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Drei angemeldete Bauern-Protestfahrten gab es an diesem Montag (8. Januar) im Berchtesgadener Land. Carina Hoiss hat zwei davon mit organisiert. Im Interview mit BGLand24.de erzählt sie, wie die beiden Touren verlaufen sind.
Berchtesgadener Land - Die beiden Protestfahrten, die im nördlichen und mittleren Landkreis am Montag stattfanden, wurden einheitlich organisiert. Über 600 Mitglieder hat die dazugehörige WhatsApp-Gruppe. 385 Teilnehmer hatten sich für die beiden Rundfahrten angemeldet, vermutlich kamen noch einige hinzu. Sie fuhren zwischen 8 und 14 Uhr folgende Strecken ab:
Startpunkt Petting/Laufen: Traktorkorso von Wasserbrenner/Petting über Leobendorf, Laufen, Freilassing und Piding bis nach Bad Reichenhall und auf derselben Strecke wieder zurück.
Startpunkt Teisendorf: Traktorkorso von Tragmoos/Teisendorf über Aufham, Piding, Bad Reichenhall und Freilassing wieder zurück nach Teisendorf.
Neben Bauern beteiligten sich auch Fuhrunternehmen und Landschaftsgärtner am Protest. Eine der fünf Organisatoren der beiden Touren ist die Bäuerin Carina Hoiss aus Egelham bei Teisendorf. Im Interview mit BGLand24.de erzählt sie, wie die Fahrten verlaufen sind.
Carina, Ihr wart heute stundenlang unterwegs. Wie war es für dich?
Das Feedback war einfach gewaltig. Wir sind von Teisendorf über Anger gefahren, haben dann die Schleife am Gablerknoten gemacht, von da sind wir wieder retour in Richtung Hammerau und sind dann hintenrum nach Freilassing reingekommen und über Adelstetten wieder zurück.
Am Hammerauer Berg sind die beiden Gruppen aufeinander getroffen. Das war bestimmt ein Highlight.
Auf jeden Fall. Aber der eigentliche Höhepunkt war die Bevölkerung. Es sind so viele am Fenster gestanden mit Daumen hoch und haben applaudiert. Einer ist sogar im Bademantel mit Badeschlappen und mit der Kaffeetasse in der Hand draußen gestanden und hat Videos gemacht. Viele haben mir geschrieben und mich gefragt, wann wir wo sind, damit sie dann rauskommen können. Es waren wahnsinnig viele Leute - dafür, dass es unter der Woche war und die meisten in der Arbeit waren.
Wie haben die Autofahrer reagiert?
Wir hatten eine Rettungsgasse gebildet, damit Rettungskräfte durchkommen. Da sind dann wirklich ein paar Fahrzeuge, vier oder fünf mit Karacho durchgefahren und haben uns geschnitten. Das waren keine BGL-Kennzeichen. Wir waren ganz entsetzt. Die waren ziemlich aggressiv.
Mussten auch Rettungskräfte durch?
Ja. Aber die zwei Krankenwagen kamen super durch. Wir haben uns die ganze Zeit über die Gruppe zusammengeschrieben. Ganz hinten hat mir jemand gemeldet: Achtung, Sanka. Das habe ich sofort in die Gruppe weitergegeben. Alles hat gut geklappt. Alles andere wäre ja auch sehr kontraproduktiv gewesen.
Ja, bis zum Schluss. Das war eine total nette Zusammenarbeit und alles hat super funktioniert.
Es waren sehr viele junge Leute dabei und sogar Familien mit Kleinkindern. Ihr habt ja auch drei Kinder. Wie seid Ihr zurecht gekommen?
Die Jüngste ist erst sieben, die Ältere ist 16 und der Sohn geht schon arbeiten. Das war schon ein bisschen aufregend, weil wir nicht wussten, wie der Verkehr ist. In der Früh sind die Mädchen mit dem Bus gefahren. Durch einen Unfall, der nichts mit der Demo zu tun hatte, sind sie eine halbe Stunde später zur Schule gekommen. Die Große hat der Freund dann Mittag mit dem Traggei abgeholt, die Kleine hat mein Papa mitgenommen.
Wie lief es bei Eurer zweiten Gruppe, die in Petting gestartet ist?
Da hat es auch super geklappt. Im Anschluss gab es noch Würstel. Auch bei uns gab es noch was zu trinken. Dann haben wir schon die nächsten Pläne ausgeheckt.
Wie schauen die aus?
Wir wissen noch nichts Konkretes. Am Mittwoch ist die Veranstaltung vom BBV (Bayerischer Bauernverband) mit der Sternenrundfahrt. Am Donnerstag ist die in Traunstein. Es gibt auch noch ein Mahnfeuer. Dann müssen wir schauen, wie die Regierung sich verhält. Das war jetzt mal der Anfang, dann schauen wir weiter.
Ihr habt Euch klar gegen rechte und linke Vereinnahmung abgegrenzt. Wie wurde das umgesetzt?
Wir haben im Vorfeld schon bekannt gegeben, was erwünscht ist und was nicht. Und wir haben dann auch alle durchgeschaut, die gekommen sind. So hatten wir dann einen Überblick. In so einem Fall hätte der Fahrer das Plakat dann herunter nehmen müssen, wenn etwas dabei gewesen wäre. Da hätten wir sofort reagiert.