Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Kreistag stimmt Vorentwurfsplanung zu

Trotz angespannter Haushaltslage: Ja zum Beruflichen Bildungszentrum in Freilassing

Campusplatz Berufliches Bildungszentrum Freilassing
+
Visualisierung des Campusplatzes

Der Kreistag hat der Vorentwurfsplanung zum Beruflichen Bildungszentrum Berchtesgadener Land zugestimmt. Beim Bau wird man aber aufgrund der immens hohen Kosten nur Schritt für Schritt vorgehen können. Was zuerst ansteht.

Bad Reichenhall – Ganze 75 Seiten umfasste die Präsentation zu den Planungsergebnissen des Beruflichen Bildungszentrums in Freilassing. Im Anschluss hat der Kreistag am Freitag (9. Februar) der Fortführung des Projektes mit nur einer Gegenstimme zugestimmt.

Das Bildungszentrum soll aus drei Bauteilen bestehen:

  • Bauteil 1: Werkstattgebäude
  • Bauteil 2: Gastronomie, Tourismus
  • Bauteil 3: Verwaltung, Aula

Die Bauteile werden sich um einen gemeinsamen Campusplatz als zentralem Treffpunkt gliedern. Landrat Bernhard Kern erklärte in der Sitzung, dass man zunächst mit dem Bauteil 1, also dem Werkstattgebäude, loslegen wolle. Neben dem dreigeschossigen Haupthaus gehören auch drei eingeschossige Werkhallen zu diesem Bauteil. Hier sind die Bereiche KFZ, Bau und Holz untergebracht. Intern werden sie über einen 80 Meter langen Flur erschlossen. In den Obergeschossen des Haupthauses befinden sich die Körperpflege und die Berufsvorbereitung.

Links der Bauteil 1 mit den drei Werkhallen und dem Haupthaus. Dieses Gebäude soll zuerst errichtet werden.

Fachakademie für Sozialpädagogik kommt in Interimsbau unter

Außerdem geht die Fachakademie für Sozialpädagogik im Herbst 2024 in Betrieb. Zunächst wird mit einer Klasse gestartet. Für die Fachakademie wird dann bis April 2025 ein Modulgebäude mit sechs Klassenzimmern á 66 Quadratmetern errichtet.

Für die Hauptmaßnahme kann voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 die Baugenehmigung erteilt werden. Die Planung des Beruflichen Bildungszentrums erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt Freilassing. Die Kosten für das Projekt sind immens. Seit Beginn der Machbarkeitsstudie im Jahr 2021 betrug die Preissteigerung 29 Prozent. Inzwischen ist von 131,5 Millionen Euro die Rede.

Ein Antrag der Grünen-Fraktion zum Regenwassermanagement wurde auch berücksichtigt. Die Hallendächer werden entsprechend begrünt. So können 100.000 Liter aufgenommen werden. Weitere positive Nebeneffekte: Insekten, Vögel und Pflanzen finden Unterschlupf, weniger Lärm, Feinstaub und CO2. Zusätzlich werden Retentionsflächen und Mulden angelegt und Zisternen für Brauchwasser und Bewässerung gebaut.

Zustimmung trotz angespannter Haushaltslage

Der neue Schulleiter Ludwig Grill betonte, dass man den Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen könne, wenn man auf dem jetzigen Stand der Schule stehen bleibe. „Wenn du die Gebäude nicht hast, dann wird der Sprengel dem Nachbarlandkreis zugeschlagen.“ Die Folge wäre, dass potentielle Schüler wegziehen oder etwas anderes lernen.

Bezüglich der Schließung der Steigenberger Akademie dürfe man nicht übersehen, die betroffenen Schüler aufzufangen, so Armin Nowak (FDP). „Der enorme Fachkräftemangel muss behoben werden, auch wenn wir in Zukunft möglicherweise haushaltstechnische Probleme haben.“ Sparen könne man bei unwichtigeren Dingen. Georg Quentin (SPD) zeigte sich froh über den Gastronomiebereich der Berufsschule. „Wir stehen in Konkurrenz zu Salzburg und brauchen eine hervorragende Schule.“

Roman Niederberger (SPD) forderte, unbedingt am Ziel festzuhalten, auch wenn es etwas länger dauert. „Wir fassen diesen Beschluss in einer haushaltsfreien Zeit. Daher die dringende Forderung, dass wir mit den Haushaltsberatungen voran kommen. Sonst haben wir auch einen Vertrauensschwund. Wir müssen dieses Flugzeug so schnell wie möglich landen.“ Sven Kluba (CSU) mahnte ebenfalls, die Haushaltslage im Blick zu behalten, allerdings auch den Zeitplan. „Desto mehr wir strecken, desto mehr steigen auch die Kosten. Wir können die Kreisumlage nicht bis ans Ende in die Höhe schrauben.“ Daher sprach er sich dafür aus, über ein Betreibermodell nachzudenken und als Landkreis nicht alles selbst zu bauen.

Die einzige Gegenstimme kam von Matthias Aschauer (FWG). „Wir müssen schauen, dass wir mit den Kosten massiv runter kommen. Da kann ich nicht zustimmen.“ „Wir können uns das in der Gesamtheit nicht leisten, müssen aber dazu gesamt einen Beschluss fassen“, erklärte der Landrat. „Das Grundkonzept vergeben wir heute, dann geht es peu á peu weiter. Was wir uns nicht leisten können, fällt dann später an.“ So sahen es auch die restlichen Kreisräte und stimmten zu.

mf

Kommentare