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Hochwasser in Bayern im News-Ticker

Stoffaustritt bei Hochwasser-Aufräumarbeiten - acht Leichtverletzte

Hausrat stapelt sich nach Hochwasser in einem Hof
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Aufräumen nach dem Hochwasser: Oft muss man sich von vielen Möbeln trennen.

München/Landkreis – Seit fast einer Woche sind viele Teile von Südbayern im Bann der Hochwasser-Katastrophe. Nach tagelangem Dauerregen herrscht inzwischen weitgehend wieder trockeneres Wetter. Doch trotz des Sonnenscheins kann von Entwarnung in vielen Gebieten jedoch noch keine Rede sein – der Überblick im News-Ticker von rosenheim24.de:

Service:

Update, 16.58 Uhr - Stoffaustritt bei Hochwasser-Aufräumarbeiten - acht Leichtverletzte

Beim Austritt eines unbekannten Stoffes während Hochwasser-Aufräumarbeiten in Oberbayern sind laut Polizei acht Menschen leicht verletzt worden. Die Betroffenen hätten am Donnerstag nach Kontakt mit dem Stoff in Baar-Ebenhausen auf dem Gelände eines Privatanwesens über leichte Atemwegsreizungen geklagt, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Drei der Leichtverletzten seien Feuerwehrleute.

Der Stoff trat demnach beim Abpumpen eines Kellers aus. Die Polizei ging nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass es sich vermutlich um Salpetersäure handelte, die dann möglicherweise mit einem anderen Stoff reagierte. Der Austritt sei aber „sehr kurz und nicht sonderlich intensiv“ gewesen, sagte der Polizeisprecher. Zunächst kontaktierte Gefahrgut-Experten der Münchner Berufsfeuerwehr seien deshalb nicht zum Ort des Geschehens gefahren. Eine Gefährdung für Dritte gebe es nicht, sagte der Polizeisprecher.

Update, 12.45 Uhr - Weiteres Vorgehen an Burg Falkenstein

Nachdem Wassermassen einen erheblichen Teil der vorhandenen Burgmauerreste von Burg Falkenstein bei Flintsbach (Landkreis Rosenheim) zerstört haben, stehen jetzt die Sicherungsmaßnahmen auf dem Burggelände im Vordergrund. Derzeit die Situation auf dem Gelände weitgehend stabil. Das habe die Überprüfung eines Geologen am Mittwoch (5. Juni) ergeben, wie das Landratsamt Rosenheim soeben mitteilte.

Gleichzeitig wurde das weitere Vorgehen festgelegt. Das unten abgelagerte Material wird entlang des Weges als Wall aufgeschüttet. Weiteres Material, das noch im Hang liegt wird mit Netzen abgesichert. Dafür kommt eine Spezialfirma aus Tirol zum Einsatz. Die Abbruchkante an der Burg wird ebenso wie der Bereich vor der Mauer mit Spezialmaterial abgedeckt. Beide sind von archäologischer Bedeutung. Im Burghof wird eine provisorische Ableitung verlegt, um mögliche Niederschläge an der Abbruchkante vorbeizuleiten. Die Abbruchkanten der Wände sollen mit Geonetzen und Spanngurten gesichert werden. Die genaue Höhe des Schadens sei weiterhin noch nicht bezifferbar, hieß es abschließend.

Update, 11.55 Uhr - Polizei stoppt Kajak-Fahrer auf Inn

Und schon wieder gibt bzw. gab es Ärger mit unvernünftigen Kajak-Fahrern: Am Mittwochvormittag (11 Uhr) wurden zwei Männer in den Sportbooten auf dem Inn bei Jettenbach (Landkreis Mühldorf) gesichtet. Augenzeugen verständigten die Polizei. Die beiden Personen konnten von Beamten der Inspektion in Waldkraiburg an der alten Innbrücke angetroffen und angehalten werden.

„Sie wurden auf die momentane Hochwassersituation und auf ihr lebensgefährliches Unterfangen aufmerksam gemacht“, teilte die Polizei hierzu mit. Die beiden Männer im Alter von 66 und 57 Jahren aus Wasserburg bzw. Grafing bei München zeigten sich nach Polizeiangaben zwar einsichtig, seien aber laut ihrer Aussage „noch wildere Gewässer gewohnt“. Ihre Weiterfahrt wurde trotzdem unterbunden.

Update, 11.10 Uhr - Salzachtal-Straße nach Felssturz weiter gesperrt

Bereits am Dienstagabend kam es auf der B159 (Salzachtal-Straße) im Salzburger Land zu einem Felssturz. Kurz hinter Golling in Fahrtrichtung Süden waren beim Pass Lueg mehrere Felsbrocken niedergegangen, rund 20 Kubikmeter Fels und Gestein rutschten ab. Das Sicherheitsnetz an der betroffenen Stelle bremste jedoch die Rutschung, sodass nur ein bis zwei Kubikmeter auf die Straße gelangten. Vier Autos wurden beim Felssturz beschädigt, die Insassen blieben aber laut Auskunft der Bezirkshauptmannschaft Hallein unverletzt.

