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Ticker zur Flut im Freistaat

Hochwasser in Bayern: Donau-Pegel erzwingt Evakuierung – „Schwachstelle“ bereitet Sorgen

An einigen Stellen in Bayern entspannt sich die Hochwasser-Lage, andere Gebiete haben noch mit den Fluten zu kämpfen – ein Überblick.

Update vom 5. Juni, 13.27 Uhr: Obwohl die Pegel mittlerweile sinken, bleibt die Hochwasser-Lage in Bayern angespannt. Alle Nachrichten zur Flutkatastrophe in Bayern lesen Sie in unserem neuen Ticker für den Freistaat.

Update vom 5. Juni, 11.27 Uhr: Die Hochwasser-Lage in Bayern bleibt angespannt: Die Wasserstände an den Donaupegeln zwischen Donauwörth und Passau liegen auch am Mittwoch im Bereich der Meldestufe 4, wie es beim Hochwassernachrichtendienst hieß. Die Hochwasserscheitel seien überwiegend langgezogen, das Wasser fließe nur langsam ab. Die Änderungen lägen teils über viele Stunden lediglich im Bereich von ein oder zwei Zentimetern. Von Neu-Ulm bis Ingolstadt fallen die Pegelstände der Donau.

An den Donauzuflüssen geht das Hochwasser dem HND nach weiter zurück. Der Pegel Manching/Paar soll am Mittwoch innerhalb der Meldestufe 3 fallen, flussaufwärts in Mühlried/Paar soll die 3 unterschritten werden. Im Isar-Einzugsgebiet laufe das Hochwasser an den Pegeln Landshut und Plattling/Isar ab, die nach wie vor in der Meldestufe 3 liegen. Am Inn ist die Hochwasserwelle abgelaufen, der Pegel Passau-Marienbrücke fällt demnach weiter innerhalb der Meldestufe 1.

Auch in Bogen gibt es Hochwasser. Bäume stehen hier im Wasser der Donau.

Hochwasser in Bayern: Keine Entwarnung im Landkreis Donau-Ries

Trotz sinkender Pegelstände gibt es im Landkreis Donau-Ries aber derzeit noch keine Entwarnung. Der Druck auf Deiche und Dämme ist nach Einschätzung von Experten des Wasserwirtschaftsamtes nach wie vor enorm, wie ein Sprecher des Landratsamtes in Donauwörth am Mittwoch mitteilte.

Die Evakuierungsempfehlung insbesondere für die Bereiche Auchsesheim, Nordheim, Zusum, Rettingen, die Schwaighöfe und Hamlar bleibe vorerst weiter bestehen. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz prüfe fortlaufend in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem örtlichen Einsatzleiter, ob und wann die Maßnahmen aufgehoben werden können. Anwohner sollen vor allem in Deichnähe weiter wachsam bleiben.

Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sollte es am Mittwoch lediglich am Nachmittag oder Abend vereinzelt Gewitter mit Starkregen um 15 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit geben.

Hochwasser in Bayern: Feuerwehrmann weiter vermisst

Update vom 5. Juni, 9.40 Uhr: Nach wie vor wird ein junger Feuerwehrmann in Schwaben vermisst. Nach Polizeiangaben geht die Suche nach dem 22-Jährigen auch am Mittwoch weiter. Polizeikräfte sollten am Mittwoch an Land und mit Drohnen aus der Luft nach dem Vermissten suchen. Der 22-Jährige war in der Nacht zu Sonntag in Offingen mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung gekentert. Die übrigen vier Einsatzkräfte an Bord konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. Der junge Mann gilt seither als vermisst. 

Noch habe man die Hoffnung, ihn lebend zu finden, sagte der Polizeisprecher. „Die Chancen werden aber von Tag zu Tag ein bisschen weniger.“ Hoffnung machten daher Geschichten wie die einer 32-Jährigen, die nach zweieinhalb Tagen im überfluteten Silberwald bei Neu-Ulm von einem Baum gerettet worden sei. Sie hatte sich dort vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht. Mit einer Drohne wurde sie am Dienstag entdeckt und in ein Krankenhaus gebracht. 

