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OVB-Leserforum

„Es ist höchste Zeit zu handeln“: OVB-Leser über Blockabfertigung und Brenner-Nordzulauf

Bei der letzten „Dosierungsmaßnahme“ war der Rückstau von der Grenze aus mehr als 50 Kilometer lang. Bis der Verkehr wieder normal lief, dauerte es Stunden. Für die Bewohner des Inntals wird die Situation zunehmend zur Belastung.
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Bei der letzten „Dosierungsmaßnahme“ war der Rückstau von der Grenze aus mehr als 50 Kilometer lang. Bis der Verkehr wieder normal lief, dauerte es Stunden. Für die Bewohner des Inntals wird die Situation zunehmend zur Belastung.

Anfang Mai sorgte die Blockabfertigung im Inntal wieder für massiven Stau auf der A8. Was OVB-Leser zu den Dosierungsmaßnahmen sowie zu den Plänen eines Slot-Systems und des Brenner-Nordzulaufs sagen.

Marga Leingartner (Rosenheim): Durch den Bau des Brenner-Zulaufs wird nicht nur unsere Landschaft verschandelt, sondern auch das Umland: durch die Baufahrzeuge und -maschinen, die das Erdreich zerstören, durch die Baustellen, die auf unberührter Fläche gebaut werden, durch den vielen Abraum, der insbesondere beim Tunnelbau entsteht, durch das Fällen der Bäume, die im Weg stehen, und so weiter. Bauern werden ihre Landwirtschaft aufgeben müssen, Häuser, die „im Weg stehen“, werden abgerissen werden müssen, südlich von Pfaffenhofen wird eine hohe Mauer gebaut werden müssen. Bis der Brenner-Zulauf fertig gebaut ist, haben wir im Inntal eine riesige Baustelle.

Die Natur wird Jahrzehnte brauchen, bis sie sich wieder einigermaßen erholt hat. Von den Milliarden, die dafür ausgegeben werden, ganz zu schweigen.

Ein großer Teil der Waren könnte in Containern auf Züge verladen werden. Diese brauchen nicht so viel Platz wie Lastwagen. Es wären weniger Züge für den Transport erforderlich und die jetzigen Gleise würden sicher ausreichen. Es wären weniger Laster auf den Straßen unterwegs, man hätte weniger Gestank, keine Blockabfertigungen.

Der Transport auf Zügen ist außerdem viel klimafreundlicher. Das Verladen der Container kostet bestimmt weniger Zeit als das Warten in den Staus. Außerdem sind die Züge mit höherem Tempo unterwegs – das spart Zeit. Die Güterbahnhöfe und Firmenanschlüsse wurden alle aufgelöst. Jetzt haben wir den Dreck im Schachterl.

Bernhard Reichert (Raubling): Neuer Lkw-Transitrekord 2022: Bei der Hauptmautstelle Schönberg wurden von Asfinag (österreichische Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) 2,48 Millionen Laster gezählt.

Am 26. April 2023 war der Stau auf der A 93 und auf der A 8 auch wieder rekordverdächtig. Zu Beginn der Blockabfertigung um 5 Uhr früh durften laut dem Artikel nur 100 Lastwagen pro Stunde die Grenze passieren, danach 250. 100 Lkw bedeuten ganze drei Züge.

Eine effektive Entlastung des Inntals kann nur mit einer Verkehrsverlagerung auf andere Alpengrenzübergänge gelingen. Stattdessen preist man ein länderübergreifendes Slotsystem an, das gar nicht funktionieren kann. Wo sollen die Lastwagen parken, bis ihr gebuchter Slot „frei“ ist? In der erforderlichen Menge vorhandene Parkmöglichkeiten sind dann die rechten Spuren der A 93 und A 8.

Der Raublinger Bürgermeister Olaf Kalsperger hat schon recht, wenn er sagt: „Ob das wirklich im großen Stil funktioniert, dafür fehlt mir derzeit die Fantasie.“ Es sei ein frommer Wunsch.

Tirol muss von der EU gezwungen werden, die Dosierung sofort einzustellen und einen freien Transit zu gewährleisten.

Schon jetzt ist klar, dass mit den Dosierungen die zu erwartenden Staus bei den notwendigen Brückenrenovierungen auf der Brennerautobahn von Tirol nach Bayern auf die A 93 und die A 8 verlegt werden. 2 480 000 Fahrten an 310 Tagen (ohne Sonntage) bedeuten pro Tag im Schnitt 8000 Fahrten, also 333 Fahrten pro Stunde und damit 166 Fahrten in jede Richtung!

Das sind die Fakten, das Nachtfahrverbot in Tirol ist dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Und noch ein Fakt: Auch im Lkw-Schwerverkehr kommt der alternative und CO2-freie Antrieb – und damit der Wegfall der Tiroler Dosierungsbegründung.

Ich bin sehr gespannt, wann unsere verantwortlichen Politiker endlich mal die Fakten zur Kenntnis nehmen. Es ist höchste Zeit dafür, zu handeln.

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