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Die Kosten im Überblick

Großer Christkindlmarkt-Check: So viel kostet der Glühwein in der Region

Personen stoßen mit Glühwein an. Franz Stettner junior in seinem Lager.
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Der Glühwein-Preis auf dem Rosenheimer Christkindlmarkt bleibt gleich. Im Supermarkt müssen Kunden aber mehr bezahlen, als im vergangenen Jahr.

Je kälter es wird, desto mehr steigt auch die Lust auf Glühwein und Co. Doch wie viel müssen Christkindlmarkt-Besucher in diesem Jahr für die Tasse bezahlen? Wir haben den großen Check gemacht.

Rosenheim Nach dem goldenen Herbst in der Region wird es nun kühler und winterlicher. Und damit kommt auch so langsam die Weihnachtsstimmung auf – oder zumindest die Lust nach Heißgetränken. Die sind schließlich auch auf den Weihnachtsmärkten der absolute Kassenschlager. Was die Stand-Betreiber freut, dürfte die Besucher aber auch ab und an im Geldbeutel schmerzen. Denn in Städten wie München oder Salzburg muss man teils schon sechs bis sieben Euro für eine Tasse Glühwein hinblättern. Aber wie sieht es eigentlich in Rosenheim und Umgebung aus? Wir haben nachgefragt.

Hier kommt ihr direkt zum Christkindlmarkt in eurer Stadt:

Rosenheim

Zuallererst die gute Nachricht: Solch horrende Preise rufen die Schausteller hier noch nicht auf. Teils gibt es sogar trotz hoher Inflation keine Preissteigerung. So beispielsweise auf dem Rosenheimer Christkindlmarkt. Der Wirtschaftliche Verband (WV) hat für dieses Jahr die Obergrenze für eine Tasse Glühwein bei vier Euro gesetzt – wie auch schon im vergangenen Jahr. Mehr dürfen die Stand-Betreiber nicht verlangen. Kinderpunsch darf maximal 2,80 Euro kosten. Günstiger war es zuletzt vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Damals kostete eine Tasse Glühwein noch 3,50 Euro. Beschwerden von den Schaustellern, die ja dennoch höhere Kosten zu tragen haben, habe es deshalb aber nicht gegeben, erklärt Klaus Hertreiter vom WV.

Wasserburg

Ein bisschen teurer kann es dagegen in Wasserburg werden. Hier können die Verkäufer, je nach Sorte und Geschmack, bis zu 4,50 Euro verlangen. Das teilt SAS Veranstaltungen, Betreiber des größten Glühweinstandes am Christkindlmarkt, auf OVB-Anfrage mit. Es gibt aber auch Sorten für 3,50 Euro zu kaufen. Im vergangenen Jahr mussten im Schnitt vier Euro für eine Tasse Glühwein bezahlt werden.

Prien am Chiemsee

Eine ähnliche Preisspanne gibt es auf dem Christkindlmarkt in Prien am Chiemsee. Dort hat das Tourismusbüro Prien einen Richtpreis von vier Euro für Glühwein und 3,50 Euro für Kinderpunsch festgelegt. Wie viel die Verkäufer dann am Ende aber wirklich verlangen, liegt in deren eigenem Ermessen, wie eine Sprecherin des Tourismusbüros auf Anfrage erklärt. Manche würden besondere Glühweine verkaufen und wenn sie möchten, könnten sie dafür auch fünf Euro verlangen.

Beim Christkindlmarkt auf der Fraueninsel ist die Preisgestaltung sogar noch freier. Dort dürfen lediglich Insulaner Glühwein ausschenken – und auch selbst entscheiden, wie viel sie dafür verlangen. Ein Limit gibt es hier nicht. Auf OVB-Anfrage erklärt Michael Leiner vom Klosterwirt, dass die Tasse Glühwein bei ihm in diesem Jahr 4,50 Euro kosten wird. Der Kinderpunsch liegt bei 3,50 Euro. Somit sind beide Optionen um 50 Cent im Preis gestiegen.

Bad Aibling

In Bad Aibling gabt es zum Zeitpunkt unserer Recherche noch keine festgelegten Preise. Klar ist aber: Jeder Aussteller darf frei über seinen Glühwein-Preis entscheiden. Die Kosten für eine Tasse können also von Stand zu Stand variieren. Dennoch würden sich die Betreiber aber in der Regel untereinander abstimmen.