Hochwasser in Bayern: Pegel der Donau weiter hoch – Lage bleibt angespannt

Update vom 5. Juni, 7.52 Uhr: Die Hochwasser-Lage in Regensburg bleibt angespannt. Der Pegelstand sinke sehr langsam auf hohem Niveau, sagte eine Sprecherin der Stadt am Morgen. Laut dem Hochwassernachrichtendienst lag der Pegelstand der Donau weiter bei über sechs Metern – normal sind etwa drei Meter. 

Am Abend evakuierten Einsatzkräfte rund 30 Häuser entlang einer Straße am Fluss, weil der Untergrund wegen des hohen Grundwasserspiegels immer weiter aufweichte. Die Stabilisierung der Schutzwände an der Werftstraße werde auch am Mittwoch weiter im Fokus des Katastrophenschutzes stehen, sagte die Sprecherin. „Das ist unsere Schwachstelle.“

Hochwasser in Bayern: Lage in Passau und Regensburg wegen Donau weiter angespannt

Update vom 5. Juni, 7.03 Uhr: In einigen Hochwassergebieten in Süddeutschland wird die Lage ruhiger, an der unteren Donau bleibt sie gespannt. Auch wenn das Wasser teils langsam abfließt, herrscht noch lange keine Normalität.

Die Lage in Passau bleibt angespannt.

Der Kampf gegen das Hochwasser in Süddeutschland und die verheerenden Folgen geht weiter. Auch in der Nacht zum Mittwoch wurden Deiche überwacht, nennenswerte Schäden oder Durchbrüche wurden dabei aber nicht entdeckt. Dennoch bleibt die Lage vor allem im Osten des Freistaats kritisch, auch wenn an der stark betroffenen unteren Donau der Wasserstand an bestimmten Stellen langsam zu sinken beginnt. Die Wasserstände an den Pegeln in Passau und Regensburg lagen am frühen Mittwochmorgen laut Hochwassernachrichtendienst (HND) weiter bei der höchsten Meldestufe 4. Auch wenn sich die Lage vielerorts langsam zu entschärfen scheint, ist aufgrund mehrerer Vermisstenfälle zu befürchten, dass neben den fünf bestätigten Hochwasseropfern noch weitere Tote hinzukommen könnten.

Hochwasser in Bayern: Aufräumarbeiten beginnen

Zwar sind am Mittwoch und Donnerstag weitere Schauer und Gewitter zu erwarten, Starkregen sei aber nur im östlichen Alpenrand wahrscheinlich. Das Landratsamt Donau-Ries warnte, trotz teils sinkender Pegelstände in den Flüssen könne das Wasser auf freier Flur weiter steigen.

In Baden-Württemberg und im westlichen Bayern haben derweil die Aufräumarbeiten begonnen. Anwohner waren gemeinsam mit Einsatzkräften und Ehrenamtlichen damit beschäftigt, Straßen freizuräumen, weitere Keller leerzupumpen und angespülten Unrat zu beseitigen. Teils wurden Container für in der Flut verwüstetes Hab und Gut bereitgestellt. 

Regensburg und Passau: Hochwasser-Lage an der Donau bleibt angespannt

In Regensburg waren am Dienstagabend Häuser entlang einer Straße an der Donau evakuiert worden, weil bei aufgeweichtem Untergrund die Schutzwände abzurutschen drohten. Durch den hohen Grundwasserstand seien die Böden der Donauinseln nass und schwammig „wie ein Wackelpudding“, sagte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD). Die Lage blieb laut einer Sprecherin der Stadt bis zum frühen Morgen angespannt. Für Regensburg meldete der HND am Mittwochmorgen weiter einen Pegelstand von über sechs Metern - normal sind etwa drei Meter. 

In Passau wurde ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen, einige Plätze und Straßen sind wegen des Hochwassers gesperrt. Bis zum frühen Morgen wurden an den Deichen keine Schäden oder Durchbrüche gefunden, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern sagte. Perspektivisch sei dies weiter aber nicht auszuschließen.

