strom versorgt werden.
In wenigen Wochen geht es los
„Es schaut wirklich sehr fertig aus. Es fehlen nur noch die Schaltschränke”, sagt Bürgermeister und Watzmann Natur Energie-Geschäftsführer Hannes Rasp, der dem Abschluss des Projektes freudig entgegenblickt. Tatsächlich dürften diese bereits kommende Woche angeliefert werden. „Circa Mitte September”, prognostiziert Rasp. „Diese werden dann montiert. Danach kann die Technik final zusammengeschlossen werden”, sagt er.
In der Folge müssen alle technischen Abnahmen durchgeführt werden, damit schließlich die Energie der Sonne eingefangen und ins Netz eingespeist werden kann. Tanken ist ab diesem Zeitpunkt möglich. Die Inbetriebnahme ist im Laufe des Oktobers geplant.
Die Urlaubssaison neigt sich zu diesem Zeitpunkt zwar ihrem Ende entgegen. Im kommenden Jahr darf sich die Einrichtung dann beweisen, wenn mit Beginn der Urlaubssaison E-Fahrzeugbesitzer in großer Zahl zum Tanken erscheinen. (kp)