Bauausschuss gibt grünes Licht für Vorbescheid
Mittelschule Berchtesgaden als Wohnquartier? Verhältnismäßig schnelle Lösung in Sicht
Das Gebäude der Mittelschule in der Bräuhausstraße soll eine neue Bestimmung erhalten: Wie am Dienstagabend deutlich wurde, könnte hier verhältnismäßig schnell relativ viel Wohnraum entstehen. Bürgermeister Franz Rasp stellte dem Gremium erste Details vor, die mit Begeisterung aufgenommen wurden.
Berchtesgaden - Mit dem Antrag des Marktes Berchtesgaden auf Vorbescheid zwecks Umnutzung des Gebäudes der Mittelschule sollen die ersten Weichen gestellt werden, doch richtig „spruchreif“ ist das Thema noch lange nicht. Nur so viel steht fest: Es könnten circa 50 Wohneinheiten entstehen. Und mit dem Neubau eines Wohngebäudes könnten circa 15 weitere Wohnungen hinzukommen. Wie Bürgermeister Rasp betonte, handelt es sich zum jetzigen Zeitpunkt noch um relativ viel Konjunktiv.
„Durch eine Machbarkeitsstudie für das Gebäude wissen wir, mit wie vielen Wohneinheiten ungefähr zu rechnen ist und dass diese Variante deutlich wirtschaftlicher wäre als der Abriss und komplette Neubau“, so Rasp. Dies sei etwa zwei Drittel teurer als die Umnutzung. „Es ist auch besser für die CO₂-Bilanz, wenn wir das Bestandsgebäude erhalten. Die Substanz ist solide und beispielsweise beim Schallschutz existieren schon jetzt hohe Standards.“ Trotzdem müsste das Gebäude im Inneren entkernt und modernisiert werden.
Vorbescheid sichert interessierte Bauherren ab
Ein Fernwärme-Anschluss existiere bereits, PV-Anlagen seien mittlerweile in Berchtesgaden gang und gäbe bei Neubauten und „die Barrierefreiheit sowieso“. Die Abstimmung mit dem Landratsamt sei positiv verlaufen, daher stehe dem nichts entgegen, nach einem Bauherren der öffentlichen Hand zu suchen, der an der Umsetzung interessiert ist. „Wir trauen uns dieses Projekt nicht zu“, erklärte Rasp, da brauche es Profis.
Mit diesem Vorbescheid werde der grundsätzliche Wunsch nach Wohnraum abgesichert, was für interessierten Bauherren eine zusätzliche Sicherheit biete. Rasp: „Wir beantragen als Markt Berchtesgaden deshalb diesen Vorbescheid, weil wir hier mit einer normalen Baugenehmigung auskommen und keinen Bebauungsplan benötigen. Wir könnten innerhalb von zwölf Monaten zu einer Baugenehmigung kommen, deshalb wollen wir eine zeitnahe Lösung.“ In Sachen Wohnraum könne hier eine verhältnismäßig schnelle Umsetzung stattfinden, betonte der Bürgermeister.
Vorbild Salzburger Straße
Bevor die Ausschussmitglieder zu Wort kamen, machte Rasp noch darauf aufmerksam, dass die Anzahl der Wohneinheiten nicht in Stein gemeißelt ist. Es handle sich um eine ungefähre Prognose. „Je nach Größe der Wohnungen kann diese Anzahl variieren. Das ist Sache des Bauherren.“ Grundsätzlich sei hier ein ähnliches Konzept wie beim Wohnbauprojekt in der Salzburger Straße denkbar.
Dementsprechend positiv fielen die Rückmeldungen des Gremiums aus. „Ein wichtiges Signal, das sehr zu unterstützen ist, weil wir hier in absehbares Zeit Wohnraum schaffen können“, teilte Sebastian Rasp (CSU) mit, der am liebsten so schnell wie möglich loslegen wollte. Richard Schwab (Freie Wähler Berchtesgaden) drängte ebenfalls darauf, möglichst keine Zeit zu verlieren. Auch Rosemarie Will und Iris Edenhofer (Grüne) lobten die Idee und freuten sich über die Umnutzung des Gebäudes. Hier könne ein tolles Quartier und Musterbeispiel für Energienutzung entstehen.
Asbest-Überprüfung mittlerweile Standard
Edenhofer wollte noch von der Gemeindeverwaltung wissen, ob man das Thema Asbest auf dem Schirm habe. „Damals ist man sehr sorglos damit umgegangen“, meinte sie. Bürgermeister Rasp versicherte, dass es mittlerweile Standard sei, Gebäude unter anderem auf Asbest zu überprüfen. „Der Rohbau steht. Es müssen keine Energie und keine Rohstoffe mehr in die Entstehung des Gebäudes hineingesteckt werden. Das alles spricht sehr für eine Weiter- und Umnutzung des Gebäudes.“
