Vollsperre zwischen Rathaus und Kaufland ab 2026
Umbau der Münchener Straße in Freilassing – „Das wird ein Supergau, zwei Jahre lang“
Der Umbau der Münchener Straße sorgt für Unmut. Anwohner befürchten negative Folgen für Geschäfte. Die Stadt bleibt bei ihren Ausbauplänen. Und will diese nun im Detail der Öffentlichkeit vorstellen.
Freilassing – Im März dieses Jahres präsentierte die Stadt erstmals ihre Pläne zum Umbau der Münchener Straße. Offiziell wird von einem „Ausbau“ gesprochen, aber Pkw und Lkw bekommen nicht mehr Platz, aber am Ende zumindest eine neue Asphaltierung. Profitieren werden vor allem Radfahrer, die einen eigenen Streifen erhalten, wie schon vom Salzburger Platz kommend in Richtung Kreisverkehr zwischen Rupertuskirche und Rathaus. Kritik kam schnell auf, weil insgesamt 15 Parkplätze zwischen Kreisverkehr Rathaus und dem Kaufland dem Radstreifen zum Opfer fallen. Da es stadteinwärts keine eigene Abbiegespur mehr zum Aldi geben wird und weil die Baustelle zwei Jahre dauern soll und zum Teil, wie in der Reichenhallerstraße, auch eine Vollsperre mit sich bringen wird.
Die Arbeiten werden schon diesen Herbst mit dem Erneuern der Wasserleitungen unter der Fahrbahn beginnen, die Münchener Straße soll aber „eingeschränkt“ befahrbar bleiben. Die eigentlichen Straßenarbeiten beginnen dann im Frühjahr 2026, in zwei Bauabschnitten, dann allerdings mit einer Vollsperre. Der Verkehr soll innerstädtisch über die Laufenerstraße, die durch parkende Autos ohnehin sehr enge Matulusstraße und die Richard-Strauss-Straße, sowie die Ludwig-Zeller-Straße umgeleitet werden, so zumindest die im März vorgestellten, damals noch „provisorischen“ Pläne.
Warum keine einseitige Sperre wie in der Salzburger Münchner Bundesstraße?
Im Anschluss an die ersten Berichte auf BGLand24 im März gab es auf Facebook-Seiten bereits zahlreiche öffentliche Kommentare, erwartungsgemäß in der Mehrheit negativ. Christian B. schreibt: „Die Geschäfte werden es danken, dass gesperrt wird“ und fragt, warum nicht einseitig gesperrt wird, wie in Salzburg beim dort tatsächlichen Ausbau der Münchner Bundesstraße. „Ich sehe schon Insolvenzen“. Manuela K. fühlt sich schon jetzt an das Chaos bei der Sanierung der Reichenhaller Straße erinnert, sie meint: „Das wird dann so super wie in der Reichenhaller Straße. Die Radfahrer fahren überwiegend auf dem Fußweg und die Autos, Lkw und andere parken auf dem Fuß-/Radweg oder mitten auf der Straße, weil es kaum eine andere Möglichkeit gibt“.
In Freilassing-Gruppen reichen die Kommentare von „Das wird der Supergau, und das zwei Jahre lang“ bis zur ironischen Feststellung, „seit die Reichenhaller Straße eine Fahrradspur hat, ist da ein Wahnsinns-Fahrradverkehr. Hat schon alles seinen Sinn.“ Generelle Gedanken zur früheren Standortpolitik machte sich ein anderer Facebook-User: „Ja mei, was soll man sagen? Infrastrukturell gesehen war es halt ein Fehler, ein so großes Einkaufszentrum wie Krone/Kaufland so weit weg von der Grenze zu errichten. Damals glaubte man noch an eine vierspurige Münchner Straße nur für Autos. Die 70er Jahre waren der Höhepunkt des Autozeitalters, von Radfahrern und Fußgängern sprach damals niemand und das macht halt heutzutage Probleme. Eine Fahrbahn, die sich Fußgänger und Radfahrer teilen müssen, ist nicht mehr zeitgemäß“. Eine Awo-Besucherin macht sich Gedanken, wo man als Besucher noch parken kann, der Parkplatz vor der Awo sei immer belegt.
Die Infoveranstaltung der Stadt ist am Mittwoch, 4. Juni, ab 18 Uhr im Rathaussaal. Gemeinsam mit dem Staatlichen Bauamt Traunstein werden die Planungen für den Ausbau des Abschnitts zwischen dem Kreisverkehr Augustinerstraße und der Industriestraße nun auch der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Ziel der Stadt, die immer von einem Ausbau spricht: die Erneuerung der Fahrbahn, neue Radfahrstreifen und Gehwege, attraktive Grünflächen, eine verbesserte Beleuchtung sowie neue Leitungen im Untergrund. (hud)