Neue Anlagen am Naturbad und am Bauhof
Grüner Strom für Bischofswiesen: Gemeinde plant Ausbau von Photovoltaik
Bischofswiesen setzt auf erneuerbare Energien und plant den Ausbau von Photovoltaikanlagen. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Naturbad Aschauerweiher. Die Maßnahmen könnten die Stromkosten der Kommune spürbar senken.
Bischofswiesen – Die Gemeinde Bischofswiesen setzt ihre Maßnahmen zur Energieeinsparung und nachhaltigen Stromerzeugung fort. Bereits in den vergangenen Jahren wurden mehrere Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Liegenschaften installiert – unter anderem am Rathaus und in Kooperation mit der Watzmann Natur Energie. Nun könnte auch das Naturbad am Aschauerweiher eine Photovoltaikanlage erhalten. Weitere Maßnahmen sind geplant.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte die Verwaltung einen Maßnahmenkatalog für die kommenden drei Jahre vor. Dieser umfasst Prüfaufträge und mögliche Umsetzungen zur weiteren Nutzung erneuerbarer Energien – vor allem durch den gezielten Ausbau von Photovoltaik. Was bislang klar ist: In Kombination mit der Umstellung auf die LED-Straßenbeleuchtung vor einiger Zeit konnten die Stromkosten der Kommune in der Vergangenheit bereits spürbar gesenkt werden.
Neue Photovoltaik-Projekte in Planung
Eines der geplanten Projekte gilt der neuen Waldhütte des Kindergartens im Bischofswieser Ortsteil Winkl. Ursprünglich war hier eine Anbindung an das Fernwärmenetz vorgesehen. Da diese Lösung mittelfristig nicht umsetzbar war, soll nun eine energieeffiziente Wärmepumpe installiert werden, informierte die Verwaltung in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Die Stromversorgung könnte dabei größtenteils über die bereits montierte PV-Anlage erfolgen. Auch die bereits bestehende Waldhütte bleibt im Blick der Gemeinde: Trotz teilweiser Verschattung soll geprüft werden, ob eine kleinere Photovoltaikanlage – orientiert am tatsächlichen Strombedarf – wirtschaftlich sinnvoll wäre.
Für das Hauptgebäude des Kindergartens wird die Errichtung einer PV-Anlage ebenfalls geprüft. Aufgrund der Verschattung durch Bäume sei lediglich das zur Kirche ausgerichtete Dach für eine Installation geeignet. Auch hier soll eine bedarfsorientierte Anlage entstehen. Weit bessere Voraussetzungen bietet hingegen der Bauhof samt Wasserwerk: Die Dachausrichtung gilt als optimal, die Verschattung als gering. Eine PV-Anlage könnte dort nicht nur den Strombedarf der Verwaltungseinheit, sondern auch den Warmwasserbedarf der angrenzenden Sportanlagen decken.
Ein Schwerpunkt liegt auf dem Familienbad, dem im Sommer geöffneten Naturbad Aschauerweiher. Nachdem die ursprünglich geplante Dachanlage wegen mangelnder Statik nicht realisiert werden konnte, möchte die Gemeinde nun eine alternative Lösung fokussieren: Eine Photovoltaik-Wandinstallation an der zur Parkplatzseite ausgerichteten Fassade des Funktionstraktes. Diese hätte den Vorteil, dass sie auch im Winter schneefrei bleibt und Strom erzeugen kann – etwa für das Heizen des Kassenbereichs, der ganzjährig betrieben wird. Zudem ist im Sommer mit hohem Stromverbrauch durch die Pumpenanlagen zu rechnen. In diesem Zusammenhang soll auch der Austausch der über 20 Jahre alten Pumpen des Freibades geprüft werden. Moderne Systeme, heißt es in der Gemeindeverwaltung, könnten den Energieverbrauch des Bades deutlich reduzieren.
Weitere Ideen für erneuerbare Energien
Die Gemeinde Schönau am Königssee hat es bereits vorgemacht: Teile des Großraumparkplatzes am Königssee wurden bereits überdacht und mit PV-Anlagen versehen. Dieser Gedanke schwebt auch den Bischofswiesern vor: Die Überdachung des Parkplatzes Aschauerweiher mit PV-Modulen rückt somit zumindest in den Bereich des Möglichen. Eine solche würde nicht nur zur Stromproduktion beitragen, sondern zugleich Fahrzeuge beschatten. Hierfür müssten zunächst allerdings Bebauungsplanfragen geklärt und die Abstimmung mit der Watzmann Natur Energie GmbH erfolgen, heißt es.
Dritter Bürgermeister Wolfgang Fegg regte in der Gemeinderatssitzung an, unterschiedliche Montagesysteme – etwa Aufständerung oder Wandbefestigung – hinsichtlich ihrer Effizienz zu prüfen. Gemeinderat Michael Sturm schlug vor, die Solaranlage am Naturbad Aschauerweiher über ein Crowdfunding-Projekt zu finanzieren. Zudem schlug er vor, dort zusätzliche E-Bike-Ladestationen zu schaffen und zu prüfen, ob der Einsatz einer Kleinstwindkraftanlage sinnvoll wäre. (kp)