Der Scheitel der Donau und des Inns wurden laut Stadtverwaltung mittlerweile erreicht, die Pegel fallen langsam. Der Wasserstand der Donau lag am Dienstagabend nach Angaben des HND bei etwa 9,70 Metern. Normal sind hier Wasserstände von an die sechs Meter. Der Pegelstand am Inn ging von gut sieben Metern auf knapp 6,70 Meter zurück. Es werde davon ausgegangen, dass die Pegelstände in den nächsten Stunden weiter sinken, teilte die Stadtverwaltung mit. Allerdings werde der Donaupegel langsamer fallen. 

Update vom 4. Juni, 22.31 Uhr: Noch eine dramatische Meldung vom Abend: In Niederbayern wurde ein 17-jähriger Radfahrer von den Fluten der Donau mitgerissen. Der Jugendliche hatte den ersten Berichten zufolge versucht, in Bad Abbach im Landkreis Kelheim eine Fußgängerbrücke mit seinem Fahrrad zu überqueren. Allem Anschein nach hatte er angenommen, dass die Überquerung der Brücke noch machbar wäre. Allerdings wurde er von den Wassermassen fortgerissen.

17-Jähriger will Fußgängerbrücke überqueren und wird von Bayern-Fluten fortgerissen

Glücklicherweise wurde er weitestgehend unverletzt von den Rettungskräften geborgen, wie ein Vertreter des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstagabend bekannt gab. Er blieb in einem Baum stecken. Passanten riefen die Rettungskräfte herbei. Ob die Brücke zum Zeitpunkt des Vorfalls gesperrt war, ist derzeit nicht geklärt.

Update vom 4. Juni, 22.27 Uhr: Im Zuge des Hochwassers kam es in der Gemeinde Winzer im Landkreis Deggendorf an der Donau zu einem Brand in einem Pumpwerk, der durch den Dauerbetrieb ausgelöst wurde. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern teilte am Dienstagabend mit, dass die Ursache eine Überhitzung eines Transformators war. Der entstandene Schaden beläuft sich auf einen mittleren fünfstelligen Betrag. Über weitere Auswirkungen des Brandes ist derzeit noch nichts weiter bekannt.

Update vom 4. Juni, 19.35 Uhr: Gute Nachrichten, zumindest aus einem Teil Bayerns: Der Katastrophenfall, der sowohl im oberbayerischen Landkreis Rosenheim als auch im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm ausgerufen wurde, ist nun aufgehoben. Eva Treu, die Landrätin des Landkreises Neu-Ulm, sagte dazu: „Es liegen anstrengende Tage hinter uns“. Sie fügte hinzu: „Ich bin froh, dass wir den Katastrophenfall jetzt wieder aufheben können und relativ glimpflich davongekommen sind - gerade mit Blick auf die benachbarten Landkreise.“

Update vom 4. Juni, 18.49 Uhr: Die Pegelstände der Donau im Bereich Kelheim in Niederbayern steigen weiter an, berichtet der BR. Erst am Mittwoch solle hier der endgültige Hochwasserscheitel erreicht werden, meldet demnach das Landratsamt. Bei Neustadt steigt der Pegel ebenfalls noch, der Scheitel wird hier bereits am Dienstagabend erwartet.

DWD spricht von „Jahrhundert-Niederschlägen“ – Extremwerte sorgen für Hochwasser in Bayern

Mit Blick auf die Gesamtlage in Bayern spricht der Deutsche Wetterdienst laut BR inzwischen von „Jahrhundert-Niederschlägen“, die in Bayern zu dem verheerenden Hochwasser geführt haben. Demnach sei in den letzten Tagen an einigen Orten Bayerns so viel Regen gefallen wie nur alle 50 bis 100 Jahre.

Politik-Besuch im Hochwassergebiet: Klimaschützer protestieren – Söder antwortet knapp

Söder, Glauber und Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dankten zusammen mit der Oberbürgermeisterin insbesondere den Einsatzkräften, die vorbildliche Arbeit leisteten. Begleitet wurde der Politiker-Besuch von Protesten etlicher Klimaschützer. Sie könnten beim Aufräumen helfen, entgegnete der Ministerpräsident.

