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Weitere Menschen werden vermisst

„Es ist zu tief versunken“: Dieser fatale Fehler kostete einer Frau (57) im Hochwasser das Leben

Auf der Wiese an der Abfahrt in Richtung Feldolling kurz vor dem Ortseingang von Feldkirchen hat sich ein riesiger See gebildet.
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Auf einer überfluteten Wiese wie dieser (Symbol) ertrank die Frau.

Es gibt ein weiteres Hochwasser-Todesopfer in Bayern: Eine 57-Jährige ist in ihrem Auto ertrunken. Das Fahrzeug war in eine überflutete Wiese gerutscht. Insgesamt werden in Bayern noch sieben Menschen vermisst. Doch eine spektakuläre Rettung gelang.

Markt Rettenbach – Christoph Hohenleitner hatte noch gehofft. Doch als er und seine Kameraden von der Feuerwehr Mindelheim an der Unglücksstelle ankamen, ahnte er bereits, dass die Hilfe zu spät kommt. Von dem Auto ragte nur noch das Dach aus dem Wasser. Die Wasserwacht war mit Tauchern vor Ort, die sofort zu dem Fahrzeug schwammen. Wenige Augenblicke später zogen sie die Fahrerin ans Ufer. „Wir konnten nur noch ihren Tod feststellen“, sagt der stellvertretende Kommandant Hohenleitner.

Fehler kostet das Leben: Straßensperrung ignoriert

Die 57-Jährige aus Markt Rettenbach im Unterallgäu hatte laut Polizei eine Straßenabsperrung an der überfluteten Straße ignoriert. Sie rutschte mit ihrem Wagen in eine Wiese ab. „In diesem Bereich stand das Wasser so hoch, dass das Fahrzeug unmittelbar von Wasser umgeben war“, sagt ein Sprecher der Kripo. Es war der Frau noch gelungen, den Notruf zu wählen. Ihr Auto laufe mit Wasser voll, sagte sie – dann brach der Handykontakt ab. Die Leitstelle schickte die umliegenden Feuerwehren und die Wasserrettung sofort zu der Unglücksstelle. „Bei solchen Unglücken bleiben nur Sekunden“, sagt Christoph Hohenleitner. Das Fahrzeug konnte noch nicht geborgen werden. „Es ist zu tief versunken“, sagt der Feuerwehrler. Weil kein Umweltrisiko bestand, fixierten die Taucher das Wrack an einem Baum. „Die Bergungsarbeiten beginnen erst, wenn der Pegel gesunken ist.“

Auch die Leiche des Feuerwehrmanns in Offingen im Kreis Günzburg ist noch nicht geborgen. Die Suche läuft weiter, allerdings wird vorläufig nicht mehr in den Fluten gesucht. Die Strömung ist zu groß und das Risiko für die Einsatzkräfte zu hoch. Gestern wurden für die Suche Drohnen und ein Hubschrauber eingesetzt. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass der 22-Jährige ertrunken ist. Er war wie berichtet in der Nacht zum Sonntag mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs, das bei starker Strömung gekentert war. Die vier anderen Einsatzkräfte konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. In Schrobenhausen war eine 43-Jährige im Keller ihres überfluteten Hauses ertrunken. Am Sonntagmorgen war in Pfaffenhofen an der Ilm ein Feuerwehrmann tot geborgen worden, der ebenfalls bei einer Rettungsaktion ums Leben gekommen war. Auch in Baden-Württemberg waren in Schondorf zwei Menschen in ihrem Keller ertrunken.

Laut Innenministerium gelten in den bayerischen Hochwassergebieten noch sieben Menschen als vermisst. Die Lage sei „extrem volatil“, sagte ein Sprecher. Unter den Vermissten könnten auch Menschen sein, die inzwischen bei den Behörden gemeldet haben, deren Meldung aber bisher nicht als Lagezentrum in München weitergegeben wurde.

Im Kreis Rosenheim könnte noch ein weiteres Todesopfer dazukommen. Am späten Montagabend war in Stephanskirchen ein 23-Jähriger in den Inn gesprungen, wohl in suizidaler Absicht. Bisher lief die Suche nach ihm erfolglos. Großes Glück hatte eine Frau in Miesbach-Kleinthal. Ein Landwirt hatte zufällig eine Frau gesehen, die von der Flut erfasst worden war. Sie konnte sich gerade noch an einem Zaunpfahl festhalten. Der Mann rettete sie.

Im überfluteten Silberwald bei Neu-Ulm hat sich eine Frau rund zweieinhalb Tage lang in der Krone eines Baums vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht. Sie war bei einem Waldspaziergang von der Flut überrascht worden. Die 32-Jährige wurde gestern mit einer Suchdrohne entdeckt und dann gerettet. Sie kam geschwächt und dehydriert, aber unverletzt in eine Klinik.

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