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Abriss und Neubau

Möbelhalle in Freilassing weicht Lidl und dm: „Metropolkonzept“ spaltet den Stadtrat

ehemalige Möbelhalle in Freilassing
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Die ehemalige Möbelhalle wurde zuletzt von 2015 bis 2019 als Transit-Camp für Geflüchtete und vom Bundesamt für Asyl für die Erstregistrierung genutzt.

Bereits vor einem Jahr gab der Stadtrat grundsätzlich grünes Licht für den Abriss der ehemaligen Möbelhalle an der Sägewerkstraße und den Neubau eines Lidl-Diskonters samt Drogeriemarkt. Diskutiert wurde nun unter anderem über die Anzahl der Parkplätze und Park-and-Ride Plätze für eine geplante Bahnhaltestelle.

Freilassing - Die ehemalige Möbelhalle wurde zuletzt von 2015 bis 2019 als Transit-Durchgangslager für Geflüchtete vom Bundesamt für Asyl für die Erstregistrierung genutzt. Max Aicher als Eigentümer hat mittlerweile sein Konzept eines Modeparks aufgegeben, stattdessen kommt jetzt eine zweite Lidl-Filiale in Freilassing, sowie der dm-Drogeriemarkt aus der Münchener Straße, geplant sind auch zwei kleinere Handelsflächen.

Mit dem zweiten Lidl in Freilassing will der Diskonter vor allem Salzburger anziehen, die sich kaum in die aktuelle Filiale in die Reichenhaller Straße verirren. Schon bei der ersten Präsentation im November 2023 versprach ein Lidl-Vertreter, dass am Standort Freilassing ein „Metropolkonzept“ realisiert werden soll, „also nicht mehr eine Schuhschachtel“, so Lidl-Immobilienentwickler Benjamin Stanka damals.

Am Dienstag wurde ein überarbeiteter Plan den Stadträten vorgestellt, er zeigt, dass im Erdgeschoss neben überdachten Parkplätzen auch der dm-Drogeriemarkt, sowie zwei weitere, kleinere Geschäfte Platz finden sollen, während Lidl selbst den gesamten ersten Stock mit rund 1500 m² in Anspruch nehmen wird. Neben Parkplätzen im Süden und Norden des Areals hat sich auch ein Mini-Biotop ergeben.

So soll das Metropolkonzept für Freilassing aussehen.

„Wegen Nahversorgung brauchen wir Lidl nicht“

In der Diskussion der Stadträte wurde dann deutlich, dass die Lidl-Pläne nicht nur auf Zustimmung stoßen. Die Begründung für die neue Lidl-Filiale, dass damit die Nahversorgung in der Stadt verbessert würde, ließ Wolfgang Hartmann von den Grünen nicht gelten. Es gebe in der Nähe schon Kaufland und Aldi, in der Innenstadt den Penny, „also für die Nahversorgung brauchen wir den Lidl nicht“.

Auch das positive Verkehrsgutachten – „Münchener Straße ausreichend leistungsfähig“ – verursacht bei Hartmann Kopfschütteln. „Jeder kennt hier am Kreisverkehr am Rathaus die Stausituation, da kann sich jeder vorstellen, dass der Stau länger wird, wenn von der Sägewerkstraße dann noch mehr Fahrzeuge kommen“. FW-Stadträtin Julia Albrecht schloss sich der Kritik an, 1300 Fahrzeuge zusätzlich gebe die Münchener Straße nicht her. „Außerdem habe ich Bedenken, dass dann Lidl seine Filiale in der Reichenhaller Straße zusperrt“.

Parkplätze für Bahnkunden am Lidl-Gelände?

Auf der Westseite des Areals geht die Bahnlinie Freilassing-Mühldorf vorbei, die Bahn plant hier eine Haltestelle und will dazu auch so genannten Park-and-Ride Plätze anbieten, auf einem Grundstück, dass jetzt eben Lidl gehört. Christine Schwaiger von der CSU machte darauf aufmerksam, dass man Lidl nach Verhandlungen mit der DB zu einer bestimmten Anzahl von P+R-Plätzen verpflichten müssen, „sonst bekommen wir sie nicht“. Der Beschlussvorschlag wurde daraufhin entsprechend geändert.

Die Vertreterin von Pro Freilassing, Andrea Lausecker, erinnerte sich daran, dass es unter der ehemaligen Möbelhalle schon eine große Tiefgarage gibt, „warum kann man die nicht weiter nutzen?“ Dies sei nicht möglich, so der Bürgermeister, da die Bahn sonst statische Probleme mit dem Bau der Haltestelle habe, die noch vorhandene Tiefgarage werde vor dem Neubau zugeschüttet. Bei zwei Gegenstimmen – Hartmann und Albrecht – stimmte der Stadtrat den neuen Entwürfen des Bebauungsplanes am Ende zu. (hud)

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