Update vom 4. Juni, 18.07 Uhr: Wetterexperte Jan Schenk vom Weather Channel Deutschland spricht in einem aktuellen Video davon, dass es sich bei dem Hochwasser-Drama in Bayern um eine Katastrophe historischen Ausmaßes handelt. Doch wie geht es weiter? Die Meteorologen geben einen Ausblick – hier lesen.

Update vom 4. Juni, 17.11 Uhr: In Schwaben hat sich eine Frau rund zweieinhalb Tage lang in der Krone eines Baums vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht und so überlebt. Die 32-Jährige wurde am Dienstagmittag mit Hilfe einer Suchdrohne gefunden und gerettet, so die Polizei. Sie war seit der Nacht zum Sonntag im überfluteten Silberwald bei Neu-Ulm als vermisst gemeldet. Die Rettungskräfte berichteten, dass die Frau weitgehend unverletzt war. Sie wurde jedoch aufgrund von Schwäche und Dehydration in ein Krankenhaus eingeliefert.

Vermisste im Hochwasser gefunden: Frau harrt zwei Tage in Baumkrone aus

Die Frau war in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Wald unterwegs, als das Wasser unaufhörlich anstieg. Sie konnte noch gegen Mitternacht selbstständig die Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst kontaktieren, erklärte Polizeisprecher Holger Stabik. Ein Freund von ihr meldete sie zudem bei der Polizei als vermisst.

Nach diesem Anruf war die Frau über ihr Handy nicht mehr erreichbar, möglicherweise aufgrund eines leeren Akkus. Die Rettungskräfte starteten daraufhin die Suchaktion. Nach ihrem Notruf hatte sich die Frau in die Krone eines umgestürzten Baumes retten können. Dort verbrachte sie Tag und Nacht etwa zwei Meter über dem Wasser. Als die Rettungskräfte sie schließlich fanden, stand das Wasser immer noch etwa bis zur Brusthöhe unter dem Baum.

Update vom 4. Juni, 14.45 Uhr: Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in Oberbayern spitzt sich am Dienstag die Lage an der Donau weiter zu. Aufgrund des Hochwassers in Bayern musste in Neuburg die Staatsstraße 2043 ab dem Bergheimer Kreisel gesperrt werden, weil die Zufahrt zur Donaubrücke von Wasser überströmt wird. Das teilte ein Sprecher des Landratsamtes mit.

Hochwasser in Bayern: Lage in Landkreis spitz sich weiter zu

In Stepperg haben die Wassermassen demnach eine Barriere aus Sandsäcken überwunden und sind in Keller gelaufen. In manchen Häusern stehe das Wasser mittlerweile im Erdgeschoss. Im Bereich zwischen Burgheim und Bertoldsheim wurde den Angaben zufolge teilweise der Deich überspült. Eine Hochspannungsleitung sei dort ausgefallen, weil Transformatoren überflutet wurden. Inzwischen hat die Kommune einen Hubschrauber angefordert, der bei einem Flug über das Gebiet den Zustand der Deiche prüfen soll.

In Bergheim würden auf Hochtouren Sandsäcke gefüllt, aus Ingolstadt seien hierfür 100.000 leere Säcke bereitgestellt worden. Rund 700 Kräfte von Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks und des Hilfsleistungskontingents aus Weilheim-Schongau seien derzeit im Landkreis im Einsatz. Entlang der Paar in Schrobenhausen ist inzwischen schon Aufräumen angesagt. Dort sinke der Pegelstand weiter.

Hochwasser in Bayern: Mehrere Menschen vermisst

Update vom 4. Juni, 14.24 Uhr: In den Hochwassergebieten in Bayern gelten aktuell mehrere Menschen als vermisst. Ein Sprecher des Innenministeriums in München sagte, die Zahl der Vermissten habe am Dienstagmorgen bei sieben gelegen, im Laufe des Vormittags bei fünf, am frühen Nachmittag dann bei sechs. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte nach einer Kabinettssitzung am Vormittag die Zahl der Vermissten im Freistaat mit insgesamt bis zu sieben angegeben.

