Stellplätze fallen Radstreifen zum Opfer
Wichtigste Verkehrsader in Freilassing für ein Jahr gesperrt: Münchener Straße steht vor dem Umbau
Kosten in Höhe von drei Millionen Euro, der Erhalt von zwei Fahrspuren sowie Stellplätze, die Radstreifen zum Opfer fallen: In der Sitzung des Freilassinger Stadtrats am Dienstagabend (11. März) sickerten erste Informationen zur Vollsperrung der Münchener Straße durch. Im Frühjahr 2026 soll es zwischen dem Kreisverkehr am Rathaus und der Kreuzung Industriestraße mit der Vollsperrung losgehen, doch schon im Herbst wird es eine halbseitige Sperrung geben. Diese Details stehen bislang fest.
Freilassing - Die Straßenverbindung zwischen Salzburg (Münchner Bundesstraße) und Freilassing (Münchener Straße) bleibt scheinbar eine Dauerbaustelle. Nach dem tatsächlichen Ausbau der Münchner Bundesstraße auf Salzburger Seite auf vier Spuren bis Salzburg-Mitte ist bald die Freilassinger Seite wieder an der Reihe. Geplant ist der Umbau der Münchener Straße zwischen dem Kreisverkehr am Rathaus und der Kreuzung Industriestraße (dm, McDonald's).
Die Stadt will die schon länger geplante Sanierung jetzt in Angriff nehmen, da der Freistaat von den Baukosten in Höhe von drei Millionen Euro etwa zwei Millionen übernehmen wird. Auf die Stadt kommen daher nur Kosten in Höhe von einer Million Euro zu, womit sie auch den Gehwegbau, die Beleuchtung und den Grünstreifen finanziert.
„Nicht mehr im besten Zustand“
Bürgermeister Markus Hiebl erinnert daran, dass der Straßenbelag der Münchener Straße in Richtung Industriestraße „nicht mehr im besten Zustand ist“. Man wolle jetzt im zweiten Bauabschnitt das Konzept des ersten Abschnitts übernehmen. „Damals haben wir ja breit diskutiert, ob wir einen Radweg oder einen Radfahrstreifen wollen“. Jetzt wolle man die Gelegenheit „am Schopf packen, wenn der Freistaat schon die Mittel zur Verfügung stellt“.
Der Umbau der Straße, offiziell als Straßenausbau bezeichnet, erstreckt sich über eine Länge von 750 Meter. Andreas Schuller vom Planungsbüro Richter hatte im Bauausschuss bereits mehrere Varianten der Sanierung vorgestellt. Im Grunde geht es darum, auf der gesamten Länge einen Radfahrstreifen - wie im ersten Abschnitt ab dem Salzburger Platz - unterzubringen. Für die beiden Fahrspuren sind jeweils 3,25 Meter reserviert, die Radfahrstreifen werden jeweils 1,85 Meter in Anspruch nehmen und die Gehwege noch einmal jeweils zwei Meter.
Eine Abbiegespur geht verloren
„Stadtauswärts werden die Abbiegespuren zum Beispiel in die Mittlere Feldstraße und in das Sonnenfeld geringfügig angepasst“, so Schuller. Die Bushaltestellen sollen in eine Busbucht umgestaltet werden. „Derzeit haben wir dafür großzügig Platz vorgesehen, aber wir werden mit den Busunternehmern reden, ob dieser Platz wirklich gebraucht wird“. An der Kreuzung mit der Oberen Feldstraße werden die Radfahrstreifen über die Fahrbahnen geführt und entsprechend markiert, wie jetzt zum Beispiel am Salzburger Platz.
Stadteinwärts hat sich bei der Einfahrt zum Aldi ein Problem ergeben: Drei Fahrspuren Richtung Stadtmitte und ein Radfahrstreifen seien einfach nicht unterzubringen, ein Grundkauf auf dieser Seite sei auch nicht möglich. „Daher werden wir stadteinwärts die Abbiegespur in Richtung Aldi zu Gunsten des Radfahrstreifens entfernen“, erklärt Schuller. Die Ampelschaltung sollte aber den Geradeaus- und den Abbiegeverkehr mit einer Spur schaffen.
15 Parkplätze weniger
Freilassing gilt ja als autofreundliche Stadt, wo parkt man sonst noch kostenlos? Jetzt will die Stadt aber eben auch fahrradfreundlich werden, daher fallen den beiden Radstreifen insgesamt 15 Parkplätze entlang der Münchener Straße zum Opfer.
Vor dem Umbau der Straße sollen noch die Wasserleitungen unter der Münchener Straße erneuert werden. Damit soll im Herbst begonnen werden, ebenfalls in zwei Bauabschnitten: erst vom Kreisverkehr bis zur Oberen Feldstraße und im zweiten Abschnitt dann bis zur Industriestraße. Diese Arbeiten sollen laut den Planern mit einer halbseitigen Sperre möglich sein. Im Frühjahr 2026 ist dann der Start der Umbauarbeiten der Münchener Straße geplant, ebenfalls in zwei Abschnitten, dann allerdings mit einer Vollsperrung wie in der Reichenhaller Straße.
Der Verkehr soll über die Laufenerstraße, Matulusstraße und Richard-Strauss-Straße einerseits und die Ludwig-Zeller-Straße andererseits umgeleitet werden. Mit einer Fertigstellung wird derzeit im Frühjahr 2027 gerechnet. Der Stadtrat stimmte einstimmig für den Ausbau. Davor hatten die Grünen naturgemäß noch den Erhalt von Bäumen entlang der Umbaustrecke gefordert. (hud)