Bauausschuss Ainring beschließt
Aus für Tempo 20 in der Salzburger Straße in Mitterfelden - zumindest vorerst
Nach nur etwas über einem Jahr ist auch schon wieder Schluss mit der 20er-Zone in der Salzburger Straße in Mitterfelden. Über die Gründe für das schnelle Aus und warum das letzte Wort darüber noch nicht gesprochen ist.
Ainring – Der Bauausschuss hatte vor etwas über einem Jahr beschlossen, die Geschwindigkeit auf der Straße auf 30 und auf einem Teilstück von rund 50 Metern sogar auf 20 Stundenkilometer zu reduzieren. Entsprechende Verkehrszeichen wurden am 2. Januar 2023 aufgestellt. Der Grund: Im Rahmen einer geplanten Neugestaltung der Salzburger Straße stellt sich der Arbeitskreis Verkehr einen hochwertigen Aufenthaltsbereich mit fast südländischem Flair vor. Die Reduzierung der Geschwindigkeit wäre ein erster Schritt dorthin gewesen.
Zum Hintergrund
In der Bürgerversammlung im Oktober 2023 wurde kurz vorgestellt, wie die Salzburger Straße einst aussehen könnte. Hier war von einer Piazza die Rede, „wo sich was rührt“, so Bauamtsleiter Thomas Fuchs. Der Straßenbelag soll auf die Höhe des Gehwegs angehoben werden und auch ein Kreisverkehr sei vorstellbar. Zudem soll die Gastronomie an dieser Stelle gestärkt werden, etwa mit dem Bau von Terrassen. Gleichzeitig würden aber auch Parkplätze wegfallen. Klar war in der Bürgerversammlung auch, dass die Umsetzung nur im Rahmen einer Sanierung stattfinden kann und kurzfristig nicht möglich sein wird.
Bei der Beschlussfassung war man sich einig, dass nach einem Jahr evaluiert werden soll, ob sich die Geschwindigkeitsbeschränkung bewährt hat. Am Dienstag (12. März) wurde daher ein Antrag der CSU-Fraktion behandelt, der die Aufhebung der 20er-Beschränkung forderte. Dem stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig zu. Die Verkehrszeichen werden voraussichtlich in etwa ein bis zwei Wochen angepasst.
Zur Begründung merkte die Fraktion folgendes an:
- Stimmen aus der Bevölkerung zeigten zwar eine Akzeptanz für 30er Zone, aber es herrsche „gänzliches Unverständnis“ bei der Reduzierung auf 20 Stundenkilometer.
- Die Begründung, es handle sich laut StVO um einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich in zentralen städtischen Bereichen mit hohem Fußgängeraufkommen, treffe in dem Areal nicht zu.
- Die Salzburger Straße sei die einzig wirkliche Durchfahrtsstraße oder Hauptstraße in Mitterfelden.
- „Es gibt dort beidseitig Gehsteige, das Fußgängeraufkommen ist gering und was die gastronomischen Aufstellflächen anbelangt, gibt es eine Eisdiele, die sechs Monate im Jahr geschlossen hat, und eine Pizzeria, die aktuell wohl dauerhaft geschlossen hat.“
Für schlüssiger hielt die Fraktion daher eine Beschränkung auf 30 Stundenkilometer. Und selbst die sei schon eine große Hürde für ihn, merkte Josef Ramstetter (CSU) in einer Wortmeldung an, „aber das werde ich mit der Zeit gewöhnt.“ Weniger Schilder würden laut dem Antrag auch weniger ablenken und selbst vor Schulen gebe es höchstens eine Beschränkung auf 30 Stundenkilometer.
Über eine erneute Reduzierung soll bei der Umsetzung von Maßnahmen beraten werden
Die Verwaltung entgegnete in ihrer Stellungnahme, dass durchaus auch positive Rückmeldungen in persönlichen Gesprächen geäußert wurden. „Der Arbeitskreis Verkehr hat sich viele Gedanken gemacht und hat nicht komplett Unrecht. Das ist eine Ortschaft mit hoher Aufenthaltsqualität, wo der Fußgänger mehr Vorrang hat. Auch die Gespräche mit den Gastronomen waren von Begeisterung geprägt“, erklärte Bauamtsleiter Thomas Fuchs.
Die geplanten Terrassen für die Gastronomie hätten sich zwar nicht verwirklicht, aber an der Pizzeria entstehe vielleicht bald etwas Neues. Zudem zeigte Fuchs auch Fotos, die er kürzlich an der Stelle aufgenommen hatte. Deutlich zu erkennen ist darauf, dass die Leute an der Eisdiele fast bis zur Fahrbahn anstehen. Gleichzeitig biegen Fahrradfahrer und Autos an der Kreuzung ab. Der Gegenverkehr wird von einem parkenden Fahrzeug blockiert. „Mit Tempo 30 hat man hier aber wohl auch große Verkehrsberuhigung erreicht“, so Fuchs.
Eine Akzeptanz der Tempo 20-Zone könne laut Verwaltung aber erst mit der Umsetzung der geplanten straßenbaulichen Maßnahmen erreicht werden. Dementsprechend lautete der Beschlussvorschlag, dass neben der Aufhebung der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 20 Stundenkilometer und der Anordnung einer 30er-Zone wieder beraten wird, sobald es zur Umsetzung der Maßnahmen kommt. Sprich: Eine erneute Reduzierung auf 20 Stundenkilometer ist dann wieder im Gespräch.
mf
