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Nahversorgung in Mitterfelden

„Eine Frechheit“: Gemeinderat Ainring schmettert Antrag für Infoveranstaltung zum Einzelhandel ab

Ein kleiner Edeka-Markt in einem Wohnblock. Vor dem Geschäft stehen Blumen und Pflanzen in Regaln.
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Der Edeka in der Salzburgerstraße ist mit einem Ablaufdatum versehen: Der Laden ist für die heutigen Bedürfnisse einfach zu klein, zudem läuft der Mietvertrag aus.

Die knapp 10.000 Einwohner von Ainring mit den Ortsteilen Feldkirchen und Mitterfelden haben im Vergleich zu früher nicht mehr wirklich viele Möglichkeiten zum Einkaufen. Doch jetzt soll sich die Nahversorgung mit dem neuen Edeka, Aldi und Drogeriemarkt am Schmiedinger Weiher verbessern. Doch passiert das wirklich? Gemeinderat Sepp Ramstetter hat seine Zweifel.

Ainring - In Feldkirchen gibt es noch einen Metzger sowie einen Bäcker, in Ainring selbst gibt es nur einen Bäcker. Zumindest in Mitterfelden stehen ein Penny, ein Edeka und ein kleiner „Frisch & Fein“ im Mozartstift zur Verfügung. Und dann gibt es ja auch noch den Globus, aber der ist halt schon in Freilassing, mit dem Auto in fünf Minuten zu erreichen und zu Fuß ist man schon gut 30 Minuten unterwegs. Anfang 2024 brachte der Gemeinderat den Bau des Einkaufszentrums in Mitterfelden auf den Weg, nachdem zuvor die Sorgen um eine mangelnde Nahversorgung groß wurden.

Doch verbessert sich damit die Situation? CSU-Gemeinderat Sepp Ramstetter sagt „Nein“. Er hat deshalb im Bauausschuss Mitte März einen Antrag auf eine spezielle Bürgerinformationsveranstaltung eingebracht. Doch schon in der Vorlage für die Gemeinderäte am Dienstagabend (8. April) hieß es, die gewünschte Veranstaltung sei „entbehrlich“. Es habe bereits eine öffentliche Vorstellung der Pläne für das Nahversorgerzentrum gegeben. „Alle Fragen sind bereits diskutiert und die grundsätzliche Planung mehrheitlich im Gemeinderat entschieden“, heißt es in der Vorlage. 

„Nimmt ihnen die letzte Möglichkeit zum Einkaufen im Ort“

Ramstetter sah die ablehnende Haltung auf sich zukommen. „Ich seh‘ schon, mein Antrag wird leider abgelehnt, dabei wollte ich noch Stimmen fangen“, meinte er. Trotzdem brachte er noch das eine oder andere Argument vor, unter anderem seine Angst, dass für ältere Mitbürger der Weg zum neuen Edeka-Zentrum zu weit sei. „Die Älteren haben nach dem Krieg das Land aufgebaut, jetzt nimmt man ihnen die letzte Möglichkeit zum Einkaufen im Ort“, so Ramstetter in seiner vorgelesenen Rede.

In zwei bis drei Jahren werde es ein „böses Erwachen“ geben, dann seien die Steuerzahler nur mehr Bürger 2. oder 3. Klasse, die keinen Nahversorger mehr in ihrer Gemeinde hätten. „Alle kleinen Läden werden verschwinden. Das sieht man in Freilassing durch den Globus“. Als Folge sieht der CSU-Gemeinderat, dass „ganze Existenzen verschwinden“. 

Ärger über Ramstetters Antrag

Eine Diskussion über Ramstetters Antrag gab es nicht, einzig Franz Wimmer von den Freien Wählern ließ seinen Zorn in Richtung Ramstetter freien Lauf: „Genau der fordert jetzt eine Informationsveranstaltung, der in der Vergangenheit zum Thema Nahversorger nicht immer die Wahrheit gesagt hat. Das finde ich eine Frechheit“. Bürgermeister Martin Öttl konnte Wimmer aber schnell einbremsen. 

Es kam, wie es kommen musste: Wie schon bei der Abstimmung über die Freizeitanlage am Montagabend, stand Ramstetter am Ende alleine gegen alle da: Außer ihm selbst unterstützte niemand seinen Antrag, auch nicht aus der eigenen CSU-Fraktion. (hud)

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