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Kurzfristige Übernachtungen auf der Hütte

DAV entwickelt digitale Lösung: Wie die Bettensuche in den Bergen vereinfacht werden soll

Die kurzfristige Bettensuche in den Bergen soll mit einem neuen Angebot des Deutschen Alpenvereins vereinfacht werden.
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Die kurzfristige Bettensuche in den Bergen soll mit einem neuen Angebot des Deutschen Alpenvereins vereinfacht werden.

Der Bergsommer läuft auf Hochtouren, viele Hütten sind vor allem an Wochenenden voll belegt. Doch immer wieder sagen Gäste kurzfristig ab, die Betten bleiben dann leer – während andere gerne noch eine Nacht buchen wollen. Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat jetzt eine digitale Lösung entwickelt.

München/Lenggries – Unter der Rubrik Last-Minute-Hüttenbett finden Nutzer auf der Internetseite des Alpenvereins eine interaktive Landkarte mit allen DAV-Hütten. Sie ist an das Reservierungssystem angeschlossen. In Ampelfarben wird die Verfügbarkeit von Schlafplätzen für diese und die nächste Nacht angezeigt: Ist sie grün, sind beide Nächte verfügbar. Zeigt die Ampel Orange, hat die Hütte nur für eine Nacht einen Platz frei. Bei Rot sind alle Betten belegt. Somit erkennt man auf einen Blick, wo noch Platz ist und wo nicht.

„Das neue Online-Angebot ist ein Schritt zur Verbesserung des Services für Bergbegeisterte und erleichtert die Planung spontaner Bergausflüge“, erklärt Alpenvereinssprecher Thomas Bucher.

„Für Wanderer, die kurzfristig planen, ist es schon praktisch“

Was den Bergwanderer freut, kann den Wirten nur recht sein: So kann Thomas Jauernig, einer der Wirte der Tutzinger Hütte am Fuß der Benediktenwand bei Benediktbeuern, jetzt Betten von Gästen freigeben, die kurzfristig abgesagt haben. „Vor allem bei schlechtem Wetter gibt es viele kurzfristige Absagen“, berichtet der Wirt. Allerdings müssen die Gäste dafür eine Stornogebühr von zehn Euro pro Person bezahlen, wenn sie weniger als eine Woche vor der Anreise absagen – bei unter drei Tagen sind es 15 Euro, am Tag der Anreise 20 Euro. Wie die Wirte an das Geld kommen? „Der Gast muss bei der Buchung seine Kreditkartennummer angeben“, erklärt Jauernig.

Doch manchmal reservieren Gäste nur per E-Mail. „Da gibt es auch Absagen, aber heuer musste ich bislang nur einmal der Storngebühr nachrennen, weil eine Kundin nicht auf die E-Mails reagiert hatte.“ Nicht nur für den Wirt ist es ärgerlich, wenn erwartete Einnahmen ausbleiben. Andere Gäste hätten sich über ein freies Bett gefreut. „Gerade jetzt in den Ferien ist die Hütte meistens belegt, doch immer wieder sagen Gäste ab. Wanderer, die gerne auf der Hütte übernachten würden, mussten dann daheim bleiben“, sagt Jauernig. „Für Wanderer, die kurzfristig planen, ist es schon praktisch, dass sie jetzt schnell im Internet nachschauen können, ob und wo es noch freie Betten gibt.“

Die interaktive Landkarte ist schon ein paar Wochen in Betrieb. „Die Gäste sind sehr zufrieden damit“, sagt der Wirt. Tatsächlich komme es nicht selten vor, dass unangemeldete Gäste in der Stube stehen und nach einem Bett fragen, berichtet Jauernig. „Wir liegen am Fernwanderweg München–Venedig. Wer da unterwegs ist, kann nicht immer kalkulieren, wann er an welcher Hütte ankommt.“ Selbst wenn alle Betten belegt sind, findet er oft eine Lösung, sagt er und lächelt. „In irgendeine Kammer können wir immer noch eine Matratze legen oder es gibt noch Platz im Bettenlager. Wir haben noch niemanden weggeschickt.“

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