Aufgrund des Felssturzes bleibt die B159 bis auf weiteres gesperrt. „Leider ist der kritische Bereich oberhalb des zerstörten Schutzzaunes massiver als gedacht. Die Mitarbeiter der Straßenmeisterei benötigen hier Unterstützung mittels Hubschrauber, um das lockere Gestein und Holz abzutransportieren“, teilte das Land Salzburg nun mit. Erst wenn die Gefahr gebannt sei, könne die Straße wieder für den Verkehr geöffnet werden, hieß es weiter. Die Behörden hoffen, die Straße bis zum Wochenende wieder befahrbar zu bekommen.

Update, 10.30 Uhr - Wieder etwas mehr Bahn-Verkehr in Bayern

Nach dem Hochwasser in vielen Regionen Bayerns sind Fernverkehrszüge der Bahn wieder auf den meisten wichtigen Strecken unterwegs. Der aktuellen Betriebslage zufolge gab es auf der Strecke Ulm - Augsburg - München am Donnerstag (6. Juni) keine flutbedingten Einschränkungen mehr. Auch die Route von Donauwörth nach Augsburg war nicht mehr in der Liste von Strecken mit Störungen oder Sperrungen aufgeführt. 

Gesperrt blieben am Donnerstag demnach die Eurocity-Express-Verbindung von München über Lindau nach Zürich sowie die ICE-Strecke Nürnberg-Würzburg. Dort wurde wegen einer Umleitung der Züge etwa 25 Minuten Verspätung vorausgesagt. Auch im Regionalverkehr in Bayern mussten Fahrgäste wegen Streckensperrungen am Donnerstag erneut mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen, unter anderem auf den Strecken zwischen Kitzingen und Würzburg sowie zwischen Landshut und Regensburg.

Update, 9.20 Uhr - Unvernünftige sorgen für Unverständnis

Einsatzkräfte warnen angesichts des Hochwassers an der Donau vor Bootsfahrten auf dem Fluss. „Wenn man merkt, dass das Wasser so ein bisschen zurückgeht, (...) die ersten Unvernünftigen bewegen sich aufs Wasser. Wir haben schon Kanufahrer gehabt, Standup-Paddler, die sich auf der Donau bewegen“, sagte Andreas Dietz von der Wasserwacht Passau im ARD-Morgenmagazin.

Das sei „absolut lebensgefährlich“, sagte Dietz. In Passau verzeichneten die Behörden am Donnerstag um 6.30 Uhr einen Pegelstand von 8,87 Metern. Dort sollte das Hochwasser laut Prognose am Morgen sogar noch leicht zunehmen. Normal sind Wasserstände von an die sechs Meter. Sollten sich Menschen auf der Donau bewegen, sei das auch ein Problem für die Rettungskräfte, sagte Dietz. „Wenn dort was passiert, müssen wir raus, und wir müssen unsere Einsatzkräfte auch in Gefahr bringen.

Update, 8.25 Uhr - Söder verteidigt Schutzmaßnahmen

In der Debatte um den Bau von Flutpoldern in Bayern hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erneut das bisherige Vorgehen der Staatsregierung verteidigt. „Für die Iller haben die Polder noch Schlimmeres verhindert. Die Polder an der Donau hätten für Schwaben und die kleineren Flüsse jedoch keine Relevanz gehabt“, sagte Söder.

Beim aktuellen Donau-Hochwasser haben die bisherigen Schutzmaßnahmen laut Söder ausgereicht: „Das heißt, für das jetzige Geschehen hätten mehr Polder auch nicht die Lage verändert.“ Ähnlich hatte sich zuvor auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) geäußert. Flutpolder sind Flächen, die mit Deichen abgegrenzt und bei extremen Hochwasserereignissen geflutet werden können.

„Wir setzen insgesamt auf einen umfassenden Hochwasserschutz – mit technischen und natürlichen Maßnahmen. Aber es gibt leider nie eine Garantie für hundertprozentigen Schutz“, befand Söder. „So waren diesmal stärkere Regenereignisse, ein im Vergleich ohnehin hoher Grundwasserspiegel und aufgeweichte Dämme für die Situation in Schwaben ausschlaggebend.“

Update, 7.05 Uhr - Hochwasser hat Auswirkungen auf Europawahl

Neue Wahllokale, verloren gegangene Wahlunterlagen: Das Hochwasser hat Folgen für den Ablauf der Europawahl in Bayern. In einer Reihe von Gemeinden müssen die Wahllokale verlegt werden. Besonders betroffen sind die Landkreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Freising, Günzburg, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm, wie Landeswahlleiter Thomas Gößl der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte. 

