Neuer Busverkehr – Stern statt Ring
Mit günstigeren Preisen gegen das Defizit? Freilassing krempelt den ÖPNV kräftig um
Ab 1. September ändern sich die Stadtbuslinien in Freilassing. Die neuen Routen erschließen zusätzliche Haltestellen. Samstagsverkehr wird eingestellt. Doch auch bei den Preisen tut sich einiges – alle Infos im Detail:
Freilassing – Ab dem 1. September wird sich beim Stadtbus einiges ändern. Neben den Ticketpreisen wird auch die Linienführung angepasst. Statt der bisherigen zwei Ringlinien wird es dann zwei Linien geben, die vom Bahnhof aus sternförmig die einzelnen Stadtteile anfahren. Außerdem sollen tagsüber kleinere Busse eingesetzt werden. Die Betriebszeiten werden von Montag bis Freitag ausgedehnt, dafür fährt am Samstag kein Stadtbus mehr. Fakt ist, dass der Stadtbus trotz aller Zuschüsse und Zuweisungen pro Jahr weiterhin ein Defizit von 176.000 Euro erwirtschaften wird.
Zum neuen Streckenverlauf: Mit der geänderten Linienführung werden auch die Bereiche in der Westend- und Rupertusstraße neu erschlossen. Hier werden als Haltestellen die Lokwelt, der Rupertussteg und eine noch neu einzurichtende Haltestelle in der Rupertusstraße angefahren. Zusätzlich wird mit Entstehen des Gewerbegebietes Eham eine weitere Haltestelle eingerichtet. Auch das Seniorenheim wird dann unmittelbar über die Schillerstraße angefahren.
Zu den beiden neuen Linien wird es ab dem 1. September auch neue, ausgedehnte Betriebszeiten geben: Der Stadtbus fährt dann von Montag bis Freitag von 5:30 Uhr bis 19:30 Uhr, dafür verkehrt der Stadtbus künftig am Samstag nicht mehr.
Ende der „Sightseeing-Linie“ – Wochentickets erheblich günstiger
Schon beim Bürgerdialog im März hatte Bürgermeister Markus Hiebl eine Änderung beim Stadtbus angekündigt. Statt der bisherigen, ringförmigen Linien – „einer Art Sightseeing-Linie“ – wird es sternförmige Buslinien geben, die dann am Bahnhof zusammenlaufen. Der Wermutstropfen: Der Busverkehr am Samstag wird zur Gänze eingestellt werden, „da fast keine Fahrgäste vorhanden sind“. Ab September werden dann auch kleinere Busse zum Einsatz kommen, „damit nicht so viel heiße Luft herumgefahren wird“.
Im Stadtrat wurden am Dienstag auch neue Preise für den Stadtbus beschlossen. So wird eine Einzelfahrt für ein Kind ab dem 1. September 1 Euro statt bisher 75 Cent kosten, für Erwachsene bleibt der Ticketpreis mit 1,30 Euro unverändert. Erheblich billiger werden ab dem 1. September Wochenkarten angeboten: für Kinder 5 Euro (bisher 9,50 Euro) und für Erwachsene 6,70 Euro (12,50 Euro).
Mit den neuen Preisen erhofft sich die Stadt Einnahmen von rund 65.000 Euro bei der Annahme, dass 2026 wieder so viele Fahrgäste befördert werden wie 2022. Damals musste die Stadt ein Defizit von 176.000 Euro abdecken. Die Stadt geht von jährlichen Betriebskosten ab dem 1. September 2025 von 650.000 Euro aus. Neben dem Ticketverkauf von geplanten 65.000 Euro erhält die Stadt rund 45.000 Euro für die Schülerbeförderung und 20.000 Euro für den Ausbildungsverkehr sowie 120.000 Euro an ÖPNV-Zuweisung. (hud)