Treffen im Berchtesgadener Land
Aussagen von Landtagsabgeordneten Koller während Almbauernversammlung - Kaniber „erstaunt und irritiert“
Nach den Äußerungen der Landtagsabgeordneten der Freien Wähler, Michael Koller, während einer Almbauernversammlung im Berchtesgadener Land zeigt sich Forstministerin Michaela Kaniber „erstaunt und irritert“.
Update, 8. März, 12.30 Uhr - Kaniber „erstaunt und irritiert“ über Äußerungen von Koller
Stellungnahme des Landwirtschaftsministeriums:
„Erstaunt und irritiert“ zeigt sich die Bayerische Forstministerin Michaela Kaniber über die Äußerungen des Landtagsabgeordneten Michael Koller bei einer Almbauernversammlung, über die „BGLand24.de“ berichtete.
Es geht dabei um das Gespräch nächste Woche (Mittwoch, 13. März) mit Vertretern der Almwirtschaft, der Forstberechtigten und Toni Altkofer in München. Das Treffen, zu dem die Staatsministerin eingeladen hat, geht auf ihre Initiative zurück. Ministerin Kaniber hat für kommende Woche dazu auch noch Fachleute des Wirtschafts-, des Umwelt- und des Justizministeriums sowie den Abgeordneten Koller eingeladen. Einer Aufforderung dazu hat es weder bedurft, noch ist eine solche im Ministerium eingegangen.
Die Ministerin steht mit den Vertretern der Gruppierung aus ihrer Heimat seit langem im Austausch. Ihr ist daran gelegen, die Sachlage im Dialog zu erläutern und die Situation zu befrieden.
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
Der Artikel vom 7. März
Berchtesgaden – In dem Brief, den Hubert Aiwanger (Freie Wähler) im vergangenen Jahr an den Vertreter des Alm-Bündnisses Berchtesgaden, Toni Altkofer, schrieb, kündigte der Wirtschaftsminister bereits Gespräche an. Man beabsichtige, „konstruktive Lösungen” mit den Almbauern zu finden, hieß es damals.
Dem vorausgegangen war eine Unterschriftenaktion, an der mehrere hundert Landwirtschaftsvertreter aus dem Berchtesgadener Land teilgenommen hatten. Die Initiatoren des Alm-Bündnisses rund um die beiden Bischofswieser, Almbauer Franz Moderegger sowie Alt-Bürgermeister Toni Altkofer, haben eine Resolution formuliert mit Prinzipien, die für die hiesigen Berchtesgadener Almbauern wesentlich sind. Dabei geht es um mehr Selbstständigkeit für die Berchtesgadener Almwirtschaft, um eine ordnungsgemäße Aufarbeitung historischer Missstände, um Almrechte und die Streichung von Almerlöschungen.
Gespräche am 13. März in München
Den Termin auf politischer Ebene bestätigt Landtagsabgeordneter Michael Koller (Freie Wähler). „Wir müssen den Fokus wieder mehr auf bäuerliche Strukturen richten”, sagte er bei einer Almbauernversammlung vergangene Woche in Bischofswiesen. Koller hatte sich dem Alm-Bündnis als politischer Vertreter aus der Region angenommen. Das Mitglied des Landtags aus Berchtesgaden vertritt die Ansicht: „Während die einen eine 35-Stunden-Woche fordern, habt Ihr so viel Arbeit, dass Ihr über all das nur lachen könnt.”
Die Bürokratie müsse runter, viele ungeklärte Angelegenheiten geklärt werden. Koller hofft auf konstruktive Gespräche. Er hatte sich um den Termin mit Aiwanger und Co. bemüht. „In die Landwirtschaft muss wieder investiert werden, damit es auch in Zukunft weitergehen kann.” Mit den Demonstrationen hätten die Landwirte gezeigt, wofür sie stehen und welche Arbeit zu bewerkstelligen ist.
Das Gespräch am 13. März in München soll mehr als ein Lippenbekenntnis werden. Toni Altkofer hatte mehrfach auf die Dringlichkeit der Anliegen der Almbauern hingewiesen. Seit Jahren steht er in Schriftverkehr mit den bayerischen Ministerien.
kp