In Einzelfällen sei etwa auch das Rathaus noch nicht nutzbar, weshalb provisorische Gemeindeverwaltungen eingerichtet worden seien. Gespräche mit den Wahlleitern der betroffenen Gebiete haben ergeben, dass eine ordnungsgemäße Durchführung der Wahl gewährleistet werden könne. Die einfachste Möglichkeit zu wählen, sei am Wahlsonntag der Gang ins Wahllokal. Wer bereits Briefwahl beantragt habe, könne mit Wahlschein und Ausweis auch im Wahllokal abstimmen. 

Wer seine Wahlunterlagen durch das Hochwasser verloren oder noch gar nicht erhalten hat, solle sich so schnell wie möglich an seine Gemeinde wenden, dort neue Unterlagen beantragen und abholen. In diesem Fall sei es am einfachsten, die Briefwahl direkt an Ort und Stelle zu nutzen - also etwa den Wahlumschlag direkt bei der Gemeinde ausgefüllt wieder abzugeben. Neue Wahlscheine können laut Landeswahlleiter Gößl in Bayern noch bis diesen Samstag um 12 Uhr erteilt werden. 

So ist die Lage am Donnerstagmorgen:

Nur langsam fließt das gewaltige Hochwasser an der unteren Donau ab. Zwischen Kelheim und Passau ist die Lage in Bayern weiterhin angespannt - ganz besonders in Regensburg. Dort bereitete den Behörden und Einsatzkräften der durchweichte Boden entlang einer Straße in der Altstadt Sorgen. In Passau gingen derweil die Pegelstände zurück, wenn auch zunehmend langsamer. Die schwäbischen und oberbayerischen Hochwasser-Landkreise sind ebenfalls noch längst nicht zurück in der Normalität. Bei der Suche nach Vermissten gab es bis zum Donnerstagmorgen keine Neuigkeiten.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte in Bayern für den Tagesverlauf neben Sonnenschein auch Schauer und vereinzelt Gewitter mit Starkregen von 25 Litern pro Quadratmeter in der Stunde voraus. Ab dem späteren Nachmittag sei im Süden des Freistaats teilweise mit „unwetterartigen Entwicklungen“ samt Starkregen und Hagel zu rechnen.

In Regensburg richteten sich die Blicke vor allem auf die Werftstraße. Um dort den Druck von den Schutzwänden zu nehmen, verzichtete die Stadt am Mittwoch zeitweise darauf, das durch die Schutzwände fließende Wasser zurück in die Donau zu pumpen. Aus Sorge, dass der weiche Boden versagen und dadurch die Schutzelemente abrutschen könnten, wurde ein gewisser Zufluss zugelassen. 

Appell an die Vernunft der Bürger: Deiche keine Partyzone

Etwa 45 Kilometer donauabwärts in Straubing dauern die Schutzmaßnahmen ebenfalls noch an. Die Stadtverwaltung verwies auf den dort ebenfalls hohen Grundwasserspiegel und bat die Bürgerinnen und Bürger um Vorsicht und Geduld. „Ein hoher Grundwasserspiegel kann dazu führen, dass Wasser in Kellerräume eindringt“, hieß es in einer Mitteilung. Aus dem Landkreis Deggendorf meldete Landrat Bernd Sibler (CSU) am Mittwoch stabile Deiche bei einer nur langsam abfließenden Hochwasserwelle. Der Kommunalpolitiker appellierte an die Vernunft der Bürger: Deiche seien „keine Partyzone“.

Weiter flussabwärts in Passau gingen die Pegelstände an Donau und Inn langsam zurück - allerdings ebenfalls auf hohem Niveau. Am Mittwoch hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der dortigen Altstadt einen Besuch abgestattet. Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) richtete den Blick nach vorn: „Die nächsten Tage werden ganz im Zeichen von Aufräumarbeiten stehen.“ Doch wegen des langsam fließenden Wassers bat auch er um Geduld. Ab Donnerstag sollen Schulen und Kindergärten in der Altstadt wieder öffnen.

Suche nach vermisstem Feuerwehrmann

In Schwaben dauert die Suche nach dem Feuerwehrmann an, der bei einem Hochwasser-Einsatz am Sonntag in Offingen mit seinem Boot gekentert und als vermisst gemeldet worden war. Laut Innenministerium galten weitere Menschen als vermisst. Insgesamt kamen bei dem Hochwasser in Süddeutschland mindestens sechs Menschen ums Leben - allein vier davon in Bayern.

mw/mh

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