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Ohne Sanierungen droht Chaos

Priental-, Atzlbach- und Saalachbrücke: Autobahn GmbH steht wegen A8-Brücken unter großem Zeitdruck

Mehrere Lkw und Autos fahren über eine Autobahnbrücke, auf der eine Spur wegen einer Baustelle gesperrt ist.
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Die Lager der Atzlbachtalbrücke zwischen Neukirchen und Anger müssen wegen altersbedingter Schäden ausgetauscht werden.

Solange Union und SPD noch keine neue Regierung gebildet und sich auf einen gemeinsamen Bundeshaushalt geeinigt haben, kann die Autobahn GmbH nicht mit neuen Projekten auf der A8 beginnen. Dabei herrscht Zeitdruck, vor allem die Priental-, die Atzlbach- und die Saalachbrücke halten nicht mehr lange durch. Aktuell werden sie mit Sanierungen nur vorübergehend erhalten. Diese Baustellen sind - nach derzeitigem Stand - für 2025 geplant.

Rosenheim/Traunstein/Berchtesgadener Land - Wegen der vorläufigen Haushaltsführung der geplatzten Ampelregierung für 2025 hängt auch die Münchener Autobahn GmbH in der Luft. Zum möglichen Zeitpunkt der Umsetzung einzelner Maßnahmen wirbt ein Sprecher um Verständnis dafür, „derzeit keine beziehungsweise nur grobe Aussagen machen zu können“. Die Vorbereitung und Planungen liefen grundsätzlich weiter, um nach einer Entscheidung mit den Projekten beginnen zu können. „Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Erhaltungsprojekten zur Sicherstellung der Verfügbarkeit des Autobahnnetzes mit dem Fokus auf Brücken“, heißt es aus München.

Nur durch die aktuellen Sanierungsarbeiten kann die Saalach-Brücke verstärkt und in den kommenden Monaten weiter für den Verkehr genutzt werden.

Sprecher der Autobahn GmbH

Bereits im Oktober hatte ein Bericht für Aufsehen gesorgt, in dem die Saalach-Brücke auf der A8 bei Piding unter den 100 marodesten Brücken Deutschlands aufgelistet wurde. Damals ließ die Autobahn GmbH die Brücke bei nächtlichen Sperrungen notdürftig instand setzen, um das 90 Meter lange Bauwerk bis zum Beginn des geplanten Ersatzneubaus weiterhin befahrbar zu machen. Ein Sprecher machte in einer Pressemitteilung deutlich: „Nur durch die aktuellen Sanierungsarbeiten kann die Saalach-Brücke verstärkt und in den kommenden Monaten weiter für den Verkehr genutzt werden“.

Nur Ausbesserungen und keine Neubauten

Mit Blick auf weitere Maßnahmen entlang der A8 macht Pressesprecher Josef Seebacher klar: „Wegen des noch nicht verabschiedeten Bundeshaushaltes können nur Maßnahmen zur Sicherstellung der Befahrbarkeit und der Gewässersicherheit durchgeführt sowie begonnene Projekte weitergeführt werden“. Mit anderen Worten: Neubauprojekte werden vorerst auf Eis gelegt und aktuell werden vor allem die Brücken mit den Sanierungen sozusagen notdürftig am Leben erhalten, damit der Verkehr weiter fließen kann.

Beispielhaft für die aktuelle Vorgehensweise ist die Prientalbrücke bei Frasdorf zu nennen: Hier werden voraussichtlich von Ende April bis zu den Pfingstferien Schweißarbeiten in der LKW-Fahrspur in Fahrtrichtung Salzburg durchgeführt. Der Verkehr soll in dieser Zeit eingeschränkt auf der Fahrbahn in Fahrtrichtung München laufen. Von Ende Juni bis Mitte Juli erfolgen die Schweißarbeiten in der LKW-Fahrspur in Fahrtrichtung München nach dem gleichen Muster, so Seebacher. „Die Schweißarbeiten sind notwendig, um Schäden in der LKW-Fahrspur zu beseitigen und die Befahrbarkeit der Brücke bis zum anstehenden Neubau im Zuge des 6-streifigen Ausbaus der A8 sicherzustellen.“

