Ärgernis für Grenzpendler
40 Minuten und länger: Grenzübergänge zum Berchtesgadener Land sorgen für massive Wartezeiten
Täglich pendeln Salzburger nach Freilassing und umgekehrt, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. Für einige erhöht sich derzeit die tägliche Zeit zur Arbeitsstrecke erheblich durch Grenzkontrollen. Wie lange man für die Überquerung der Grenze benötigt, ist meist Glücksache.
Berchtesgadener Land – Die Bundespolizeiinspektion Freilassing verantwortet den grenzpolizeilichen Einsatz in den Landkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting und Mühldorf. Sie ist für den Schutz von 225 km Grenze und an 21 Grenzübergängen sachlich und örtlich zuständig.
An drei Grenzübergängen – auf der A8 bei Schwarzbach, auf der Saalachbrücke in Freilassing und am Bahnhof Freilassing (für den grenzüberschreitenden Zugverkehr) – betreibt die Bundespolizeiinspektion Freilassing Kontrollstellen, die rund um die Uhr besetzt sind.
Oft Glückssache
An allen anderen Grenzübergängen hat die Bundespolizei ihre Kontrolltätigkeit intensiviert. Die Maßnahmen der Bundespolizei an den deutschen Schengen-Binnengrenzen werden lageabhängig, zeitlich und örtlich flexibel, uniformiert und zivil sowie rund um die Uhr durchgeführt. „Auch wenn es den Anschein haben sollte, dass keine uniformierten Kräfte vor Ort sind, bedeutet das daher nicht zwangsläufig, dass die Bundespolizei nicht präsent ist“, so Jan-Uwe Polte von der Pressestelle der Bundespolizei.
Derzeit kommt es deshalb insbesondere in Freilassing zu längeren Wartezeiten an der Grenze - das sorgt auch im Einzelhandel für großen Frust. Pendler berichten gegenüber BGLand24, dass es speziell zu Stoßzeiten zu längeren Staus kommt. Bis zu 15 Minuten vom Kreisverkehr Salzburg Mitte kann die Fahrzeit alleine bis zur Grenze an der Saalachbrücke dauern. Kontrolliert werden verdächtige ausländische Kennzeichen, Busse (Linien- und Reisebusse) sowie uneinsichtige Kastenwägen. Hat man das Pech, hinter einem solchen Fahrzeug in der Schlange zu stehen, braucht man deutlich länger über die Grenze (bis zu 40 Minuten). Herausgezogene Fahrzeuge werden am Mittelstreifen kontrolliert - ist dieser voll, müssen nachkommende Fahrzeuge abwarten.
Wer sich in Salzburg und der Umgebung auskennt, nimmt dann oft Schleichwege über Liefering oder die Autobahn: Mit dem Effekt, dass sich der Stau aufgrund der Grenzkontrollen auch an anderer Stelle verlagert.
Verspätungen auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln
Wer mit dem öffentlichen Verkehr pendelt, ist ebenfalls nicht vom Stau befreit: Die Linie 24, zwischen Salzburg und Freilassing verkehrt, wird ebenfalls kontrolliert und können aufgrund der Grenzkontrollen verspätet sein. In Stoßzeiten verzögert sich die planmäßige Abfahrtszeit um 15 Minuten (die Busse werden dann an der Grenze auch vermehrt für die Kontrolle angehalten). Kontrolliert wird auch in Regionalzügen: Diese stoppen an der Haltestelle in Freilassing und die Grenzpolizei steigt für die Passkontrolle zu.
Ebenso kontrolliert werden Reisebusse wie der Flixbus. Der Firmen-CEO André Schwämmlein äußerte sich gegenüber IPPEN.MEDIA zu den verschärften Kontrollen. Es werden Anpassungen am Fahrplan angenommen, die Busse fahren mit größerem Zeitpuffer ab, um etwaige Verspätungen an der Grenze zu vermeiden. Um den Ablauf an der Grenze zu beschleunigen, werden Fahrgäste bereits bei Zustieg um gültige Ausweisdokumente gebeten - wer diese nicht vorweisen kann, fährt dann einfach nicht mit. (jj)