Altötting

Auf dem Christkindlmarkt in Altötting gibt es auch keine festgelegten Einheitspreise für Glühwein und Kinderpunsch. Jeder Aussteller darf über den Preis selbst entscheiden. Das liegt auch daran, dass vor Ort die unterschiedlichsten Varianten von Glühwein, Punsch und anderen Heißgetränken verkauft werden. Im Schnitt kostete die Tasse Glühwein im Jahr 2022 4,50 Euro, wie der Altöttinger Wirtschaftsverband auf Anfrage mitteilt. Und auch in diesem Jahr wird es wohl nicht teurer. Wie Niklas Singer von den Gastrobetrieben Singer erklärt, wird der Glühwein auch in diesem Jahr bei Singers-Verkaufsstand 4,50 Euro kosten. Die Tasse Kinderpunsch kostet – ebenfalls wie im Vorjahr – vier Euro.

Mühldorf

Die Mühldorfer handhaben die Preisgestaltung auf dem Christkindlmarkt auch sehr frei. Hier können die Aussteller ebenfalls selbst entscheiden, wie viel sie für Glühwein, Kinderpunsch, Feuerzangenbowle und Co. verlangen möchten. Ein vorgeschriebenes Limit von der Stadt gibt es nicht.

Berchtesgaden

Etwas tiefer in die Tasche greifen müssen hingegen die Besucher des Berchtesgadener Advents. „Auch wir mussten uns der Preisproblematik stellen und somit kommen wir nicht umher, unsere Preise heuer anzuheben“, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage. Zwischen 50 Cent und einem Euro mehr als 2022 kostet die 250 Milliliter-Tasse Glühwein dort in diesem Jahr. Heißt konkret: Für Glühwein werden fünf Euro fällig, für Kinderpunsch vier Euro. Was auf dem Christkindlmarkt besonders ist: Es gibt keinen klassischen Tassenpfand wie auf anderen Märkten. Stattdessen müssen Besucher eine „Berchtesgadener-Advent-Tasse“ für 1,50 Euro kaufen, die dann auch als Andenken mit nach Hause genommen werden darf. Aber: Wer schon in den vergangenen Jahren eine Tasse erworben hat, kann diese mitbringen. Auch diese werden für fünf Euro pro Portion mit Glühwein befüllt.

Preisentwicklung im Supermarkt

Während der Preis auf den Christkindlmärkten in der Region nur moderat oder sogar gar nicht ansteigt, sieht es im Einzelhandel dagegen schon anders aus. „Wir haben ungefähr zwischen fünf und zehn Prozent Preisanstieg“, erklärt Franz Stettner junior im Gespräch. Die Firma Stettner ist der größte Glühwein-Produzent in der Region und beliefert neben dem Einzelhandel auch zahlreiche Weihnachtsmärkte sowie die Allianz-Arena in München.

Im vergangenen Jahr mussten Verbraucher im Supermarkt zwischen 2,50 Euro und drei Euro für eine Flasche Stettner-Glühwein bezahlen. In diesem Jahr sind es zwischen 3,20 und 3,50 Euro für den Liter. Die Ursachen für die Preissteigerung sind vielfältig. Einerseits ist hier die Verpackung zu nennen, die erheblich teurer geworden ist. Die Ukraine galt bisher als einer der größten und auch günstigsten Glasflaschenproduzenten Europas. Aufgrund des Krieges sind hier die meisten Betriebe ausgefallen. Die übrigen Glasflaschenhersteller haben mit den enorm hohen Gaspreisen zu kämpfen, was den Produktpreis wieder nach oben treibt.

Im Supermarkt kosten Punsch, Glühwein & Co. in diesem Jahr mehr, wie Franz Stettner junior erklärt.

Auf der anderen Seite sind auch die Rohstoffe für den Glühwein im Preis gestiegen – sowohl Zucker, Gewürze und Säfte, als auch der Wein sind betroffen. Für Glühwein wird Stettner zufolge ein kräftiger Wein benötigt. Diesen bezieht die Kolbermoorer Firma aus Süditalien, wo in diesem Jahr die Ernte zunächst unter starker Nässe und dann enormer Hitze gelitten hat. Weitere Preistreiber waren außerdem die Transportkosten, welche durch die hohen Spritpreise ebenso angestiegen sind.

Verschiedene Faktoren haben zur Preissteigerung bei Stettners Glühwein beigetragen.

Heißt also: Auch beim Verkauf an die Schausteller musste Stettner an der Preisschraube drehen. Beschwerden gab es deshalb aber zu seiner eigenen Überraschung keine. „Meistens feilscht man ja bis zum Schluss. Aber aktuell ist vollstes Verständnis da – was mich selbst irgendwo wundert.“

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