Zu den genannten Bauzeiten wird die jeweilige Lkw-Spur auf der Prientalbrücke für die Schweißarbeiten gesperrt. In der jeweils anderen Fahrtrichtung stehen beide Fahrpuren zur Verfügung. Der Sprecher schildert, dass während der Pfingstferien (10. bis 20. Juni) keine Arbeiten stattfinden und die beiden Fahrspuren wieder befahrbar sind.

Weitere Projekte ohne genauen Zeitraum

Bereits vor zwei Jahren wurde die Überführung Umrathshausen-Aschau bei Seehaus abgerissen. Dem Sprecher zufolge erfolgt derzeit die Ausschreibung der Arbeiten für den Neubau, der voraussichtlich im Juni erfolgen und bis Ende 2026 abgeschlossen werden soll.

Auch am Bernauer Berg wird heuer eine Maßnahme umgesetzt, auch wenn es hierzu noch keinen genauen Zeitraum gibt. „Nachdem es dort mehrere Unfälle mit auslaufenden Treibstoffen gegeben hat, wird die Autobahn GmbH in diesem Jahr Rückhaltesystem in Form von Schächten und Leitungen nachrüsten, um das Einbringen von auslaufenden Treibstoffen über den Moosbach in den Chiemsee zu verhindern“, sagt Seebacher zur geplanten Sanierung der Entwässerung.

Bei Piding wird ebenfalls ein Sickerschacht neu gebaut, weil das Wasserwirtschaftsamt die Autobahn GmbH zu einer Verbesserung bei der Entwässerung aufforderte. Hierfür steht ebenfalls noch kein konkreter Zeitraum im Raum. Das gilt auch für die Brücke, die zwischen Grabenstätt und Übersee über die Tiroler Ache führt: Dort muss der Korrosionsschutz erneuert werden, um das Bauwerk vor Rost zu schützen.

Die Atzlbachtalbrücke zwischen Neukirchen und Anger.

Nächtliche Sperrtermine

Ein „Patient“ ist auch die Atzlbachtalbrücke zwischen Neukirchen und Anger: Die Lager des Bauwerks müssen wegen altersbedingter Schäden ausgetauscht werden. Dazu wurden im letzten Jahr unterhalb der Brücke Gerüsttürme gebaut, um unterhalb der Brücke arbeiten zu können. Der Lageraustausch erfolgt nachts bei Vollsperrung der Autobahn. „Die nächtlichen Sperrtermine stehen noch nicht abschließend fest, werden aber außerhalb der Hauptreisezeiten sein“, teilt Seebacher mit. Bereits im Oktober gab es erste Bauarbeiten. Damals hieß es unter Vorbehalt, dass der zweite Teil im Frühjahr 2025 erledigt werden soll.

Die eigentlichen Bauarbeiten finden direkt unter der Atzlbachbrücke statt.

Auf der A93 Süd, der Inntalautobahn, wird sich auch etwas tun: An der Inntalbrücke soll ein Absetzbecken entstehen und bei Reischenhart die Betonfugen instandgesetzt werden. Hinzukommen sogenannte „Reparaturlose“, also Ein-Tages-Baustellen.

Gut voran schreitet der Neubau der A94 zwischen Kirchham und Pocking (Anschluss an die A3). Der Autobahn GmbH zufolge liegen die Arbeiten des 12,4 Kilometer langen Abschnitts, die 2021 gestartet wurden, im Zeitplan. Die Freigabe für den Verkehr ist für 2027 vorgesehen. Das Projekt kostet 253 Millionen Euro. Die restlichen, noch nicht ausgebauten Streckenabschnitte der A94 zwischen Marktl/Inn und Kühstein (Malching) befinden sich in der Planungsphase, heißt es auf Nachfrage. (ms)

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