Die Lage sei „extrem volatil“, erklärte ein Sprecher des Innenministeriums dazu. Unter den Vermissten könnten demnach auch Menschen sein, die sich inzwischen bei den Behörden vor Ort zwar gemeldet haben, deren Meldung aber bislang nicht ans Lagezentrum in München weitergegeben wurde. „Die genauen Zahlen sind daher nicht sehr valide“, betonte der Sprecher. 

Hochwasser in Bayern: Pegel der Donau steigt auf 9,97 Meter – Passau ruft Katastrophenfall aus

Update vom 4. Juni, 13.50 Uhr: Passau hat den Katastrophenfall ausgerufen. Grund ist die erwartete Zuspitzung der Hochwassersituation am Dienstag. Für die Donau werde im Laufe des Nachmittags ein Pegelstand von rund zehn Metern erwartet, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Aktuell betrage der Pegelstand 9,97 Meter. Zeitgleich soll auch der Scheitel des Inns die niederbayerische Stadt erreichen, dort wird mit mehr als sieben Metern gerechnet.

Zahlreiche Straßen und Plätze sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt, Schulunterricht fällt aus. Der Busverkehr ist beeinträchtigt, Verbindungen in die Altstadt wurden am Dienstag komplett eingestellt. Betroffen ist den Angaben zufolge vor allem die Alt- und Innenstadt. Die Stadt warnte dringend davor, überflutete Bereiche zu betreten. Das gesamte Hochwassergebiet solle grundsätzlich gemieden werden.

Update vom 4. Juni, 13.25 Uhr: Alle ICE-Fahrten von Nürnberg nach München sollten auch heute erneut ausfallen, nur einer sollte um 13.15 Uhr den Weg in die bayerische Landeshauptstadt antreten. Daraus wird nun aber doch nichts: „Die Zentrale hat entschieden. Dieser Zug fährt zurück nach Berlin“, berichtet ein Reporter aus dem betroffenen Zug. Regionalbahnen fahren demnach ebenfalls nicht. Es kann derzeit nicht abgesehen werden, wann ein Zug weiterfahren darf. Bei der DB-Info im Bahnhof tummeln sich die Reisenden in einer langen Schlange.

Update vom 4. Juni, 12.56 Uhr: Im Westen Bayerns laufen erste Aufräumarbeiten, im Osten erwarten die Menschen dagegen noch den Höhepunkt des Hochwassers. Laut Ministerpräsident Markus Söder bleibt die Hochwasser-Lage „ernst und kritisch”. In Regensburg und Passau würden die höchsten Wasserstände der Donau noch erwartet, wie der CSU-Chef am Dienstag nach einer Kabinettsssitzung in München sagte. „Wir bleiben weiter konzentriert.“

Hochwasser in Bayern: Weiteres Todesopfer – Frau stirbt in Auto bei Markt Rettenbach

Update vom 4. Juni, 11.07 Uhr: Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers im Freistaat ist auf drei gestiegen. Eine Frau starb bei Markt Rettenbach, wie die Polizei am Dienstag mitteilte (siehe vorheriges Update). Die 57-Jährige war nach ersten Ermittlungen auf einer überfluteten Staatsstraße unterwegs, nachdem sie eine Absperrung ignoriert hatte. Im gesperrten Abschnitt sei sie an einer überfluteten Stelle mit ihrem Wagen seitlich von der Straße in eine Wiese abgerutscht. Dort sei der Wasserstand so hoch gewesen, dass das Auto sofort von Wasser umschlossen worden sei. 

Die Autofahrerin habe per Handy noch einen Notruf abgesetzt und den Rettungskräften gesagt, dass ihr Wagen mit Wasser vollaufe. Als ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts den Pkw entdeckt habe, sei das Auto aber schon „nahezu komplett“ versunken gewesen, teilte die Polizei mit. Die Ermittler gingen nach eigenen Angaben von einem „tragischen Unfall“ aus.

Hochwasser-Lage in Bayern bleibt angespannt: Donau im Fokus

Erstmeldung vom 4. Juni, 10.30 Uhr: München – Die Hochwasserlage in Schrobenhausen in Oberbayern hat sich nach Angaben des Landratsamtes weiter entspannt. Der Pegelstand an der Paar sei wieder auf Meldestufe 3 gesunken, sagte ein Sprecher der Behörde in Neuburg an der Donau am Dienstag (4. Juni). Dadurch könnten die Abpump- und Aufräumarbeiten in Schrobenhausen fortgesetzt werden.

Hochwasser in Bayern: Donau rückt in den Fokus

Stattdessen rückt nun verstärkt der Pegel der Donau in den Fokus. Dort werde am Mittag die Scheitelwelle erwartet. In Stepperg staue die Donau in die Ussel zurück. Einzelne Keller und Erdgeschosse seien bereits vollgelaufen. Die Feuerwehr regelt demnach die Zufahrtsstraßen und koordiniert die Maßnahmen vor Ort. Ein ähnliches Bild zeichne sich zudem in Straß/Moos ab.

Auch Regensburg kämpft mit den Wassermassen: „Aktuell haben die Donaupegel Oberndorf, Eiserne Brücke und Schwabelweis deutlich die Meldestufe 4 Tendenz überschritten. Bedingt durch die Niederschläge von gestern und dem damit verbundenen Wiederanstieg von Lech und Iller hat sich an der Donau ein sehr langgezogener HW-Scheitel gebildet, der in Regensburg die HW-Stände weiterhin über der Meldestufe 4 verharren lässt, bzw. noch ein leichter Anstieg zu verzeichnen ist“, hieß es am Dienstagmorgen vom Hochwassernachrichtendienst.

Hochwasser in Bayern, Donau steigt weiter: Regensburger OB warnt vor Katastrophentourismus

Die Oberbürgermeisterin von Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), warnte derweil vor Katastrophentourismus. „Bitte nicht gehen und schauen, wie es steht. Vor allem nicht auf die Stege gehen, sondern einfach mal sich zurückhalten, weil da müssen die unterwegs sein können, die wirklich helfen und was zu tun haben“, sagte sie am Dienstag in einem Interview des Bayerischen Rundfunks. 

Die Lage in ihrer Stadt sei auch in der Nacht angespannt gewesen, sagte sie. Das hohe Grundwasser und der instabile Untergrund gefährdeten die Evakuierungen. Ob die Dämme und Schutzvorrichtungen halten werden, sei schwer vorherzusagen. „Wir haben ja eine andere Lage als zum Beispiel 2013, weil wir sehr hohe Grundwasserstände haben und dadurch der Untergrund so instabil wird. Und der Druck auf die Dämme bei einem schwankenden Untergrund schon kritisch ist.“ Sie betonte aber: „Wir sichern von allen Seiten.“

„Kein Abenteuerspielplatz“: Hochwasser-Appell von Passauer Oberbürgermeister

Nach schweren Überflutungen vor allem in Oberbayern und Schwaben hatte sich das Hochwasser zunehmend in den Osten des Freistaats verlagert. In Regensburg verließen am späten Montagabend rund 200 Menschen ihre Häuser. Die betroffene Straße liegt in der Innenstadt direkt an der Donau. Dort sei der Untergrund durch den hohen Grundwasserspiegel stark aufgeweicht, teilte eine Sprecherin mit. Deswegen bestehe die unmittelbare Gefahr, „dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird“.

Zuvor hatte schon Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) an die Bürger appelliert, das Hochwassergebiet zu meiden. „Die Altstadt und die betroffenen Straßenabschnitte sind kein Abenteuerspielplatz“, schrieb er am Montag auf Instagram. „Bitte schön: Wer in der Altstadt nichts zu tun hat, der möge da bitte fernbleiben. Und es ist auch fahrlässig, durch das Wasser zu watscheln. Sie wissen nicht, welcher Kanaldeckel schon vielleicht weggeschwemmt wurde, und es wäre jammerschade, wenn Sie auf Nimmerwiedersehen in der städtischen Kanalisation verschwinden würden.“

Markus Söder versprach derweil schnelle Hilfe: „Wir stehen das zusammen durch.“ Bayern werde den Betroffenen schnell und unbürokratisch helfen. „Wir sind dankbar, dass sich auch der Bund beteiligen will“, so Bayerns Ministerpräsident. (kam/dpa)

Rubriklistenbild: ©  Armin Weigel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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